Beschneidung und HIV: Unterschied zwischen den Versionen
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== Frühe Forschung == | == Frühe Forschung == | ||
− | + | Hrdy (1987) identifizierte neben der Beschneidung oder Nicht-Beschneidung zahlreiche afrikanische kulturelle Praktiken, die zur Ausbreitung der [[HIV]]-Infektion beitragen würden. Zu solchen Faktoren gehören: | |
− | Hrdy (1987) | + | * Weibliche Beschneidung und [[Infibulation]]. |
− | * | + | * Promiskuität. |
− | * | + | * Homosexualität und Analverkehr. |
− | * | + | * Praktiken, die zu Blutkontakt führen. |
− | * | + | * Praktiken, bei denen gemeinsame Instrumente verwendet werden. |
− | * | + | * Kontakt mit nichtmenschlichen Primaten.<ref name="hrdy1987">{{REFjournal |
− | * | ||
|last=Hrdy | |last=Hrdy | ||
|first=Danniel B | |first=Danniel B | ||
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|etal=no | |etal=no | ||
|title=Cultural practices contributing to the transmission of human immunodeficiency virus in Africa | |title=Cultural practices contributing to the transmission of human immunodeficiency virus in Africa | ||
+ | |trans-title=Kulturelle Praktiken, die zur Übertragung des Human Immunodeficiency Virus in Afrika beitragen | ||
+ | |language=Englisch | ||
|journal=Rev Infect Dis | |journal=Rev Infect Dis | ||
|date=1987-11 | |date=1987-11 | ||
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}}</ref> | }}</ref> | ||
− | Carael et al. (1988) | + | Carael et al. (1988) untersuchten die [[HIV]]-Übertragung unter heterosexuellen Paaren in Zentralafrika. Es wurde kein Unterschied zwischen Paaren gefunden, bei denen der Mann beschnitten war und bei denen der Mann intakt war.<ref name="carael1988">{{REFjournal |
|last=Carael | |last=Carael | ||
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|etal=yes | |etal=yes | ||
|title=Human immunodeficiency virus transmission among heterosexual couples in Central Africa | |title=Human immunodeficiency virus transmission among heterosexual couples in Central Africa | ||
+ | |trans-title=Übertragung des Human-Immunodeficiency-Virus unter heterosexuellen Paaren in Zentralafrika | ||
+ | |language=Englisch | ||
|journal=AIDS | |journal=AIDS | ||
|location= | |location= | ||
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}}</ref> | }}</ref> | ||
− | de Vincenzi & Mertens (1994) | + | de Vincenzi & Mertens (1994) überprüften die Literatur bezüglich der angeblichen Rolle der [[Vorhaut]] bei der [[HIV]]-Übertragung. Sie kamen zu dem Schluss: |
<blockquote> | <blockquote> | ||
− | + | Die potenziellen Vorteile der männlichen Beschneidung für die öffentliche Gesundheit wurden in den letzten 50 Jahren viel diskutiert, oft auf leidenschaftliche und emotionale Weise. Es wurden jedoch relativ wenige Studien durchgeführt, und diejenigen, die dies getan haben, präsentieren widersprüchliche Ergebnisse. Der Hauptkritikpunkt an den meisten bisher durchgeführten Studien ist die mangelnde Beachtung potenzieller Störfaktoren, die sowohl mit dem Beschneidungsstatus als auch mit dem Risiko sexuell übertragbarer Infektionen zusammenhängen könnten, wie z. B. Sexualverhalten oder Unterschiede in den Hygienepraktiken oder unterschiedlicher Verwendung von bestimmten Gesundheitseinrichtungen. Wie Polen [48] feststellte: „Wir müssen daran erinnern, dass die Beschneidung nicht willkürlich durchgeführt wird.“ | |
− | + | Daher sind weitere Anstrengungen erforderlich, um das relative Risiko zu quantifizieren, das mit der fehlenden männlichen Beschneidung verbunden ist. Einiges davon kann durch die Verwendung von Beobachtungsdesigns erreicht werden, die die oben diskutierten Einschränkungen besser berücksichtigen. Labor- und Primatenforschung könnten auch weiterhin nützliche Informationen liefern. | |
− | + | Da die Sicherheit, der erwartete Nutzen, die Durchführbarkeit und die Akzeptanz der Massenbeschneidung alle fraglich sind, scheinen weder Interventionen im Bereich der öffentlichen Gesundheit noch Interventionsstudien vertretbare Optionen zu sein, bevor es stärkere Beweise aus Beobachtungsstudien in verschiedenen Umgebungen gibt, die zeigen, dass ein Mangel an männlicher Beschneidung eine sein kann wirklich unabhängiger Risikofaktor für die Übertragung von [[HIV]].<ref>{{REFjournal | |
|last=de Vincenzi | |last=de Vincenzi | ||
|first=Isabelle | |first=Isabelle | ||
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|title=Male circumcision: a role in HIV prevention? | |title=Male circumcision: a role in HIV prevention? | ||
+ | |trans-title=Männliche Beschneidung: eine Rolle in der HIV-Prävention? | ||
+ | |language=Englisch | ||
|journal=AIDS | |journal=AIDS | ||
|date=1994 | |date=1994 | ||
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</blockquote> | </blockquote> | ||
− | [[Robert Darby| Darby]] (2002) | + | [[Robert Darby|Darby]] (2002) untersuchte die Behauptungen, dass die Beschneidung einer Infektion mit [[HIV]] vorbeugt. Er tabellierte die Prävalenz der Beschneidung und [[HIV]]-Infektion in verschiedenen Nationen. Er fand keinen Zusammenhang zwischen der Prävalenz der Beschneidung und einer [[HIV]]-Infektion. Darby verglich auch die britischen Versuche des neunzehnten Jahrhunderts, Syphilis (damals eine gefürchtete und unheilbare Krankheit) zu kontrollieren, mit der männlichen Beschneidung, die ebenso erfolglos war.<ref name="darby2002">{{REFjournal |
|last=Darby | |last=Darby | ||
|first=Robert | |first=Robert | ||
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|url=https://pool.intactiwiki.org/w/images/2002-09_Darby-BeenThereDoneThat.pdf | |url=https://pool.intactiwiki.org/w/images/2002-09_Darby-BeenThereDoneThat.pdf | ||
|title=Been There, Done That: Thoughts on the proposition that yet more circumcision can save the world from AIDS | |title=Been There, Done That: Thoughts on the proposition that yet more circumcision can save the world from AIDS | ||
+ | |trans-title=Kenn' ich schon: Gedanken zu der Behauptung, dass noch mehr Beschneidung die Welt vor AIDS retten kann | ||
|journal=Australian Quarterly | |journal=Australian Quarterly | ||
|date=2002-09 | |date=2002-09 | ||
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</ref> | </ref> | ||
− | Thomas et al. (2004) | + | Thomas et al. (2004) untersuchten die Inzidenz von [[HIV]] bei beschnittenen und intakten Männern in einer Population der United States Navy. Eine etwas höhere Inzidenz einer [[HIV]]-Infektion wurde bei beschnittenen Männern (84,9 %) im Vergleich zu intakten Männern (81,8 %) gefunden. Die Autoren kamen zu dem Schluss: |
<blockquote> | <blockquote> | ||
− | + | Obwohl es andere medizinische oder kulturelle Gründe für die männliche Beschneidung geben kann, wird sie bei dieser US-Militärpopulation nicht mit [[HIV]] oder STI-Prävention in Verbindung gebracht.<ref name="thomas2004">{{REFconference | |
+ | |last=Thomas | ||
+ | |first=AG | ||
+ | |coauthors=Bakhireva LN, Brodine SK, Shaffer RA | ||
+ | |url=http://www.cirp.org/library/disease/HIV/thomas1/ | ||
+ | |title=Prevalence of male circumcision and its association with HIV and sexually transmitted infections in a U.S. Navy population]. Abstract no. TuPeC4861 | ||
+ | |trans-title=Prävalenz der männlichen Beschneidung und ihre Assoziation mit HIV und sexuell übertragbaren Infektionen in einer Bevölkerung der US-Marine. Zusammenfassung Nr. TuPeC4861 | ||
+ | |language=Englisch | ||
+ | |place=XV International [[AIDS]] Conference, Bangkok, Thailand | ||
+ | |datefrom=2004-07-11 | ||
+ | |dateto=2004-07-16 | ||
+ | }}</ref> | ||
</blockquote> | </blockquote> | ||
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=== Widerlegte Ad-hoc-Hypothesen === | === Widerlegte Ad-hoc-Hypothesen === | ||
− | + | Verschiedene Hypothesen wurden in Bezug auf den Mechanismus vorgeschlagen, durch den die Beschneidung die Übertragung von [[HIV]] verhindern solle. Sie wurden jedoch alle widerlegt, und alle "Studien", die versuchen, einen kausalen Zusammenhang zwischen Beschneidung und [[HIV]]-Übertragung herzustellen, bleiben durch eine Arbeitshypothese unbegründet. | |
==== Keratinisierungshypothese ==== | ==== Keratinisierungshypothese ==== | ||
− | + | Die vielleicht älteste Hypothese über den Mechanismus, durch den die Beschneidung die Übertragung von [[HIV]] verhindern soll, ist die Theorie, die darauf hindeutet, dass die [[Keratinisierung|verhornte]] Oberfläche des Penis bei beschnittenen Männern einer Infektion widerstehe, während die [[Schleimhaut]] der Eichel und der inneren [[Vorhaut]] des intakten Mannes Eintrittspforten seien, was von [[Aaron J. Fink]] behauptet wurde. | |
− | + | Neuere Studien widerlegen diese Hypothese jedoch. Eine Studie fand heraus, dass es "keinen Unterschied zwischen der Keratinisierung der inneren und äußeren Bereiche der erwachsenen männlichen Vorhaut" gibt und dass "Keratinschichten allein wahrscheinlich nicht erklären können, warum [[unbeschnittene]]] Männer ein höheres Risiko für [[HIV]]-Infektion haben."<ref>{{REFjournal | |
|last=Dinh | |last=Dinh | ||
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|title=Keratinization of the adult male foreskin and implications for male circumcision | |title=Keratinization of the adult male foreskin and implications for male circumcision | ||
+ | |trans-title=Keratinisierung der erwachsenen männlichen Vorhaut und Implikationen für die männliche Beschneidung | ||
+ | |language=Englisch | ||
|journal=AIDS | |journal=AIDS | ||
|volume=24 | |volume=24 | ||
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|url=http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20098294 | |url=http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20098294 | ||
− | |quote= | + | |quote=Wir fanden keinen Unterschied zwischen der Keratinisierung der inneren und äußeren Bereiche der erwachsenen männlichen Vorhaut. Es ist unwahrscheinlich, dass Keratinschichten allein erklären, warum [[unbeschnittene]] Männer einem höheren Risiko für eine HIV-Infektion ausgesetzt sind. |
|pubmedID=20098294 | |pubmedID=20098294 | ||
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− | }}</ref> | + | }}</ref> Eine andere Studie fand heraus, dass „kein Unterschied zwischen der inneren und der äußeren Vorhaut klar erkennbar ist.“<ref>{{REFcontribution |
|contribution=HIV-1 Interactions and Infection in Adult Male Foreskin Explant Cultures | |contribution=HIV-1 Interactions and Infection in Adult Male Foreskin Explant Cultures | ||
|quote=No difference can be clearly visualized between the inner and outer foreskin. | |quote=No difference can be clearly visualized between the inner and outer foreskin. | ||
Zeile 297: | Zeile 316: | ||
|date=2009-12-06 | |date=2009-12-06 | ||
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− | }}</ref | + | }}</ref> |
==== Langerhans-Zellen-Hypothese ==== | ==== Langerhans-Zellen-Hypothese ==== | ||
− | + | Kürzliche Beschneidungsstudien in Afrika wurden unter der Hypothese durchgeführt, dass die [[Langerhans-Zellen]] die Haupteintrittspforte für das [[HIV]]-Virus seien. Der Hypothese zufolge sollte die Beschneidung die HIV-Übertragung verhindern, indem die Langerhans-Zellen entfernt werden, die sich in der inneren [[Schleimhaut]]-Auskleidung der Vorhaut befinden. | |
− | deWitte | + | deWitte fand nicht nur heraus, dass Langerhans-Zellen überall im Körper zu finden sind und dass ihre vollständige Entfernung praktisch unmöglich ist, sondern deWitte fand außerdem heraus, dass Langerhans-Zellen, die in der [[Vorhaut]] vorhanden sind, „Langerin“ produzieren, eine Substanz, für die bewiesen wurde, dass sie das [[HIV]]-Virus bei Kontakt abtötet und als natürliche Barriere für die Übertragung von HIV-1 durch Langerhans-Zellen fungiert.<ref>{{REFjournal |
|last=de Witte | |last=de Witte | ||
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|title=Langerin is a natural barrier to HIV-1 transmission by Langerhans cells | |title=Langerin is a natural barrier to HIV-1 transmission by Langerhans cells | ||
+ | |trans-title=Langerin ist eine natürliche Barriere für die Übertragung von HIV-1 durch Langerhans-Zellen | ||
+ | |language=Englisch | ||
|journal=Nature Medicine | |journal=Nature Medicine | ||
|volume=13 | |volume=13 | ||
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==== Hypothese der bakteriellen Umgebung ==== | ==== Hypothese der bakteriellen Umgebung ==== | ||
− | + | Diese Hypothese versucht, die Veränderung der bakteriellen Umgebung, die im Penis als Ergebnis der Beschneidung resultiert, als den Mechanismus zu identifizieren, durch den die Beschneidung die Ausbreitung der [[HIV]]-Übertragung reduziert. Eine verzweifelte Ad-hoc-Hypothese, deren Erklärung ziemlich weit hergeholt ist. Das Argument ist, dass die Veränderung der bakteriellen Umgebung nach der Beschneidung das Leben von Bakterien, die Krankheiten verursachen, erschwere; es bestehe ein geringeres Risiko für eine Penisentzündung, eine Erkrankung, die die Übertragung von Viren erleichtert. Die Wahrscheinlichkeit einer Penisentzündung würde verringert, wodurch die Wahrscheinlichkeit von sexuell übertragbaren Viren wie [[HIV]] verringert würde.<ref>{{REFjournal | |
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|etal=yes | |etal=yes | ||
|title=The Effects of Circumcision on the Penis Microbiome | |title=The Effects of Circumcision on the Penis Microbiome | ||
+ | |trans-title=Die Auswirkungen der Beschneidung auf das Mikrobiom des Penis | ||
+ | |language=Englisch | ||
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|issue=1 | |issue=1 | ||
|url=http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0015552 | |url=http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0015552 | ||
− | |quote= | + | |quote=Die anoxische Mikroumgebung des subpräputialen Raums kann entzündungsfördernde Anaerobier unterstützen, die Langerhans-Zellen aktivieren können, um HIV an CD4-Zellen in drainierenden Lymphknoten zu präsentieren. Daher kann die Verringerung mutmaßlicher anaerober Bakterien nach der Beschneidung eine Rolle beim Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten spielen. |
|DOI=10.1371/journal.pone.0008422 | |DOI=10.1371/journal.pone.0008422 | ||
|date=2010 | |date=2010 | ||
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}}</ref> | }}</ref> | ||
− | + | Die Darstellung dieser Hypothese wirft ein zweifaches Problem auf. Erstens stellt sie eine irrelevante Schlussfolgerung dar; die randomisierten Kontrollstudien maßen die Häufigkeit der [[HIV]]-Übertragung, nicht die Häufigkeit der bakteriellen Penisentzündung, und ob die Entzündung sexuell übertragene [[HIV]] erleichterte. Und zweitens geben sich [[Beschneidungsbefürworter]] die neue Beweislast für die neu eingeführte Hypothese, dass eine Veränderung der bakteriellen Infektion tatsächlich zu einer signifikanten Verringerung der [[HIV]]-Übertragung führt. Eine neue Studie ist erforderlich, um die [[HIV]]-Übertragung bei beschnittenen Männern, intakten Männern mit konstanten Penisentzündungen und intakten Männern, die nicht unter einer konstanten Penisentzündung leiden, zu messen. Es sei denn, die randomisierten kontrollierten Studien beschränkten sich auf nur intakte Männer, die an einer ständigen Penisentzündung litten. | |
== Die immunologische Funktion der Vorhaut == | == Die immunologische Funktion der Vorhaut == | ||
+ | Die innere Schicht der Vorhaut und die Eichel des Penis bestehen aus [[Präputialschleimhaut|Schleimhaut]]-Gewebe. Diese sind auch in Ihren Augen, Ihrem Mund und allen anderen Körperöffnungen einschließlich der weiblichen Genitalien vorhanden. Diese sind die erste immunologische Verteidigungslinie für die Körperöffnungen. Diese Schleimhäute erfüllen viele immunologische und hygienische Funktionen. | ||
− | + | Bestimmte Komponenten wie [[Langerhans-Zellen]],<ref>{{REFjournal | |
− | |||
− | |||
|last=Weiss | |last=Weiss | ||
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|url=http://www.circumstitions.com/Langerhans.html | |url=http://www.circumstitions.com/Langerhans.html | ||
|title=The distribution and density of Langerhans cells in the human prepuce: site of diminished immune response? | |title=The distribution and density of Langerhans cells in the human prepuce: site of diminished immune response? | ||
+ | |trans-title=Die Verteilung und Dichte von Langerhans-Zellen in der menschlichen Vorhaut: Ort der verminderten Immunantwort? | ||
+ | |language=Englisch | ||
|journal=Isr J Med Sci | |journal=Isr J Med Sci | ||
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|title=An immunopathologic study on the bovine prepuce | |title=An immunopathologic study on the bovine prepuce | ||
+ | |trans-title=Eine immunpathologische Studie an der Rindervorhaut | ||
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− | }}</ref> | + | }}</ref> apokrine Drüsen <ref>{{REFjournal |
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− | }}</ref> | + | }}</ref> und Talgdrüsen<ref>{{REFjournal |
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|title=Tyson's "glands": ectopic sebaceous glands and papillomatosis penis | |title=Tyson's "glands": ectopic sebaceous glands and papillomatosis penis | ||
+ | |trans-title=Tysons <q>Drüsen</q>: ektopische Talgdrüsen und Papillomatose des Penis | ||
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|title=Über das gehäufte Auftreten von freien Talgdrüsen an der Innenfläche des Präputiums | |title=Über das gehäufte Auftreten von freien Talgdrüsen an der Innenfläche des Präputiums | ||
− | |trans-title=About the increased occurrence of free sebaceous glands on the inner surface of the prepuce | + | |#trans-title=About the increased occurrence of free sebaceous glands on the inner surface of the prepuce |
− | |language=German | + | |#language=German |
|journal=Monatshefte für praktische Dermatologie | |journal=Monatshefte für praktische Dermatologie | ||
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|title=sebacous glands mimicking molluscum contagiosum | |title=sebacous glands mimicking molluscum contagiosum | ||
+ | |trans-title=Talgdrüsen imitieren Molluscum contagiosum | ||
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|title=Die Histologie der Absonderung des Smegma praeputii | |title=Die Histologie der Absonderung des Smegma praeputii | ||
− | |trans-title=Histology of allocation of a smegma praeputii | + | |#trans-title=Histology of allocation of a smegma praeputii |
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− | }}</ref> | + | }}</ref> scheiden gemeinsam erweichende Gleitmittel aus.<ref name="parkash-jeykumar1973">{{REFjournal |
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− | }}</ref> | + | }}</ref> Apokrine Drüsen erfüllen eine entscheidende Funktion, indem sie Enzyme wie lysosomale Enzyme, Cathepsin B, Chymotrypsin und neutrophile Elastase absondern.<ref>{{REFjournal |
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|title=Immunelectron microscopic localization of cathepsin B in human apocrine glands | |title=Immunelectron microscopic localization of cathepsin B in human apocrine glands | ||
+ | |trans-title=Immunelektronenmikroskopische Lokalisierung von Cathepsin B in humanen apokrinen Drüsen | ||
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}}</ref> | }}</ref> | ||
− | + | Es gibt auch einige Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten, dass Lysozym vor einer HIV-Infektion schützen kann.<ref>{{REFweb | |
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− | | | + | |init=G |
|author-link=George Hill | |author-link=George Hill | ||
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− | }}</ref> <ref name="fleiss-hodges-vanhowe1998" /> | + | }}</ref><ref name="fleiss-hodges-vanhowe1998"/> |
− | + | Apokrine Drüsen produzieren auch Zytokine,<ref>{{REFjournal | |
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|title=Immunohistochemical localization of IL-1 alpha-, IL-1 beta-, IL-6- and TNF-alpha-like immunoreactivities in human apocrine glands | |title=Immunohistochemical localization of IL-1 alpha-, IL-1 beta-, IL-6- and TNF-alpha-like immunoreactivities in human apocrine glands | ||
+ | |trans-title=Immunhistochemische Lokalisierung von IL-1-alpha-, IL-1-beta-, IL-6- und TNF-alpha-ähnlichen Immunreaktivitäten in humanen apokrinen Drüsen | ||
+ | |language=Englisch | ||
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− | }}</ref> | + | }}</ref> ein sehr wichtiges Nicht-Antikörper-Protein, das bei Kontakt mit bestimmten Wirkstoffen eine Immunantwort auslöst. Plasmazellen, deren Anzahl als Reaktion auf die Konzentration von Krankheitserregern zunimmt, sezernieren Immunglobulin.<ref name="flower1983"/> Es ist auch sehr wichtig anzumerken, dass [[Langerhans-Zellen]], die in der Vorhaut vorhanden sind, „Langerin“ produzieren, eine Substanz, die nachweislich das menschliche Immunschwächevirus ([[HIV]]) bei Kontakt abtötet.<ref>{{REFjournal |
− | |||
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+ | |trans-title=Langerin ist eine natürliche Barriere für die Übertragung von HIV-1 durch Langerhans-Zellen | ||
+ | |language=Englisch | ||
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}}</ref> | }}</ref> | ||
− | All | + | All dies dient dazu, fremde Krankheitserreger zu sequestrieren und zu „verdauen“. All diese Substanzen spielen eine wichtige Rolle beim Schutz des Penis vor viralen und bakteriellen Krankheitserregern. Die immunologischen Funktionen der menschlichen Vorhaut werden seit geraumer Zeit von angesehenen Forschern ausführlich dokumentiert.<ref name="fleiss-hodges-vanhowe1998">{{FleissP HodgesF VanHoweRS 1998}}</ref> |
− | + | Die Beschneidung zerstört den natürlichen immunologischen Schutz der Vorhaut und führt zu einem erhöhten Infektionsrisiko. | |
== Afrikanische RCTs == | == Afrikanische RCTs == | ||
− | + | '''RCT''' = Randomized controlled trial = Randomisierte kontrollierte Studie. | |
+ | |||
+ | In den RCTs besteht eine starke Verzerrung.<ref>{{REFjournal | ||
|last=Green | |last=Green | ||
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|etal=yes | |etal=yes | ||
|title=Male circumcision is not the HIV 'vaccine' we have been waiting for! | |title=Male circumcision is not the HIV 'vaccine' we have been waiting for! | ||
+ | |trans-title=Die männliche Beschneidung ist nicht der HIV-<q>Impfstoff</q>, auf den wir gewartet haben! | ||
+ | |language=Englisch | ||
|url=https://www.arclaw.org/wp-content/uploads/Green-Circumcision-not-HIV-Vaccine-2008.pdf | |url=https://www.arclaw.org/wp-content/uploads/Green-Circumcision-not-HIV-Vaccine-2008.pdf | ||
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|title=Randomized trials stopped early for benefit: a systematic review | |title=Randomized trials stopped early for benefit: a systematic review | ||
+ | |trans-title=Randomisierte Studien wurden vorzeitig abgebrochen, um Vorteile zu erzielen: eine systematische Überprüfung | ||
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|title=Contradicted and initially stronger effects in highly cited clinical research | |title=Contradicted and initially stronger effects in highly cited clinical research | ||
+ | |trans-title=Widersprüchliche und anfänglich stärkere Effekte in viel zitierter klinischer Forschung | ||
+ | |language=Englisch | ||
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|title=Be skeptical about unexpected large apparent treatment effects: the case of an MRC AML12 randomization | |title=Be skeptical about unexpected large apparent treatment effects: the case of an MRC AML12 randomization | ||
+ | |trans-title=Seien Sie skeptisch gegenüber unerwartet großen offensichtlichen Behandlungseffekten: der Fall einer MRC-AML12-Randomisierung | ||
+ | |language=Englisch | ||
|url=https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0197245602002738 | |url=https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0197245602002738 | ||
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|title=Data safety and monitoring boards | |title=Data safety and monitoring boards | ||
+ | |trans-title=Datensicherheits- und Überwachungsgremien | ||
+ | |language=Englisch | ||
|journal=N Engl J Med | |journal=N Engl J Med | ||
|date=2004 | |date=2004 | ||
|volume=350 | |volume=350 | ||
|pages=1143-1147 | |pages=1143-1147 | ||
− | }}</ref> " | + | }}</ref> "Diese Studien, die darauf ausgelegt sind, eine mindestens 50-prozentige Reduzierung des [[HIV]]-Risikos nachzuweisen, sollten innerhalb von drei bis fünf Jahren endgültige Beweise für die Wirksamkeit und Sicherheit von MC liefern."<ref>{{REFdocument |
|contribution=Male Circumcision: Current Epidemiological and Field Evidence | |contribution=Male Circumcision: Current Epidemiological and Field Evidence | ||
|quote=designed to detect a minimum 50 percent reduction in HIV risk | |quote=designed to detect a minimum 50 percent reduction in HIV risk | ||
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|title=Program and Policy Implications For HIV Prevention and Reproductive Health | |title=Program and Policy Implications For HIV Prevention and Reproductive Health | ||
+ | |trans-title=Programm- und politische Implikationen für HIV-Prävention und reproduktive Gesundheit | ||
+ | |language=Englisch | ||
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|date=2002-01 | |date=2002-01 | ||
|accessdate=2019-09-29 | |accessdate=2019-09-29 | ||
− | }}</ref> | + | }}</ref> Indem sie eine Studie zum „Nachweisen“ eines mindestens 50-prozentigen Reduktionsrisikos bei [[HIV]] konzipierten, haben diese Forscher möglicherweise künstlich die klinische Umgebung geschaffen, um die Wirkung zu beobachten, die sie entdecken wollten. |
− | Boyle & Hill (2011) | + | Boyle & Hill (2011) haben gezeigt, dass diese RCTs erhebliche methodische Mängel und statistische Fehler aufweisen, die ihre Behauptungen ungültig machen. Obwohl eine „relative“ Reduktion von [[HIV]] um 60 Prozent behauptet wurde, betrug die „absolute“ Reduktion statistisch nicht signifikante 1,3 Prozent.<ref name="boyle-hill2011">{{BoyleGJ HillG 2011}}</ref> |
− | + | Bedenken hinsichtlich der [[HIV-Studien in Afrika|drei randomisierten kontrollierten klinischen Studien (RCCTs) in Afrika]] (in Südafrika, Uganda und Kenia):<ref>{{RCT Auvert et al 2005}}</ref><ref name="bailey2007">{{RCT Bailey et al 2007}}</ref><ref name="gray2007">{{RCT Gray et al 2007}}</ref> | |
− | * | + | * Die drei RCTs wurden vorzeitig beendet, da die Ergebnisse ein signifikantes Niveau erreicht hatten, das reduzierte [[HIV]]-Infektionen in Versuchsgruppen im Vergleich zu Kontrollgruppen zeigte; es war jedoch noch zu früh, um die langfristige Wirksamkeit abzuschätzen. |
− | * | + | * Die Ergebnisse haben keine Relevanz für Frauen oder Männer, die Sex mit Männern haben. |
− | * | + | * Weitaus mehr Teilnehmer gingen für die Nachsorge verloren, als berichtet wurde, dass sie sich mit [[HIV]] infiziert hatten. |
− | * | + | * Eine beträchtliche Anzahl von Teilnehmern schien [[HIV]] aus nicht-sexuellen Quellen infiziert zu haben: 23 der 69 Infektionen, die in der südafrikanischen Studie und 16 der 67 in der ugandischen Studie gemeldet wurden.<ref>{{REFbook |
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|title=Points to consider: responses to HIV/AIDS in Africa, Asia, and the Caribbean | |title=Points to consider: responses to HIV/AIDS in Africa, Asia, and the Caribbean | ||
+ | |trans-title=Zu berücksichtigende Punkte: Reaktionen auf HIV/AIDS in Afrika, Asien und der Karibik | ||
+ | |language=Englisch | ||
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|publisher=Adonis and Abbey | |publisher=Adonis and Abbey | ||
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|accessdate= | |accessdate= | ||
}}</ref> | }}</ref> | ||
− | * | + | * Die Teilnehmer erhielten kontinuierliche Beratung, kostenlose Kondome und Überwachung auf Infektionen, was in realen Kampagnen unwahrscheinlich war. |
− | * | + | * Die hygienischen Bedingungen der Praxen wären in vielen Teilen Afrikas, wo die [[HIV]]-Infektionsraten und -Prävalenz am höchsten sind, im großen Maßstab schwer zu reproduzieren.<ref>{{REFjournal |
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Zeile 670: | Zeile 727: | ||
|init3=RJ | |init3=RJ | ||
|title=Male circumcision and risk of HIV infection in sub-Saharan Africa: a systematic review and meta-analysis | |title=Male circumcision and risk of HIV infection in sub-Saharan Africa: a systematic review and meta-analysis | ||
+ | |trans-title=Männliche Beschneidung und das Risiko einer HIV-Infektion in Afrika südlich der Sahara: eine systematische Überprüfung und Metaanalyse | ||
+ | |language=Englisch | ||
|journal=AIDS | |journal=AIDS | ||
|date=2000 | |date=2000 | ||
Zeile 683: | Zeile 742: | ||
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|title=HIV and male circumcision — a systematic review with assessment of the quality of studies | |title=HIV and male circumcision — a systematic review with assessment of the quality of studies | ||
+ | |trans-title=HIV und männliche Beschneidung – eine systematische Übersichtsarbeit mit Bewertung der Studienqualität | ||
+ | |language=Englisch | ||
|journal=Lancet Infect Dis | |journal=Lancet Infect Dis | ||
|date=2005 | |date=2005 | ||
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|pages=165–173 | |pages=165–173 | ||
}}</ref> | }}</ref> | ||
− | * | + | * Eine Nachverfolgung dieser RCCTs ist unmöglich. Die Studienteilnehmer stimmten zu, sich beschneiden zu lassen, als sie an der Studie teilnahmen, und wurden randomisiert in die Gruppen „Jetzt beschneiden“ und „Später beschneiden“ eingeteilt.<ref>{{REFjournal |
|last=Slutsky | |last=Slutsky | ||
|init=AS | |init=AS | ||
Zeile 704: | Zeile 765: | ||
=== Länder in Afrika === | === Länder in Afrika === | ||
− | + | Laut demografischen Gesundheitsstudien, die in anderen Ländern Afrikas durchgeführt wurden, war die [[HIV]]-Übertragung bei beschnittenen Männern in mindestens 6 verschiedenen Ländern weit verbreitet: | |
==== Kamerun ==== | ==== Kamerun ==== | ||
− | In | + | In Kamerun, wo 91 % der männlichen Bevölkerung beschnitten sind, betrug das Verhältnis von beschnittenen zu intakten Männern, die sich mit [[HIV]] infizierten, 4,1 zu 1,1.<ref>{{REFbook |
|last=Mosoko | |last=Mosoko | ||
|first=Jembia J. | |first=Jembia J. | ||
Zeile 716: | Zeile 777: | ||
|year=2005 | |year=2005 | ||
|title=Prévalence du VIH et facteurs associés | |title=Prévalence du VIH et facteurs associés | ||
+ | |trans-title=HIV-Prävalenz und damit verbundene Faktoren | ||
+ | |language=Französisch | ||
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|editor=Calverton, MD, USA | |editor=Calverton, MD, USA | ||
Zeile 725: | Zeile 788: | ||
|publisher=DHS | |publisher=DHS | ||
|isbn= | |isbn= | ||
− | |quote= | + | |quote=Im Gegensatz zu den Ergebnissen anderer Länder, insbesondere Kenias ... |
|accessdate=2011-06-02 | |accessdate=2011-06-02 | ||
|note= | |note= | ||
Zeile 731: | Zeile 794: | ||
==== Ghana ==== | ==== Ghana ==== | ||
− | In Ghana, | + | In Ghana beträgt das Verhältnis 1,6 vs. 1,4 (95,3 % beschnitten). ''"...die überwiegende Mehrheit der ghanaischen Männer (95 Prozent) ist beschnitten... Es gibt kaum einen Unterschied in der [[HIV]]-Prävalenz nach Beschneidungsstatus..."'' |
+ | <ref>{{REFbook | ||
|last=Marum | |last=Marum | ||
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− | |year= | + | |year=2003 |
|title=HIV Prevalence and Associated Factors | |title=HIV Prevalence and Associated Factors | ||
+ | |trans-title=HIV-Prävalenz und assoziierte Faktoren | ||
+ | |language=Englisch | ||
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|work=Kenya: Demographic and Health Survey 2003 | |work=Kenya: Demographic and Health Survey 2003 | ||
Zeile 753: | Zeile 819: | ||
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− | |quote=... | + | |quote=... die überwiegende Mehrheit der ghanaischen Männer (95 Prozent) beschnitten ist ... Es gibt kaum einen Unterschied in der HIV-Prävalenz nach Beschneidungsstatus ... |
|accessdate= | |accessdate= | ||
|note= | |note= | ||
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==== Lesotho ==== | ==== Lesotho ==== | ||
− | In Lesotho, | + | In Lesotho beträgt das Verhältnis 22,8 zu 15,2 (23 % beschnitten). |
− | '' | + | |
+ | ''„Die Beziehung zwischen männlicher Beschneidung und [[HIV]]-Werten in Lesotho entspricht nicht dem erwarteten Muster höherer Raten bei [[unbeschnittenen]] Männern als bei beschnittenen Männern. Die [[HIV]]-Rate ist tatsächlich wesentlich höher unter beschnittenen Männern (23 Prozent) als unter unbeschnittenen Männern (15 Prozent). Darüber hinaus ist das Muster höherer Infektionsraten bei beschnittenen Männern im Vergleich zu [[unbeschnittenen]] Männern praktisch einheitlich über die verschiedenen Untergruppen, für die Ergebnisse gezeigt werden in der Tabelle. Dieser Befund könnte durch den Brauch Lesothos erklärt werden, männliche Beschneidung später im Leben durchzuführen, wenn die Personen bereits dem Risiko einer [[HIV]]-Infektion ausgesetzt waren (zusätzliche Analysen sind notwendig, um das unerwartete Muster besser zu verstehen in Tabelle 12.9.)"''<ref>{{REFbook | ||
|last= | |last= | ||
|first= | |first= | ||
− | |year= | + | |year=2004 |
|title=HIV Prevalence and Associated Factors | |title=HIV Prevalence and Associated Factors | ||
+ | |trans-title=HIV-Prävalenz und assoziierte Faktoren | ||
+ | |language=Englisch | ||
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|work=Lesotho Demographic and Health Survey 2004 | |work=Lesotho Demographic and Health Survey 2004 | ||
Zeile 780: | Zeile 849: | ||
}}</ref> | }}</ref> | ||
− | ::'' | + | ::''Eine interessante Verteidigung der männlichen Beschneidung angesichts der Tatsache, dass die neuesten "Studien", wenn man sie überhaupt so nennen kann, eine [[HIV]]-Übertragung bei Männern beobachteten, die als Erwachsene beschnitten wurden. Andererseits wurde diese demografische Gesundheitsumfrage im Jahr 2004 durchgeführt, VOR den neueren „Studien“ im Jahr 2006. Nichtsdestotrotz bleibt die unbewiesene Behauptung bestehen, dass „die Beschneidung das Risiko von [[HIV]] nur dann wirksam verringert, wenn sie im Säuglingsalter durchgeführt wird“. in manchen Kreisen.'' |
==== Malawi ==== | ==== Malawi ==== | ||
− | DHS 2004 | + | DHS 2004 – 13,2 vs. 9,5 (20 % beschnitten) |
− | : | + | : „Die Beziehung zwischen [[HIV]]-Prävalenz und Beschneidungsstatus ist nicht in der erwarteten Richtung. In Malawi haben beschnittene Männer eine etwas höhere [[HIV]]-Infektionsrate als Männer, die nicht beschnitten waren (13 Prozent im Vergleich zu 10 Prozent). In Malawi ist die Mehrheit der Männer nicht beschnitten (80 Prozent)."<ref>{{REFbook |
− | |||
− | |||
− | |||
|last=Chipeta | |last=Chipeta | ||
|first=John | |first=John | ||
Zeile 799: | Zeile 865: | ||
|year=2005 | |year=2005 | ||
|title=HIV Prevalence and Associated Factors | |title=HIV Prevalence and Associated Factors | ||
+ | |trans-title=HIV-Prävalenz und assoziierte Faktoren | ||
+ | |language=Englisch | ||
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|work=Malawi Demographic and Health Survey 2004 | |work=Malawi Demographic and Health Survey 2004 | ||
Zeile 813: | Zeile 881: | ||
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}}</ref> | }}</ref> | ||
− | ::''... | + | ::''...wo man erwarten würde, dass [[HIV]] am weitesten verbreitet ist.'' |
==== Ruanda ==== | ==== Ruanda ==== | ||
− | DHS 2005 - 3 | + | DHS 2005 - 3,8 zu 2,1<ref>{{REFbook |
+ | |url=http://www.measuredhs.com/pubs/pdf/FR183/15Chapter15.pdf | ||
+ | |title=HIV Prevalence and Associated Factors | ||
+ | |trans-title=HIV-Prävalenz und assoziierte Faktoren | ||
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+ | |page=234 | ||
+ | |accessdate=2022-06-15 | ||
+ | }}</ref> | ||
==== Südafrika ==== | ==== Südafrika ==== | ||
− | Rosenberg et al. (2018) | + | Rosenberg et al. (2018) berichten, dass beschnittene Männer in Südafrika eher mit [[HIV]] infiziert sind als intakte Männer.<ref name="Rosenberg2018">{{REFjournal |
|last=Rosenberg | |last=Rosenberg | ||
|first=Molly S. | |first=Molly S. | ||
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|etal=no | |etal=no | ||
|title=Are circumcised men safer sex partners? Findings from the HAALSI cohort in rural South Africa | |title=Are circumcised men safer sex partners? Findings from the HAALSI cohort in rural South Africa | ||
+ | |trans-title=Sind beschnittene Männer Safer-Sex-Partner? Ergebnisse der HAALSI-Kohorte im ländlichen Südafrika | ||
+ | |language=Englisch | ||
|journal=PLOS ONE | |journal=PLOS ONE | ||
|date=2018-08-01 | |date=2018-08-01 | ||
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==== Swasiland ==== | ==== Swasiland ==== | ||
− | DHS 2006-2007 - 22 | + | DHS 2006-2007 - 22 zu 20 |
− | :" | + | : "Wie Tabelle 14.10 zeigt, geht die Beziehung zwischen [[HIV]]-Prävalenz und Beschneidungsstatus nicht in die erwartete Richtung. Beschnittene Männer haben eine etwas höhere [[HIV]]-Infektionsrate als nicht beschnittene Männer (22 Prozent gegenüber 20 Prozent)."<ref>http://www.measuredhs.com/pubs/pdf/FR202/FR202.pdf P. 256</ref> |
==== Sambia ==== | ==== Sambia ==== | ||
− | + | Die Prävalenz der [[HIV]]-Infektion bei Männern im Alter von 15 bis 29 Jahren ist trotz mehrerer Kampagnen zur Durchführung der männlichen Beschneidung „nicht“ zurückgegangen. | |
− | [[Michel Garenne|Garenne]] & Matthews (2019) | + | [[Michel Garenne|Garenne]] & Matthews (2019) berichten: |
<blockquote> | <blockquote> | ||
− | In | + | In einer multivariaten Analyse, basierend auf der DHS-Umfrage von 2013, wurde festgestellt, dass beschnittene Männer das gleiche Infektionsniveau wie [[unbeschnittene]] Männer haben, nachdem Alter, Sexualverhalten und sozioökonomischer Status kontrolliert wurden. Schließlich neigten beschnittene Männer zu einem etwas riskanteren Sexualverhalten als [[unbeschnittene]] Männer. Diese Studie, die auf großen repräsentativen Stichproben der sambischen Bevölkerung basiert, hinterfragt die aktuelle Strategie der Massenbeschneidungskampagnen im südlichen und östlichen Afrika.<ref name="garenne-matthews2019">{{REFjournal |
|last=Garenne | |last=Garenne | ||
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|etal=no | |etal=no | ||
|title=Voluntary medical male circumcision and HIV in Zambia: expectations and observations | |title=Voluntary medical male circumcision and HIV in Zambia: expectations and observations | ||
+ | |trans-title=Freiwillige medizinische männliche Beschneidung und HIV in Sambia: Erwartungen und Beobachtungen | ||
+ | |language=Englisch | ||
|journal=J Biosoc Sci | |journal=J Biosoc Sci | ||
|date=2019-10-14 | |date=2019-10-14 | ||
Zeile 883: | Zeile 964: | ||
=== Malaysia === | === Malaysia === | ||
− | + | Laut Datuk Zaman Khan, Vizepräsident des malaysischen [[AIDS]]-Rates, sind mehr als 70% der 87.710 [[HIV]]/[[AIDS]]-Patienten im Land Muslime. In Malaysia sind die meisten, wenn nicht alle muslimischen Männer beschnitten, während die Beschneidung in der nichtmuslimischen Gemeinschaft ungewöhnlich ist. 60 % der malaysischen Bevölkerung sind Muslime, was bedeutet, dass sich HIV in der Gemeinde, in der die meisten Männer beschnitten sind, noch schneller ausbreitet als in der Gemeinde, in der die meisten Männer intakt sind.<ref>{{REFweb | |
+ | |url=http://web.archive.org/web/20100610231901/http://mmail.com.my:80/content/39272-72-percent-aidshiv-sufferers-malaysia-are-muslims-says-council | ||
+ | |archived=yes | ||
+ | |title=72 percent of AIDS/HIV sufferers in Malaysia are Muslims, says council | ||
+ | |date=2010-06-09 | ||
+ | |accessdate=2022-06-15 | ||
+ | }}</ref> | ||
− | + | Interessanterweise ist Malaysia die Heimat der [[TARA KLamp]], eines umstrittenen Beschneidungsgeräts, das in KwaZulu Natal, Afrika, im Namen der [[HIV]]-Prävention vermarktet wird. | |
− | === | + | === Philippinen === |
− | [[Tuli]] | + | [[Tuli]] oder männliche Beschneidung, eine fast obligatorische kulturelle Praxis auf den Philippinen, bewirkt, dass 93 Prozent der philippinischen Männer beschnitten werden. |
− | |||
− | + | Im Global [[AIDS]]-Bericht 2010, der Ende November von UNAIDS veröffentlicht wurde, waren die Philippinen eine von sieben Nationen der Welt, die zwischen 2001 und 2009 über 25 Prozent der Neuinfektionen mit [[HIV]] meldeten, während andere Länder beides hatten sich stabilisiert oder deutliche Rückgänge der Neuinfektionsrate gezeigt. Von allen Ländern in Asien melden nur die Philippinen und Bangladesch einen Anstieg der [[HIV]]-Fälle, während andere entweder stabil oder rückläufig sind.<ref>{{REFweb | |
+ | |last=Esplanada | ||
+ | |first=Jerry E. | ||
+ | |url=http://web.archive.org/web/20110105110953/http://globalnation.inquirer.net/news/breakingnews/view/20110102-312124/Philippines-HIVAIDS-problem-worries-UN | ||
+ | |archived=yes | ||
+ | |title=Philippines’ HIV/AIDS problem worries UN | ||
+ | |date=2011-02-01 | ||
+ | |publisher=Philippine Daily Inquirer | ||
+ | |accessdate=2022-06-15 | ||
+ | }}</ref> | ||
+ | |||
+ | Die Statistiken deuten darauf hin, dass die Entfernung der schützenden Vorhaut durch Beschneidung das Risiko einer HIV-Infektion erhöht. | ||
=== Israel === | === Israel === | ||
− | + | Obwohl die Beschneidung nahezu universell ist, ist [[HIV]] ein wachsendes Problem in Israel.<ref>{{REFweb | |
|url=https://www.haaretz.com/1.4998790 | |url=https://www.haaretz.com/1.4998790 | ||
|title=Failing the AIDS Test | |title=Failing the AIDS Test | ||
+ | |trans-title=AIDS-Test nicht bestanden | ||
+ | |language=Englisch | ||
|date=2008-07-04 | |date=2008-07-04 | ||
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|title=Israeli Gays Shun Condoms Despite Worrying Rise in AIDS | |title=Israeli Gays Shun Condoms Despite Worrying Rise in AIDS | ||
+ | |trans-title=Israelische Schwule meiden Kondome trotz besorgniserregender Zunahme von AIDS | ||
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|date=2008-07-09 | |date=2008-07-09 | ||
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|title=Has the AIDS Cocktail Worked Too Well in Israel? | |title=Has the AIDS Cocktail Worked Too Well in Israel? | ||
+ | |trans-title=Hat der AIDS-Cocktail in Israel zu gut funktioniert? | ||
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|title=HIV Diagnoses in Israel Climb; New Cases Among Gays Up Sharply | |title=HIV Diagnoses in Israel Climb; New Cases Among Gays Up Sharply | ||
+ | |trans-title=HIV-Diagnosen in Israel steigen; Neue Fälle unter Schwulen stark gestiegen | ||
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|date=2008-06-27 | |date=2008-06-27 | ||
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=== USA === | === USA === | ||
− | In | + | In Amerika ist die Mehrheit der männlichen Bevölkerung [[beschnitten]], etwa 62 %,<ref name="moore2015">{{REFweb |
|url=https://today.yougov.com/topics/lifestyle/articles-reports/2015/02/03/younger-americans-circumcision | |url=https://today.yougov.com/topics/lifestyle/articles-reports/2015/02/03/younger-americans-circumcision | ||
|title=Young Americans less supportive of circumcision at birth | |title=Young Americans less supportive of circumcision at birth | ||
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− | }}</ref> | + | }}</ref> während in den meisten Ländern Europas die Beschneidung ungewöhnlich ist. Man würde erwarten, dass es in den [[Vereinigten Staaten]] niedrigere Übertragungsraten gibt und dass [[HIV]] in Europa weit verbreitet ist; [[HIV]]-Übertragungsraten sind tatsächlich höher in den Vereinigten Staaten, wo die meisten Männer beschnitten sind, als in verschiedenen Ländern in Europa, wo die meisten Männer [[intakt]] sind.<ref>{{REFdocument |
+ | |url=http://web.archive.org/web/20110531162621/http://data.unaids.org/pub/Report/1998/19981125_global_epidemic_report_en.pdf | ||
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+ | |title=Report on the global HIV/AIDS epidemic June 1998 | ||
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+ | |accessdate=2022-06-15 | ||
+ | }}</ref> | ||
− | + | Eine häufige Erklärung für diesen Unterschied ist die Tatsache, dass die Sexualerziehung und die Aufklärung über die richtige Verwendung von Kondomen in Europa besser durchgeführt werden als in den Vereinigten Staaten, wo die Sexualerziehung schlecht ist. | |
− | + | Es sind jedoch genau diese Gründe, dass Sexualaufklärung und Kondome sich in Afrika nicht durchsetzen, weshalb Beschneidungsbefürworter sagen, dass „Massenbeschneidungskampagnen“ in Afrika gefördert werden sollten. Was in den USA gescheitert ist, soll in Afrika irgendwie Wunder wirken. | |
== Studien mit gegensätzlichen Schlussfolgerungen == | == Studien mit gegensätzlichen Schlussfolgerungen == | ||
+ | Laut USAID scheint es kein klares Zusammenhangsmuster zwischen männlicher Beschneidung und [[HIV]]-Prävalenz zu geben – in 8 von 18 Ländern mit Daten ist die [[HIV]]-Prävalenz bei beschnittenen Männern niedriger, während sie es in den restlichen 10 Ländern ist höher.<ref>http://www.measuredhs.com/pubs/pdf/CR22/CR22.pdf</ref> | ||
− | + | „Schlussfolgerungen: Wir finden eine schützende Wirkung der Beschneidung nur in einem der acht Länder, für die es national repräsentative [[HIV]]-Seroprävalenzdaten gibt. Die Ergebnisse sind wichtig, um die Entwicklung von auf die Beschneidung ausgerichteten Interventionen bei [[AIDS] ] Präventionsprogramme.“<ref>http://www.iasociety.org/Default.aspx?pageId=11&abstractId=2197431</ref> | |
− | " | + | "Ergebnisse: ...In den meisten Ländern wurde kein konsistenter Zusammenhang zwischen männlicher Beschneidung und [[HIV]]-Risiko beobachtet."<ref>"http://apha.confex.com/apha/134am/techprogram/paper_136814.htm</ref> |
− | + | == Ergebnisse == | |
− | + | Es wurde festgestellt, dass die männliche Beschneidung das Risiko von [[HIV]] nicht verringert und tatsächlich das Risiko einer Übertragung von Mann zu Frau erhöhen kann.<ref>{{REFconference | |
− | == | ||
− | |||
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|title=Male circumcision and HIV heterosexual transmission | |title=Male circumcision and HIV heterosexual transmission | ||
+ | |trans-title=Männliche Beschneidung und heterosexuelle HIV-Übertragung | ||
+ | |language=Englisch | ||
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|title=Postcoital vaginal bleeding as a risk factor for transmission of the human immunodeficiency virus in a heterosexual partner study in Brazil (Rio de Janeiro Heterosexual Study Group) | |title=Postcoital vaginal bleeding as a risk factor for transmission of the human immunodeficiency virus in a heterosexual partner study in Brazil (Rio de Janeiro Heterosexual Study Group) | ||
− | |journal=Arch Intern Med | + | |trans-title=Postkoitale Vaginalblutung als Risikofaktor für die Übertragung des Human Immunodeficiency Virus in einer heterosexuellen Partnerstudie in Brasilien (Rio de Janeiro Heterosexual Study Group) |
+ | |language=Englisch | ||
+ | |journal=Arch Intern Med | ||
|date=1997 | |date=1997 | ||
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|title=Heterosexual transmission of HIV-1: a multicenter study in Rio de Janeiro, Brazil | |title=Heterosexual transmission of HIV-1: a multicenter study in Rio de Janeiro, Brazil | ||
+ | |trans-title=Heterosexuelle Übertragung von HIV-1: eine multizentrische Studie in Rio de Janeiro, Brasilien | ||
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|title=Role of male circumcision in HIV transmission insignificant in Conjugal relationship | |title=Role of male circumcision in HIV transmission insignificant in Conjugal relationship | ||
+ | |trans-title=Rolle der männlichen Beschneidung bei der HIV-Übertragung in ehelicher Beziehung unbedeutend | ||
+ | |language=Englisch | ||
|source=XIV World AIDS Conference | |source=XIV World AIDS Conference | ||
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|title=Circumcision protects men from AIDS but might increase risk to women, early results suggest | |title=Circumcision protects men from AIDS but might increase risk to women, early results suggest | ||
+ | |trans-title=Die Beschneidung schützt Männer vor AIDS, könnte aber das Risiko für Frauen erhöhen, deuten erste Ergebnisse darauf hin | ||
+ | |language=Englisch | ||
|publisher=International Herald Tribune | |publisher=International Herald Tribune | ||
|date=2007-03-06 | |date=2007-03-06 | ||
}}</ref> | }}</ref> | ||
− | == | + | == Folgestudien == |
− | + | Unter Verwendung einer bevölkerungsbasierten Umfrage stellten Westercamp et al. (2010) untersuchten das Verhalten, die Überzeugungen und den [[HIV]]/HSV-2-Serostatus von Männern und Frauen in der traditionell nicht beschneidenden Gemeinde Kisumu, Kenia, vor der Einrichtung freiwilliger medizinischer Beschneidungsdienste für Männer. Insgesamt nahmen 749 Männer und 906 Frauen teil. Der Beschneidungsstatus war weder mit einer [[HIV]]/HSV-2-Infektion noch mit einem erhöhten Hochrisiko-Sexualverhalten verbunden. Bei Männern war die Präferenz, beschnitten zu werden oder beschnitten zu werden, mit einer unbeständigen Verwendung von Kondomen und einer erhöhten lebenslangen Anzahl von Sexualpartnern verbunden. Die Vorliebe für die Beschneidung wurde mit dem Glauben erhöht, dass beschnittene Männer weniger wahrscheinlich mit [[HIV]] infiziert werden.<ref>{{REFjournal | |
− | |||
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|title=Male Circumcision in the General Population of Kisumu, Kenya: Beliefs about Protection, Risk Behaviors, HIV, and STIs | |title=Male Circumcision in the General Population of Kisumu, Kenya: Beliefs about Protection, Risk Behaviors, HIV, and STIs | ||
+ | |trans-title=Männliche Beschneidung in der Allgemeinbevölkerung von Kisumu, Kenia: Überzeugungen über Schutz, Risikoverhalten, HIV und STIs | ||
+ | |language=Englisch | ||
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== Realität == | == Realität == | ||
− | + | Eine Analyse der [[HIV]]-Prävalenz im Vergleich zum Beschneidungsstatus in Subsahara-Afrika kam zu dem Schluss, dass die männliche Beschneidung nicht mit einer reduzierten [[HIV]]-Prävalenz verbunden ist.<ref>{{REFjournal | |
− | |||
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|author-link=Michel Garenne | |author-link=Michel Garenne | ||
|title=Long-term population effects of male circumcision in generalized HIV epidemics in sub-Saharan Africa | |title=Long-term population effects of male circumcision in generalized HIV epidemics in sub-Saharan Africa | ||
+ | |trans-title=Langfristige Auswirkungen der männlichen Beschneidung auf die Bevölkerung bei generalisierten HIV-Epidemien in Subsahara-Afrika | ||
+ | |language=Englisch | ||
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− | }}</ref> | + | }}</ref> Eine weitere Studie zur Beschneidungsprävalenz im Vergleich zu [[HIV]] in der allgemeinen südafrikanischen Bevölkerung kam zu dem Schluss: „Die Beschneidung hatte keine schützende Wirkung auf die [[HIV]]-Übertragung.“<ref>{{REFjournal |
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|title=Male circumcision and its relationship to HIV infection in South Africa: results of a national survey in 2002 | |title=Male circumcision and its relationship to HIV infection in South Africa: results of a national survey in 2002 | ||
+ | |trans-title=Männliche Beschneidung und ihre Beziehung zur HIV-Infektion in Südafrika: Ergebnisse einer nationalen Umfrage im Jahr 2002 | ||
+ | |language=Englisch | ||
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− | }}</ref> | + | }}</ref> Wenn die Muster kommerzieller Sexarbeiter kontrolliert werden, ist die männliche Beschneidung nicht signifikant mit einer geringeren [[HIV]]-Prävalenz verbunden.<ref>{{REFjournal |
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|title=Size matters: the number of prostitutes and the global HIV/AIDS pandemic | |title=Size matters: the number of prostitutes and the global HIV/AIDS pandemic | ||
+ | |trans-title=Auf die Größe kommt es an: die Zahl der Prostituierten und die weltweite HIV/AIDS-Pandemie | ||
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− | }}</ref> | + | }}</ref>Die mathematische Wirkungsmodellierung von Beschneidung, antiretroviraler Therapie (ART) und Kondomgebrauch für Südafrika kam zu dem Schluss: „Es wurde festgestellt, dass die männliche Beschneidung einen erheblich geringeren Einfluss auf [[HIV]]-Infektionsraten und Todesraten hat als die Verwendung von Kondomen oder die antiretrovirale Therapie. ”<ref>{{REFconference |
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|title=The combined impact of male circumcision, condom use and HAART coverage on the HIV-1 epidemic in South Africa: a mathematical model | |title=The combined impact of male circumcision, condom use and HAART coverage on the HIV-1 epidemic in South Africa: a mathematical model | ||
+ | |trans-title=Die kombinierte Auswirkung von männlicher Beschneidung, Kondomgebrauch und HAART-Abdeckung auf die HIV-1-Epidemie in Südafrika: ein mathematisches Modell | ||
+ | |language=Englisch | ||
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− | }}</ref> | + | }}</ref> Sowohl die USA als auch Afrika südlich der Sahara haben relativ hohe Inzidenzraten von [[HIV]]-Infektionen, wenn man bedenkt, dass etwa 75 % der US-Männer und etwa 70 % der Männer in Afrika südlich der Sahara beschnitten sind – höhere Prozentsätze als in den meisten anderen Regionen oder Länder mit geringerer Prävalenz von [[HIV]].<ref name="Green etal 2010">{{REFjournal |
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|title=Male circumcision and HIV prevention insufficient evidence and neglected external validity | |title=Male circumcision and HIV prevention insufficient evidence and neglected external validity | ||
+ | |trans-title=Männliche Beschneidung und HIV-Prävention unzureichende Evidenz und vernachlässigte externe Validität | ||
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}}</ref> | }}</ref> | ||
− | + | Es gibt kein klares Assoziationsmuster zwischen männlicher Beschneidung und [[HIV]]-Prävalenz. In 10 von 18 Ländern ist die [[HIV]]-Prävalenz bei beschnittenen Männern höher.<ref>{{REFdocument | |
|contribution=Levels and spread of HIV seroprevalence and associated factors: Evidence from national household surveys | |contribution=Levels and spread of HIV seroprevalence and associated factors: Evidence from national household surveys | ||
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+ | |trans-title=DHS-Vergleichsberichte 22 | ||
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− | }}</ref> | + | }}</ref> Darüber hinaus wurde festgestellt, dass die [[HIV]]-Prävalenz bei beschnittenen Männern und Frauen bei Jungfrauen und Jugendlichen in Kenia, Lesotho und Tansania höher war.<ref>{{REFjournal |
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|title=Male and Female Circumcision Associated With Prevalent HIV Infection in Virgins and Adolescents in Kenya, Lesotho, and Tanzania | |title=Male and Female Circumcision Associated With Prevalent HIV Infection in Virgins and Adolescents in Kenya, Lesotho, and Tanzania | ||
+ | |trans-title=Männliche und weibliche Beschneidung im Zusammenhang mit einer weit verbreiteten HIV-Infektion bei Jungfrauen und Jugendlichen in Kenia, Lesotho und Tansania | ||
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}}</ref> | }}</ref> | ||
− | [[David Gisselquist]], {{PhD}}, | + | [[David Gisselquist]], {{PhD}}, der Gesundheitsversorgungspraktiken in Subsahara-Afrika studiert hat, stellt fest, dass ein Großteil der Gesundheitsversorgung, insbesondere Injektionspraktiken, in Afrika unsteril ist und wahrscheinlich die Ursache dafür ist hohe Inzidenz einer [[HIV]]-Infektion. Er stellt fest, dass der Konsens, Sex zur primären Infektionsursache zu machen, in den 1980er Jahren festgestellt wurde und wahrscheinlich ungenau ist, da er der medizinischen Übertragung einer [[HIV]]-Infektion nicht genügend Gewicht beimisst.<ref name=”gisselquist2002”>{{REFjournal |
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|title=Non-sexual transmission of HIV has been overlooked in developing countries | |title=Non-sexual transmission of HIV has been overlooked in developing countries | ||
+ | |trans-title=Die nicht-sexuelle Übertragung von HIV wurde in Entwicklungsländern übersehen | ||
+ | |language=Englisch | ||
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− | }}</ref> | + | }}</ref> Gisselquistet al. argumentiert nachdrücklich, dass statistische Beweise darauf hindeuten, dass 5/6 der [[HIV]]-Infektionen in Afrika nicht sexuell sind.<ref name=”gisselquist2003”>{{REFjournal |
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|title=Heterosexual transmission of HIV in Africa: an empiric estimate | |title=Heterosexual transmission of HIV in Africa: an empiric estimate | ||
+ | |trans-title=Heterosexuelle Übertragung von HIV in Afrika: eine empirische Schätzung | ||
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|title=Running on empty: sexual co-factors are insufficient to fuel Africa's turbocharged HIV epidemic | |title=Running on empty: sexual co-factors are insufficient to fuel Africa's turbocharged HIV epidemic | ||
+ | |trans-title=Im Leerlauf: Sexuelle Co-Faktoren reichen nicht aus, um Afrikas turbogeladene HIV-Epidemie anzuheizen | ||
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− | }}</ref> | + | }}</ref> Die männliche Beschneidung wurde vorgeschlagen, um die Inzidenz der sexuellen Übertragung von [[HIV]] zu reduzieren. In Wirklichkeit erhöht es tatsächlich die sexuelle Übertragung von [[HIV]]. Selbst wenn es funktionieren würde, wäre es gegen nicht-sexuelle Übertragung durch unsichere Gesundheitsversorgung unwirksam. Darüber hinaus könnte eine unsterile medizinische Versorgung bedeuten, dass die Beschneidungsoperation die [[HIV]]-Infektion auf den Patienten übertragen könnte.<ref>{{REFjournal |
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|title=Complementary factors contributing to the rapid spread of HIV-I in sub-Saharan Africa: a review | |title=Complementary factors contributing to the rapid spread of HIV-I in sub-Saharan Africa: a review | ||
+ | |trans-title=Komplementäre Faktoren, die zur raschen Ausbreitung von HIV-I in Subsahara-Afrika beitragen: eine Überprüfung | ||
+ | |language=Englisch | ||
|url=https://www.ajol.info//index.php/eamj/article/view/9293 | |url=https://www.ajol.info//index.php/eamj/article/view/9293 | ||
|journal=East African Medical Journal | |journal=East African Medical Journal | ||
Zeile 1.188: | Zeile 1.331: | ||
== Probleme durch Förderung der Beschneidung als HIV-Präventionspolitik == | == Probleme durch Förderung der Beschneidung als HIV-Präventionspolitik == | ||
+ | Die Tatsache, dass die [[Weltgesundheitsorganisation]] korrupt ist, ist mittlerweile bekannt: | ||
− | + | Beschneidungsbefürworter verwenden die neuesten afrikanischen Studien und die darauf basierende Billigung der WHO als Beweis „ohne vernünftigen Zweifel“, dass die Beschneidung „das Risiko von [[HIV]] verringert“. Es gibt jedoch Probleme mit der Billigung durch die WHO, da die Studien, auf denen sie basiert, verschiedene Mängel und Störfaktoren aufweisen, die ihre Glaubwürdigkeit in Frage stellen, von denen viele in diesem Artikel diskutiert werden. | |
− | + | Auf ihrer [http://www.who.int/hiv/topics/malecircumcision/en/Website] erkennt die WHO an, dass „[männliche] Beschneidung nur teilweisen Schutz bietet“ und dass dies der Fall sein sollte Teil eines ''umfassenden [[HIV]]-Präventionspakets'''', das [[HIV]]-Test- und Beratungsdienste, die Behandlung von STD-Infektionen, die Förderung von Safer-Sex-Praktiken und die Bereitstellung von Kondomen und deren Förderung umfasst korrekter und konsequenter Gebrauch. | |
− | + | [[Robert S. Van Howe|Van Howe]] & Boyle (2018) wiesen auf zahlreiche Gründe hin, warum man die veröffentlichten Ergebnisse der randomisierten klinischen Studien (RCTs) anzweifeln sollte.<ref name= "vanhowe2018">{{REFjournal | |
− | |||
− | [[Robert S. Van Howe|Van Howe]] & Boyle (2018) | ||
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|title=Meta-analysis of HIV-acquisition studies incomplete and unstable | |title=Meta-analysis of HIV-acquisition studies incomplete and unstable | ||
+ | |trans-title=Meta-Analyse von HIV-Erwerbsstudien unvollständig und instabil | ||
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− | |quote= | + | |quote=Angesichts der Wirksamkeit von Kondomen, des Fehlens konsistenter Ergebnisse auf nationaler Ebene, der methodisch fehlerhaften RCTs, des Mangels an translationaler Forschung und der beeindruckenden potenziellen Aufnahme und Wirksamkeit der Präexpositionsprophylaxe sollte die Beschneidung als Intervention zur Verhinderung einer HIV-Infektion behandelt werden mit größerer Skepsis. |
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}}</ref> | }}</ref> | ||
− | [[George C. Denniston]], {{MD}}, {{MPH}}, | + | [[George C. Denniston]], {{MD}}, {{MPH}}, der Präsident von [[Doctors Opposing Circumcision]] hat in einem Brief an Botschafterin Deborah L. Birx, {{MD}}, {{MPH}}, (2020), die Leiterin des Notfallplans des Präsidenten für die AIDS-Hilfe (PEPFAR) aufgerufen, [[ PEPFAR]], die Bereitstellung männlicher [[Beschneidung]] auszusetzen, weil sie unwirksam ist und die Aufnahme einer [[HIV]]-Infektion aufgrund des Verlusts der [[immunologischen und schützenden Funktion der Vorhaut] erhöhen kann immunologischen Schutz]] der [[Vorhaut]] und sich auf die Bereitstellung von antiretroviraler Therapie und Kondomen zu konzentrieren.<ref name="denniston2020">{{REFdocument |
|title=World Health Organization, HIV, and male circumcision | |title=World Health Organization, HIV, and male circumcision | ||
+ | |trans-title=Weltgesundheitsorganisation, HIV und männliche Beschneidung | ||
+ | |language=Englisch | ||
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}}</ref> | }}</ref> | ||
− | + | Fisch et al. (2020), die für das [[VMMC Experience Project]] sprach, veröffentlichte einen Artikel, der das PEPFAR-Programm zur Beschneidung afrikanischer Männer als rassistisch und neokolonialistisch beschrieb.<ref name="fish2020">{{REFjournal | |
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|title=A new Tuskegee? Unethical human experimentation and Western neocolonialism in the mass circumcision of African men | |title=A new Tuskegee? Unethical human experimentation and Western neocolonialism in the mass circumcision of African men | ||
− | |trans-title= | + | |trans-title=Ein neues Tuskegee? Unethische Menschenversuche und westlicher Neokolonialismus bei der Massenbeschneidung afrikanischer Männer |
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− | September 2021 | + | Im September 2021 wurden zwei große Bevölkerungsstudien über die Beziehung zwischen Beschneidung und [[HIV]]-Infektion veröffentlicht. |
− | Mayan et al. (2021) | + | Mayan et al. (2021) führten eine massive empirische Studie über die männliche Bevölkerung der Provinz Ontario, [[Kanada]] (569.950 Männer) durch, von denen 203.588 (35,7%) zwischen 1991 und 2017 beschnitten wurden. Die Studie kam zu dem Schluss, dass der Beschneidungsstatus ist nicht im Zusammenhang mit dem Risiko einer [[HIV]]-Infektion.<ref name="mayan2021">{{REFjournal |
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− | [[Morten Frisch]] | + | [[Morten Frisch]] und Jacob Simonsen (2021) führten in [[Dänemark]] eine groß angelegte empirische Bevölkerungsstudie mit 855.654 Männern über den angeblichen Wert der männlichen Beschneidung zur Vorbeugung von [[HIV]] und anderen sexuell übertragbaren Infektionen bei Männern durch . Sie fanden heraus, dass beschnittene Männer insgesamt eine höhere Rate an STI- und [[HIV]]-Infektionen haben als [[intakte]] Männer.<ref name="frisch2021">{{FrischM SimonsenJ 2021}}</ref> |
− | + | Es gibt jetzt glaubwürdige Beweise dafür, dass die massiven, teuren afrikanischen Beschneidungsprogramme bei der Verhinderung einer [[HIV]]-Infektion „nicht“ wirksam waren. | |
== Erhöhtes Risiko für Frauen == | == Erhöhtes Risiko für Frauen == | ||
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− | * | + | * Wie männliche Beschneidungsprogramme oder Beschneidung menschliches Verhalten beeinflussen. |
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− | + | Die drei Hauptübertragungswege von [[HIV]] sind [[sexueller Kontakt]], Exposition gegenüber infizierten Körperflüssigkeiten oder Geweben und von der Mutter auf [[Fötus]] oder Kind während der [[perinatalen]] Periode. Es ist möglich, [[HIV]] in [[Speichel]], [[Tränen]] und [[Urin]] von infizierten Personen zu finden, aber es gibt keine aufgezeichneten Fälle von Infektionen durch diese Sekrete und das Risiko einer Infektion ist vernachlässigbar.<ref>{{REFweb | |
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Aktuelle Version vom 15. Juni 2022, 18:18 Uhr
Dieser Artikel diskutiert die Beziehung zwischen männlicher Beschneidung und HIV-Infektion. Für eine Diskussion über Beschneidung und andere sexuell übertragbare Infektionen siehe Beschneidung und sexuell übertragbare Krankheiten.
Kürzlich wurde die Beschneidung stark als Methode zur Vorbeugung von HIV beworben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die heute als korrupt bekannt ist, hat 2007 die männliche Beschneidung als eine Form der HIV-Prävention hastig unterstützt, basierend auf drei Studien (2005) & (2007) durchgeführt in Afrika (Kenia, Südafrika und Uganda), die behaupten, von der männlichen Beschneidung werde angenommen, "das Risiko einer HIV-Übertragung um 60% zu reduzieren".[1] Diese Billigung hat zur Einrichtung von „Massenbeschneidungskampagnen“ geführt, die darauf abzielen, die Mehrheit der afrikanischen Männer in einigen wenigen Ländern zu beschneiden,[2] und zur Förderung der männlichen Beschneidung als HIV-Präventionsmethode durch die Zentren für Seuchenkontrolle.[3][4][5]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Ursprung der Beschneidung-/HIV-Hypothese
- 2 Frühe Forschung
- 3 Störfaktoren
- 4 Die immunologische Funktion der Vorhaut
- 5 Afrikanische RCTs
- 6 Daten aus der realen Welt
- 7 Studien mit gegensätzlichen Schlussfolgerungen
- 8 Ergebnisse
- 9 Folgestudien
- 10 Realität
- 11 Probleme durch Förderung der Beschneidung als HIV-Präventionspolitik
- 12 Erhöhtes Risiko für Frauen
- 13 Effektive Vorbeugung
- 14 Siehe auch
- 15 Weblinks
- 16 Abkürzungen
- 17 Einzelnachweise
Ursprung der Beschneidung-/HIV-Hypothese
Die Idee, dass Beschneidung die Übertragung von HIV verhindere, wurde von Valiere Alcena erfunden, lange bevor es irgendwelche "Forschungen" gab, um die Behauptung zu untermauern.[6] 1986 übernahm der kalifornische Urologe Aaron J. Fink (1926-1994) diese Idee[7] und förderte sie vehement,[8] ohne jeglichen Beweis.
1986 schickte Fink einen Brief mit dem Titel „A possible Explanation for Heterosexual Male Infection with AIDS“ an das „New England Journal of Medicine“, in dem er argumentierte, dass die harte und zähe Eichel des beschnittenen Mannes einer Infektion widerstehen würde, während die weiche und empfindliche Vorhaut und Eichel-Schleimhaut des intakten Mannes Eintrittspforten seien.[9] Fink schlug in seinem Brief vor: „Ich vermute, dass Männer in den USA, die im Vergleich zu denen in Afrika und anderswo weniger AIDS hatten, von der hohen Rate an Neugeborenenbeschneidungen in den USA profitiert haben“, ungeachtet der Tatsache, dass die USA eine der höchsten Beschneidungsraten und trotzdem eine der höchsten HIV-Raten in der westlichen (industrialisierten) Welt haben (verglichen mit europäischen Ländern, Kanada und Australien).[10]
Finks Vorschlag erschien in den Medien in den USA und Kanada. Von einem Reporter von United Press nach seiner Annahme befragt, antwortete Fink: "Das ist nichts, was ich beweisen kann."[11] Dies hinderte andere Ärzte nicht daran, "Forschung" durchzuführen, was zu einem stetigen Strom von weit verbreiteten Artikeln führte, in denen argumentiert wurde, dass beschnittene Männer weniger wahrscheinlich an HIV erkranken - mit dem Ergebnis, dass die Prävention von HIV-Infektionen jetzt sogar die Krebsprävention als beliebteste Behauptung der Beschneidungsbefürworter übertraf.
” | Finks eigene Worte Das ist nichts, was ich beweisen kann. – Aaron J. Fink (Marked in Your Flesh, S. 206-208.) |
Fink gab die Beschneidung-/HIV-Kontroverse 1991 auf und starb 1994. Trotzdem hinterließ er ein unauslöschliches Vermächtnis; die Beschneidung-/HIV-Hypothese wird weiterhin von Forschern und Wissenschaftlern unterstützt, die seine Behauptungen übernehmen und darauf basierende Studien schreiben. Auch die Kampagne, einen kausalen Zusammenhang zwischen einer HIV-Infektion und dem Vorhandensein der Vorhaut herzustellen, dauert bis heute an.
Frühe Forschung
Hrdy (1987) identifizierte neben der Beschneidung oder Nicht-Beschneidung zahlreiche afrikanische kulturelle Praktiken, die zur Ausbreitung der HIV-Infektion beitragen würden. Zu solchen Faktoren gehören:
- Weibliche Beschneidung und Infibulation.
- Promiskuität.
- Homosexualität und Analverkehr.
- Praktiken, die zu Blutkontakt führen.
- Praktiken, bei denen gemeinsame Instrumente verwendet werden.
- Kontakt mit nichtmenschlichen Primaten.[12]
Carael et al. (1988) untersuchten die HIV-Übertragung unter heterosexuellen Paaren in Zentralafrika. Es wurde kein Unterschied zwischen Paaren gefunden, bei denen der Mann beschnitten war und bei denen der Mann intakt war.[13]
de Vincenzi & Mertens (1994) überprüften die Literatur bezüglich der angeblichen Rolle der Vorhaut bei der HIV-Übertragung. Sie kamen zu dem Schluss:
Die potenziellen Vorteile der männlichen Beschneidung für die öffentliche Gesundheit wurden in den letzten 50 Jahren viel diskutiert, oft auf leidenschaftliche und emotionale Weise. Es wurden jedoch relativ wenige Studien durchgeführt, und diejenigen, die dies getan haben, präsentieren widersprüchliche Ergebnisse. Der Hauptkritikpunkt an den meisten bisher durchgeführten Studien ist die mangelnde Beachtung potenzieller Störfaktoren, die sowohl mit dem Beschneidungsstatus als auch mit dem Risiko sexuell übertragbarer Infektionen zusammenhängen könnten, wie z. B. Sexualverhalten oder Unterschiede in den Hygienepraktiken oder unterschiedlicher Verwendung von bestimmten Gesundheitseinrichtungen. Wie Polen [48] feststellte: „Wir müssen daran erinnern, dass die Beschneidung nicht willkürlich durchgeführt wird.“
Daher sind weitere Anstrengungen erforderlich, um das relative Risiko zu quantifizieren, das mit der fehlenden männlichen Beschneidung verbunden ist. Einiges davon kann durch die Verwendung von Beobachtungsdesigns erreicht werden, die die oben diskutierten Einschränkungen besser berücksichtigen. Labor- und Primatenforschung könnten auch weiterhin nützliche Informationen liefern.
Da die Sicherheit, der erwartete Nutzen, die Durchführbarkeit und die Akzeptanz der Massenbeschneidung alle fraglich sind, scheinen weder Interventionen im Bereich der öffentlichen Gesundheit noch Interventionsstudien vertretbare Optionen zu sein, bevor es stärkere Beweise aus Beobachtungsstudien in verschiedenen Umgebungen gibt, die zeigen, dass ein Mangel an männlicher Beschneidung eine sein kann wirklich unabhängiger Risikofaktor für die Übertragung von HIV.[14]
Darby (2002) untersuchte die Behauptungen, dass die Beschneidung einer Infektion mit HIV vorbeugt. Er tabellierte die Prävalenz der Beschneidung und HIV-Infektion in verschiedenen Nationen. Er fand keinen Zusammenhang zwischen der Prävalenz der Beschneidung und einer HIV-Infektion. Darby verglich auch die britischen Versuche des neunzehnten Jahrhunderts, Syphilis (damals eine gefürchtete und unheilbare Krankheit) zu kontrollieren, mit der männlichen Beschneidung, die ebenso erfolglos war.[15]
Thomas et al. (2004) untersuchten die Inzidenz von HIV bei beschnittenen und intakten Männern in einer Population der United States Navy. Eine etwas höhere Inzidenz einer HIV-Infektion wurde bei beschnittenen Männern (84,9 %) im Vergleich zu intakten Männern (81,8 %) gefunden. Die Autoren kamen zu dem Schluss:
Obwohl es andere medizinische oder kulturelle Gründe für die männliche Beschneidung geben kann, wird sie bei dieser US-Militärpopulation nicht mit HIV oder STI-Prävention in Verbindung gebracht.[16]
Störfaktoren
Widerlegte Ad-hoc-Hypothesen
Verschiedene Hypothesen wurden in Bezug auf den Mechanismus vorgeschlagen, durch den die Beschneidung die Übertragung von HIV verhindern solle. Sie wurden jedoch alle widerlegt, und alle "Studien", die versuchen, einen kausalen Zusammenhang zwischen Beschneidung und HIV-Übertragung herzustellen, bleiben durch eine Arbeitshypothese unbegründet.
Keratinisierungshypothese
Die vielleicht älteste Hypothese über den Mechanismus, durch den die Beschneidung die Übertragung von HIV verhindern soll, ist die Theorie, die darauf hindeutet, dass die verhornte Oberfläche des Penis bei beschnittenen Männern einer Infektion widerstehe, während die Schleimhaut der Eichel und der inneren Vorhaut des intakten Mannes Eintrittspforten seien, was von Aaron J. Fink behauptet wurde.
Neuere Studien widerlegen diese Hypothese jedoch. Eine Studie fand heraus, dass es "keinen Unterschied zwischen der Keratinisierung der inneren und äußeren Bereiche der erwachsenen männlichen Vorhaut" gibt und dass "Keratinschichten allein wahrscheinlich nicht erklären können, warum unbeschnittene] Männer ein höheres Risiko für HIV-Infektion haben."[17] Eine andere Studie fand heraus, dass „kein Unterschied zwischen der inneren und der äußeren Vorhaut klar erkennbar ist.“[18]
Langerhans-Zellen-Hypothese
Kürzliche Beschneidungsstudien in Afrika wurden unter der Hypothese durchgeführt, dass die Langerhans-Zellen die Haupteintrittspforte für das HIV-Virus seien. Der Hypothese zufolge sollte die Beschneidung die HIV-Übertragung verhindern, indem die Langerhans-Zellen entfernt werden, die sich in der inneren Schleimhaut-Auskleidung der Vorhaut befinden.
deWitte fand nicht nur heraus, dass Langerhans-Zellen überall im Körper zu finden sind und dass ihre vollständige Entfernung praktisch unmöglich ist, sondern deWitte fand außerdem heraus, dass Langerhans-Zellen, die in der Vorhaut vorhanden sind, „Langerin“ produzieren, eine Substanz, für die bewiesen wurde, dass sie das HIV-Virus bei Kontakt abtötet und als natürliche Barriere für die Übertragung von HIV-1 durch Langerhans-Zellen fungiert.[19]
Hypothese der bakteriellen Umgebung
Diese Hypothese versucht, die Veränderung der bakteriellen Umgebung, die im Penis als Ergebnis der Beschneidung resultiert, als den Mechanismus zu identifizieren, durch den die Beschneidung die Ausbreitung der HIV-Übertragung reduziert. Eine verzweifelte Ad-hoc-Hypothese, deren Erklärung ziemlich weit hergeholt ist. Das Argument ist, dass die Veränderung der bakteriellen Umgebung nach der Beschneidung das Leben von Bakterien, die Krankheiten verursachen, erschwere; es bestehe ein geringeres Risiko für eine Penisentzündung, eine Erkrankung, die die Übertragung von Viren erleichtert. Die Wahrscheinlichkeit einer Penisentzündung würde verringert, wodurch die Wahrscheinlichkeit von sexuell übertragbaren Viren wie HIV verringert würde.[20]
Die Darstellung dieser Hypothese wirft ein zweifaches Problem auf. Erstens stellt sie eine irrelevante Schlussfolgerung dar; die randomisierten Kontrollstudien maßen die Häufigkeit der HIV-Übertragung, nicht die Häufigkeit der bakteriellen Penisentzündung, und ob die Entzündung sexuell übertragene HIV erleichterte. Und zweitens geben sich Beschneidungsbefürworter die neue Beweislast für die neu eingeführte Hypothese, dass eine Veränderung der bakteriellen Infektion tatsächlich zu einer signifikanten Verringerung der HIV-Übertragung führt. Eine neue Studie ist erforderlich, um die HIV-Übertragung bei beschnittenen Männern, intakten Männern mit konstanten Penisentzündungen und intakten Männern, die nicht unter einer konstanten Penisentzündung leiden, zu messen. Es sei denn, die randomisierten kontrollierten Studien beschränkten sich auf nur intakte Männer, die an einer ständigen Penisentzündung litten.
Die immunologische Funktion der Vorhaut
Die innere Schicht der Vorhaut und die Eichel des Penis bestehen aus Schleimhaut-Gewebe. Diese sind auch in Ihren Augen, Ihrem Mund und allen anderen Körperöffnungen einschließlich der weiblichen Genitalien vorhanden. Diese sind die erste immunologische Verteidigungslinie für die Körperöffnungen. Diese Schleimhäute erfüllen viele immunologische und hygienische Funktionen.
Bestimmte Komponenten wie Langerhans-Zellen,[21] Plasmazellen,[22] apokrine Drüsen [23] und Talgdrüsen[24][25][26][27] scheiden gemeinsam erweichende Gleitmittel aus.[28] Apokrine Drüsen erfüllen eine entscheidende Funktion, indem sie Enzyme wie lysosomale Enzyme, Cathepsin B, Chymotrypsin und neutrophile Elastase absondern.[29]
Es gibt auch einige Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten, dass Lysozym vor einer HIV-Infektion schützen kann.[30][31]
Apokrine Drüsen produzieren auch Zytokine,[32] ein sehr wichtiges Nicht-Antikörper-Protein, das bei Kontakt mit bestimmten Wirkstoffen eine Immunantwort auslöst. Plasmazellen, deren Anzahl als Reaktion auf die Konzentration von Krankheitserregern zunimmt, sezernieren Immunglobulin.[22] Es ist auch sehr wichtig anzumerken, dass Langerhans-Zellen, die in der Vorhaut vorhanden sind, „Langerin“ produzieren, eine Substanz, die nachweislich das menschliche Immunschwächevirus (HIV) bei Kontakt abtötet.[33]
All dies dient dazu, fremde Krankheitserreger zu sequestrieren und zu „verdauen“. All diese Substanzen spielen eine wichtige Rolle beim Schutz des Penis vor viralen und bakteriellen Krankheitserregern. Die immunologischen Funktionen der menschlichen Vorhaut werden seit geraumer Zeit von angesehenen Forschern ausführlich dokumentiert.[31]
Die Beschneidung zerstört den natürlichen immunologischen Schutz der Vorhaut und führt zu einem erhöhten Infektionsrisiko.
Afrikanische RCTs
RCT = Randomized controlled trial = Randomisierte kontrollierte Studie.
In den RCTs besteht eine starke Verzerrung.[34][35][36][37][38] "Diese Studien, die darauf ausgelegt sind, eine mindestens 50-prozentige Reduzierung des HIV-Risikos nachzuweisen, sollten innerhalb von drei bis fünf Jahren endgültige Beweise für die Wirksamkeit und Sicherheit von MC liefern."[39] Indem sie eine Studie zum „Nachweisen“ eines mindestens 50-prozentigen Reduktionsrisikos bei HIV konzipierten, haben diese Forscher möglicherweise künstlich die klinische Umgebung geschaffen, um die Wirkung zu beobachten, die sie entdecken wollten.
Boyle & Hill (2011) haben gezeigt, dass diese RCTs erhebliche methodische Mängel und statistische Fehler aufweisen, die ihre Behauptungen ungültig machen. Obwohl eine „relative“ Reduktion von HIV um 60 Prozent behauptet wurde, betrug die „absolute“ Reduktion statistisch nicht signifikante 1,3 Prozent.[40]
Bedenken hinsichtlich der drei randomisierten kontrollierten klinischen Studien (RCCTs) in Afrika (in Südafrika, Uganda und Kenia):[41][42][43]
- Die drei RCTs wurden vorzeitig beendet, da die Ergebnisse ein signifikantes Niveau erreicht hatten, das reduzierte HIV-Infektionen in Versuchsgruppen im Vergleich zu Kontrollgruppen zeigte; es war jedoch noch zu früh, um die langfristige Wirksamkeit abzuschätzen.
- Die Ergebnisse haben keine Relevanz für Frauen oder Männer, die Sex mit Männern haben.
- Weitaus mehr Teilnehmer gingen für die Nachsorge verloren, als berichtet wurde, dass sie sich mit HIV infiziert hatten.
- Eine beträchtliche Anzahl von Teilnehmern schien HIV aus nicht-sexuellen Quellen infiziert zu haben: 23 der 69 Infektionen, die in der südafrikanischen Studie und 16 der 67 in der ugandischen Studie gemeldet wurden.[44]
- Die Teilnehmer erhielten kontinuierliche Beratung, kostenlose Kondome und Überwachung auf Infektionen, was in realen Kampagnen unwahrscheinlich war.
- Die hygienischen Bedingungen der Praxen wären in vielen Teilen Afrikas, wo die HIV-Infektionsraten und -Prävalenz am höchsten sind, im großen Maßstab schwer zu reproduzieren.[45][46]
- Eine Nachverfolgung dieser RCCTs ist unmöglich. Die Studienteilnehmer stimmten zu, sich beschneiden zu lassen, als sie an der Studie teilnahmen, und wurden randomisiert in die Gruppen „Jetzt beschneiden“ und „Später beschneiden“ eingeteilt.[47]
Daten aus der realen Welt
Länder in Afrika
Laut demografischen Gesundheitsstudien, die in anderen Ländern Afrikas durchgeführt wurden, war die HIV-Übertragung bei beschnittenen Männern in mindestens 6 verschiedenen Ländern weit verbreitet:
Kamerun
In Kamerun, wo 91 % der männlichen Bevölkerung beschnitten sind, betrug das Verhältnis von beschnittenen zu intakten Männern, die sich mit HIV infizierten, 4,1 zu 1,1.[48]
Ghana
In Ghana beträgt das Verhältnis 1,6 vs. 1,4 (95,3 % beschnitten). "...die überwiegende Mehrheit der ghanaischen Männer (95 Prozent) ist beschnitten... Es gibt kaum einen Unterschied in der HIV-Prävalenz nach Beschneidungsstatus..." [49]
Lesotho
In Lesotho beträgt das Verhältnis 22,8 zu 15,2 (23 % beschnitten).
„Die Beziehung zwischen männlicher Beschneidung und HIV-Werten in Lesotho entspricht nicht dem erwarteten Muster höherer Raten bei unbeschnittenen Männern als bei beschnittenen Männern. Die HIV-Rate ist tatsächlich wesentlich höher unter beschnittenen Männern (23 Prozent) als unter unbeschnittenen Männern (15 Prozent). Darüber hinaus ist das Muster höherer Infektionsraten bei beschnittenen Männern im Vergleich zu unbeschnittenen Männern praktisch einheitlich über die verschiedenen Untergruppen, für die Ergebnisse gezeigt werden in der Tabelle. Dieser Befund könnte durch den Brauch Lesothos erklärt werden, männliche Beschneidung später im Leben durchzuführen, wenn die Personen bereits dem Risiko einer HIV-Infektion ausgesetzt waren (zusätzliche Analysen sind notwendig, um das unerwartete Muster besser zu verstehen in Tabelle 12.9.)"[50]
- Eine interessante Verteidigung der männlichen Beschneidung angesichts der Tatsache, dass die neuesten "Studien", wenn man sie überhaupt so nennen kann, eine HIV-Übertragung bei Männern beobachteten, die als Erwachsene beschnitten wurden. Andererseits wurde diese demografische Gesundheitsumfrage im Jahr 2004 durchgeführt, VOR den neueren „Studien“ im Jahr 2006. Nichtsdestotrotz bleibt die unbewiesene Behauptung bestehen, dass „die Beschneidung das Risiko von HIV nur dann wirksam verringert, wenn sie im Säuglingsalter durchgeführt wird“. in manchen Kreisen.
Malawi
DHS 2004 – 13,2 vs. 9,5 (20 % beschnitten)
- „Die Beziehung zwischen HIV-Prävalenz und Beschneidungsstatus ist nicht in der erwarteten Richtung. In Malawi haben beschnittene Männer eine etwas höhere HIV-Infektionsrate als Männer, die nicht beschnitten waren (13 Prozent im Vergleich zu 10 Prozent). In Malawi ist die Mehrheit der Männer nicht beschnitten (80 Prozent)."[51]
- ...wo man erwarten würde, dass HIV am weitesten verbreitet ist.
Ruanda
DHS 2005 - 3,8 zu 2,1[52]
Südafrika
Rosenberg et al. (2018) berichten, dass beschnittene Männer in Südafrika eher mit HIV infiziert sind als intakte Männer.[53]
Swasiland
DHS 2006-2007 - 22 zu 20
- "Wie Tabelle 14.10 zeigt, geht die Beziehung zwischen HIV-Prävalenz und Beschneidungsstatus nicht in die erwartete Richtung. Beschnittene Männer haben eine etwas höhere HIV-Infektionsrate als nicht beschnittene Männer (22 Prozent gegenüber 20 Prozent)."[54]
Sambia
Die Prävalenz der HIV-Infektion bei Männern im Alter von 15 bis 29 Jahren ist trotz mehrerer Kampagnen zur Durchführung der männlichen Beschneidung „nicht“ zurückgegangen.
Garenne & Matthews (2019) berichten:
In einer multivariaten Analyse, basierend auf der DHS-Umfrage von 2013, wurde festgestellt, dass beschnittene Männer das gleiche Infektionsniveau wie unbeschnittene Männer haben, nachdem Alter, Sexualverhalten und sozioökonomischer Status kontrolliert wurden. Schließlich neigten beschnittene Männer zu einem etwas riskanteren Sexualverhalten als unbeschnittene Männer. Diese Studie, die auf großen repräsentativen Stichproben der sambischen Bevölkerung basiert, hinterfragt die aktuelle Strategie der Massenbeschneidungskampagnen im südlichen und östlichen Afrika.[55]
Malaysia
Laut Datuk Zaman Khan, Vizepräsident des malaysischen AIDS-Rates, sind mehr als 70% der 87.710 HIV/AIDS-Patienten im Land Muslime. In Malaysia sind die meisten, wenn nicht alle muslimischen Männer beschnitten, während die Beschneidung in der nichtmuslimischen Gemeinschaft ungewöhnlich ist. 60 % der malaysischen Bevölkerung sind Muslime, was bedeutet, dass sich HIV in der Gemeinde, in der die meisten Männer beschnitten sind, noch schneller ausbreitet als in der Gemeinde, in der die meisten Männer intakt sind.[56]
Interessanterweise ist Malaysia die Heimat der TARA KLamp, eines umstrittenen Beschneidungsgeräts, das in KwaZulu Natal, Afrika, im Namen der HIV-Prävention vermarktet wird.
Philippinen
Tuli oder männliche Beschneidung, eine fast obligatorische kulturelle Praxis auf den Philippinen, bewirkt, dass 93 Prozent der philippinischen Männer beschnitten werden.
Im Global AIDS-Bericht 2010, der Ende November von UNAIDS veröffentlicht wurde, waren die Philippinen eine von sieben Nationen der Welt, die zwischen 2001 und 2009 über 25 Prozent der Neuinfektionen mit HIV meldeten, während andere Länder beides hatten sich stabilisiert oder deutliche Rückgänge der Neuinfektionsrate gezeigt. Von allen Ländern in Asien melden nur die Philippinen und Bangladesch einen Anstieg der HIV-Fälle, während andere entweder stabil oder rückläufig sind.[57]
Die Statistiken deuten darauf hin, dass die Entfernung der schützenden Vorhaut durch Beschneidung das Risiko einer HIV-Infektion erhöht.
Israel
Obwohl die Beschneidung nahezu universell ist, ist HIV ein wachsendes Problem in Israel.[58][59][60][61]
USA
In Amerika ist die Mehrheit der männlichen Bevölkerung beschnitten, etwa 62 %,[62] während in den meisten Ländern Europas die Beschneidung ungewöhnlich ist. Man würde erwarten, dass es in den Vereinigten Staaten niedrigere Übertragungsraten gibt und dass HIV in Europa weit verbreitet ist; HIV-Übertragungsraten sind tatsächlich höher in den Vereinigten Staaten, wo die meisten Männer beschnitten sind, als in verschiedenen Ländern in Europa, wo die meisten Männer intakt sind.[63]
Eine häufige Erklärung für diesen Unterschied ist die Tatsache, dass die Sexualerziehung und die Aufklärung über die richtige Verwendung von Kondomen in Europa besser durchgeführt werden als in den Vereinigten Staaten, wo die Sexualerziehung schlecht ist.
Es sind jedoch genau diese Gründe, dass Sexualaufklärung und Kondome sich in Afrika nicht durchsetzen, weshalb Beschneidungsbefürworter sagen, dass „Massenbeschneidungskampagnen“ in Afrika gefördert werden sollten. Was in den USA gescheitert ist, soll in Afrika irgendwie Wunder wirken.
Studien mit gegensätzlichen Schlussfolgerungen
Laut USAID scheint es kein klares Zusammenhangsmuster zwischen männlicher Beschneidung und HIV-Prävalenz zu geben – in 8 von 18 Ländern mit Daten ist die HIV-Prävalenz bei beschnittenen Männern niedriger, während sie es in den restlichen 10 Ländern ist höher.[64]
„Schlussfolgerungen: Wir finden eine schützende Wirkung der Beschneidung nur in einem der acht Länder, für die es national repräsentative HIV-Seroprävalenzdaten gibt. Die Ergebnisse sind wichtig, um die Entwicklung von auf die Beschneidung ausgerichteten Interventionen bei [[AIDS] ] Präventionsprogramme.“[65]
"Ergebnisse: ...In den meisten Ländern wurde kein konsistenter Zusammenhang zwischen männlicher Beschneidung und HIV-Risiko beobachtet."[66]
Ergebnisse
Es wurde festgestellt, dass die männliche Beschneidung das Risiko von HIV nicht verringert und tatsächlich das Risiko einer Übertragung von Mann zu Frau erhöhen kann.[67][68][69][70][71]
Folgestudien
Unter Verwendung einer bevölkerungsbasierten Umfrage stellten Westercamp et al. (2010) untersuchten das Verhalten, die Überzeugungen und den HIV/HSV-2-Serostatus von Männern und Frauen in der traditionell nicht beschneidenden Gemeinde Kisumu, Kenia, vor der Einrichtung freiwilliger medizinischer Beschneidungsdienste für Männer. Insgesamt nahmen 749 Männer und 906 Frauen teil. Der Beschneidungsstatus war weder mit einer HIV/HSV-2-Infektion noch mit einem erhöhten Hochrisiko-Sexualverhalten verbunden. Bei Männern war die Präferenz, beschnitten zu werden oder beschnitten zu werden, mit einer unbeständigen Verwendung von Kondomen und einer erhöhten lebenslangen Anzahl von Sexualpartnern verbunden. Die Vorliebe für die Beschneidung wurde mit dem Glauben erhöht, dass beschnittene Männer weniger wahrscheinlich mit HIV infiziert werden.[72]
Realität
Eine Analyse der HIV-Prävalenz im Vergleich zum Beschneidungsstatus in Subsahara-Afrika kam zu dem Schluss, dass die männliche Beschneidung nicht mit einer reduzierten HIV-Prävalenz verbunden ist.[73] Eine weitere Studie zur Beschneidungsprävalenz im Vergleich zu HIV in der allgemeinen südafrikanischen Bevölkerung kam zu dem Schluss: „Die Beschneidung hatte keine schützende Wirkung auf die HIV-Übertragung.“[74] Wenn die Muster kommerzieller Sexarbeiter kontrolliert werden, ist die männliche Beschneidung nicht signifikant mit einer geringeren HIV-Prävalenz verbunden.[75]Die mathematische Wirkungsmodellierung von Beschneidung, antiretroviraler Therapie (ART) und Kondomgebrauch für Südafrika kam zu dem Schluss: „Es wurde festgestellt, dass die männliche Beschneidung einen erheblich geringeren Einfluss auf HIV-Infektionsraten und Todesraten hat als die Verwendung von Kondomen oder die antiretrovirale Therapie. ”[76] Sowohl die USA als auch Afrika südlich der Sahara haben relativ hohe Inzidenzraten von HIV-Infektionen, wenn man bedenkt, dass etwa 75 % der US-Männer und etwa 70 % der Männer in Afrika südlich der Sahara beschnitten sind – höhere Prozentsätze als in den meisten anderen Regionen oder Länder mit geringerer Prävalenz von HIV.[77]
Es gibt kein klares Assoziationsmuster zwischen männlicher Beschneidung und HIV-Prävalenz. In 10 von 18 Ländern ist die HIV-Prävalenz bei beschnittenen Männern höher.[78] Darüber hinaus wurde festgestellt, dass die HIV-Prävalenz bei beschnittenen Männern und Frauen bei Jungfrauen und Jugendlichen in Kenia, Lesotho und Tansania höher war.[79]
David Gisselquist, Ph.D.[a 1], der Gesundheitsversorgungspraktiken in Subsahara-Afrika studiert hat, stellt fest, dass ein Großteil der Gesundheitsversorgung, insbesondere Injektionspraktiken, in Afrika unsteril ist und wahrscheinlich die Ursache dafür ist hohe Inzidenz einer HIV-Infektion. Er stellt fest, dass der Konsens, Sex zur primären Infektionsursache zu machen, in den 1980er Jahren festgestellt wurde und wahrscheinlich ungenau ist, da er der medizinischen Übertragung einer HIV-Infektion nicht genügend Gewicht beimisst.[80] Gisselquistet al. argumentiert nachdrücklich, dass statistische Beweise darauf hindeuten, dass 5/6 der HIV-Infektionen in Afrika nicht sexuell sind.[81][82] Die männliche Beschneidung wurde vorgeschlagen, um die Inzidenz der sexuellen Übertragung von HIV zu reduzieren. In Wirklichkeit erhöht es tatsächlich die sexuelle Übertragung von HIV. Selbst wenn es funktionieren würde, wäre es gegen nicht-sexuelle Übertragung durch unsichere Gesundheitsversorgung unwirksam. Darüber hinaus könnte eine unsterile medizinische Versorgung bedeuten, dass die Beschneidungsoperation die HIV-Infektion auf den Patienten übertragen könnte.[83]
Probleme durch Förderung der Beschneidung als HIV-Präventionspolitik
Die Tatsache, dass die Weltgesundheitsorganisation korrupt ist, ist mittlerweile bekannt:
Beschneidungsbefürworter verwenden die neuesten afrikanischen Studien und die darauf basierende Billigung der WHO als Beweis „ohne vernünftigen Zweifel“, dass die Beschneidung „das Risiko von HIV verringert“. Es gibt jedoch Probleme mit der Billigung durch die WHO, da die Studien, auf denen sie basiert, verschiedene Mängel und Störfaktoren aufweisen, die ihre Glaubwürdigkeit in Frage stellen, von denen viele in diesem Artikel diskutiert werden.
Auf ihrer [1] erkennt die WHO an, dass „[männliche] Beschneidung nur teilweisen Schutz bietet“ und dass dies der Fall sein sollte Teil eines umfassenden HIV-Präventionspakets'', das HIV-Test- und Beratungsdienste, die Behandlung von STD-Infektionen, die Förderung von Safer-Sex-Praktiken und die Bereitstellung von Kondomen und deren Förderung umfasst korrekter und konsequenter Gebrauch.
Van Howe & Boyle (2018) wiesen auf zahlreiche Gründe hin, warum man die veröffentlichten Ergebnisse der randomisierten klinischen Studien (RCTs) anzweifeln sollte.[84]
George C. Denniston, M.D.[a 2], M.P.H.[a 3], der Präsident von Doctors Opposing Circumcision hat in einem Brief an Botschafterin Deborah L. Birx, M.D.[a 2], M.P.H.[a 3], (2020), die Leiterin des Notfallplans des Präsidenten für die AIDS-Hilfe (PEPFAR) aufgerufen, PEPFAR, die Bereitstellung männlicher Beschneidung auszusetzen, weil sie unwirksam ist und die Aufnahme einer HIV-Infektion aufgrund des Verlusts der [[immunologischen und schützenden Funktion der Vorhaut] erhöhen kann immunologischen Schutz]] der Vorhaut und sich auf die Bereitstellung von antiretroviraler Therapie und Kondomen zu konzentrieren.[85]
Fisch et al. (2020), die für das VMMC Experience Project sprach, veröffentlichte einen Artikel, der das PEPFAR-Programm zur Beschneidung afrikanischer Männer als rassistisch und neokolonialistisch beschrieb.[86]
September 2021
Im September 2021 wurden zwei große Bevölkerungsstudien über die Beziehung zwischen Beschneidung und HIV-Infektion veröffentlicht.
Mayan et al. (2021) führten eine massive empirische Studie über die männliche Bevölkerung der Provinz Ontario, Kanada (569.950 Männer) durch, von denen 203.588 (35,7%) zwischen 1991 und 2017 beschnitten wurden. Die Studie kam zu dem Schluss, dass der Beschneidungsstatus ist nicht im Zusammenhang mit dem Risiko einer HIV-Infektion.[87]
Morten Frisch und Jacob Simonsen (2021) führten in Dänemark eine groß angelegte empirische Bevölkerungsstudie mit 855.654 Männern über den angeblichen Wert der männlichen Beschneidung zur Vorbeugung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen bei Männern durch . Sie fanden heraus, dass beschnittene Männer insgesamt eine höhere Rate an STI- und HIV-Infektionen haben als intakte Männer.[88]
Es gibt jetzt glaubwürdige Beweise dafür, dass die massiven, teuren afrikanischen Beschneidungsprogramme bei der Verhinderung einer HIV-Infektion „nicht“ wirksam waren.
Erhöhtes Risiko für Frauen
Eine kürzlich durchgeführte prospektive Studie[89] zeigte, dass die männliche Beschneidung Frauen keinen Schutz bot, und eine RCCT[90] ergab, dass die männliche Beschneidung das Risiko für Frauen tatsächlich erhöhte. Frauen sind auch einem größeren Risiko durch unsichere Sexpraktiken ausgesetzt, wenn sie oder ihre beschnittenen männlichen Partner fälschlicherweise glauben, dass sie durch die Beschneidung immun gegen HIV sind und sich daher dafür entscheiden, keine Kondome zu verwenden.[91][92]
Es gibt berechtigte zusätzliche Bedenken in Bezug auf:
- Wie männliche Beschneidungsprogramme oder Beschneidung menschliches Verhalten beeinflussen.
- Das Abseitsstellen von Frauen, wenn man die männliche Beschneidung als Präventionsmethode betrachtet.
- Die Tendenz sowohl von Männern als auch von Frauen, einer technischen Lösung unangemessene Macht zuzuschreiben, was eine Frage der menschlichen Kontrolle bleiben muss, wie bei der Verwendung von Kondomen und anderen Safer-Sex-Praktiken.[77]
Effektive Vorbeugung
Kontaktweg | Geschätzte Infektionen pro 10.000 Kontakte mit einer infizierten Quelle | |||
---|---|---|---|---|
Bluttransfusion | 9,000[94] | |||
Geburt (zum Kind) | 2,500[95] | |||
gemeinsam genutzte Injektionsnadeln Drogenkonsum | 67[96] | |||
Perkutaner Nadelstich | 30[97] | |||
Empfänglicher Analverkehr* | 50[98][99] | |||
Einführender Analverkehr* | 6.5[98][99] | |||
Rezeptiver Penis-Vaginalverkehr* | 10[98][99][100] | |||
Einführender Penis-Vaginalverkehr* | 5[98][99] | |||
Rezeptiver Oralverkehr*§ | 1[99] | |||
Einführender Oralverkehr*§ | 0.5[99] | |||
* kein Kondom verwendet (Annahme) § Quelle bezieht sich auf Oralverkehr an einem Mann |
Die drei Hauptübertragungswege von HIV sind sexueller Kontakt, Exposition gegenüber infizierten Körperflüssigkeiten oder Geweben und von der Mutter auf Fötus oder Kind während der perinatalen Periode. Es ist möglich, HIV in Speichel, Tränen und Urin von infizierten Personen zu finden, aber es gibt keine aufgezeichneten Fälle von Infektionen durch diese Sekrete und das Risiko einer Infektion ist vernachlässigbar.[101] Die antiretrovirale Behandlung (ART) infizierter Patienten verringert auch signifikant ihre Fähigkeit, HIV auf andere zu übertragen, indem sie die Virusmenge in ihren Körperflüssigkeiten auf ein nicht nachweisbares Niveau reduziert.[102][85]
Siehe auch
- Vorhaut
- Immunologische und Schutzfunktion der Vorhaut
- PEPFAR
- Weltgesundheitsorganisation
- Bill & Melinda Gates Foundation
Weblinks
- Milos, Marilyn (September 2007).
Answers To Your Questions About Circumcision and HIV/AIDS
(PDF) [Antworten auf Ihre Fragen zu Beschneidung und HIV/AIDS] (Englisch), NOCIRC. Abgerufen 7. Dezember 2019. - (2016).
HIV/AIDS
, Doctors Opposing Circumcision. Abgerufen 11. Juni 2020. -
The VMMC Experience Project
. Abgerufen 7. März 2021. - Foregen Staff (8. März 2021).
International Contractors are Profiteering from New Circumcision Devices
[Internationale Auftragnehmer profitieren von neuen Beschneidungsgeräten] (Englisch), Foregen. Abgerufen 8. März 2021.
Abkürzungen
- ↑
Doctor of Philosophy
[Doktor der Philosophie] (Englisch), Wikipedia (englisch). Abgerufen 16. Juni 2021. - ↑ a b
Doctor of Medicine
, Wikipedia (englisch). Abgerufen 14. Juni 2021. - ↑ a b
Master of Public Health oder Master of Philosophy in Public Health
, Wikipedia (englisch). Abgerufen 14. Juni 2021.
Einzelnachweise
- ↑ (2007).
Male circumcision for HIV prevention
[Männliche Beschneidung zur HIV-Prävention] (Englisch), Weltgesundheitsorganisation. Abgerufen 6. Mai 2011. - ↑ Mazzotta, Meredith (4. März 2011)."Swaziland embarks on ambitious plan to circumcise 80 percent of men 18 to 49 this year" [Swasiland beginnt mit einem ehrgeizigen Plan, dieses Jahr 80 Prozent der Männer zwischen 18 und 49 Jahren zu beschneiden] (Englisch), Science Speaks: HIV & TB News. Abgerufen 6. Mai 2011. "The emphasis is on reaching 80 percent coverage with the Soka Uncobe campaign..."
- ↑ (Februar 2008).
Male Circumcision and Risk for HIV Transmission and Other Health Conditions: Implications for the United States
[Männliche Beschneidung und Risiko für HIV-Übertragung und andere Gesundheitszustände: Implikationen für die Vereinigten Staaten] (Englisch), CDC. Abgerufen 1. Juni 2011. - ↑ (März 2007).
Success Stories: Male Circumcision: A Question and Answer Session
[Erfolgsgeschichten: Männliche Beschneidung: Eine Frage-und-Antwort-Sitzung] (Englisch), CDC. Abgerufen 1. Juni 2011. - ↑ (9. Januar 2011).
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No difference can be clearly visualized between the inner and outer foreskin.
, 16th Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections, Minh H Dinh; Sheila M Barry, Meegan R Anderson, Scott G McCoombe, Shetha A Shukair, Michael D McRaven, Thomas J Hope, Montreal, Canada (06. Dezember 2009). - ↑ de Witte L, Nabatov A, Pion M, Fluitsma D, de Jong MAWP, de Gruijl T, Piguet V, van Kooyk Y, Geijtenbeek TBH. Langerin is a natural barrier to HIV-1 transmission by Langerhans cells [Langerin ist eine natürliche Barriere für die Übertragung von HIV-1 durch Langerhans-Zellen] (Englisch). Nature Medicine. 4. März 2007; 13(3): 367-71. PMID. PMC. DOI. Abgerufen am 2. Juli 2020.
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