Plan International

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Plan International ist nach Eigenauskunft "eines der ältesten Kinderhilfswerke und unabhängig von Religion und Politik".[1] Die deutsche Organisation ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Hamburg.

Inhaltsverzeichnis

Plans unausgewogener Standpunkt zu Genitalverstümmelung bei Kindern

Im Rahmen von Diskussionen über die männliche Genitalverstümmelung fällt Plan International Deutschland immer wieder mit Textbausteinen auf, die viele falsche Aussagen enthalten. Ein Beschneidungsbetroffener hat Plan International daher 2022 um eine Stellungnahme zum Thema "Genitalverstümmelung bei Jungen" gebeten. Die Antwort war erschreckend:

Grundsätzliches Statement zu Genitalverstümmelung von Kindern
Bezüglich der Beschneidung von Kindern folgen wir den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), einer von Plan International geschätzten und respektierten Organisation.


[IntactiWiki-Kommentar: Dass die WHO bei männlicher Beschneidung voreingenommen ist, wurde längst belegt.]

Nach Angaben der WHO sind mehr als 30% der Männer über 15 Jahre beschnitten.
[IntactiWiki-Kommentar: Diese Information ist kaum überprüfbar und sehr fragwürdig. Meint Plan International, dass Quantität hier eine Rechtfertigung darstellt? Dann wäre Vergewaltigung sicher auch legitim.]

Bei der männlichen Beschneidung wird die Vorhaut partiell oder komplett entfernt.
[IntactiWiki-Kommentar: Das ist nicht mal ein Teil der Wahrheit. In fast allen Fällen wird auch das Vorhautbändchen entfernt. Einige Völker praktizieren darüber hinaus weitere genitalverletzende Beschneidungsrituale, wie das Aufschlitzen der Harnröhre, das Häuten des Opfers vom Anus bis zum Bauchnabel oder vom Penis bis zu den Oberschenkeln. In einigen Stämmen wird sogar ein Hoden entfernt.]

Dabei ist es wichtig, dass dieser operative Eingriff von speziell geschultem Personal unter Beachtung von strikten Hygienestandards durchgeführt wird.
[IntactiWiki-Kommentar: Plan blendet aus, dass weltweit viele männliche Genitalverstümmelungen eben nicht im OP, sondern im Busch, in Hütten, zuhause auf dem Küchentisch oder im Kinderzimmer durchgeführt werden, ohne jegliche Schmerzunterdrückung oder Hygienestandards. Die Ulwaluko-Bilder sprechen für sich.]

Generell birgt ein solcher Eingriff keine allzu großen Risiken für die Jungen.
[IntactiWiki-Kommentar: Schlimme Bagatellisierung der Beschneidungsrisiken.]

Geschieht eine Beschneidung im frühen Kindesalter, verheilt die Wunde relativ schnell.
[IntactiWiki-Kommentar: Bagatellisierung. Die Wundheilung ist von verschiedensten Faktoren abhängig. Es gibt immer wieder Fälle von Säuglingen, die nach einer Beschneidung verblutet sind und zu Todesopfern werden.]

Im Jugend- und Erwachsenenalter besteht eine höhere Gefahr, dass Blutungen, Hämatome oder eine Blutvergiftung eintreten.
[IntactiWiki-Kommentar: Diese Behauptung ist nicht belegbar, impliziert aber, dass Plan International davon ausgeht, dass Kleinkinder auch sonst keine Probleme bei Verletzungen hätten.]

Diese Begleiterscheinungen sind allerdings leicht behandelbar.
[IntactiWiki-Kommentar: Gravierende Bagatellisierung. Nach neuesten Untersuchungen des BVKJ (Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte) ist die Komplikationsrate deutlich im zweistelligen Bereich. Tatsächlich ist die Komplikationsrate bei 100 %, weil ja in jedem Fall ein gesundes Organ ohne medizinische Indikation dauerhaft entfernt ist. In einer kürzlich veröffentlichten Metastudie haben Iacob et al. (2021) 47 Klassen von Komplikationen definiert, die sich aus der männlichen Beschneidung ergeben.[2]]

Gemäß der WHO ist es bewiesen, dass beschnittene Männer weniger anfällig sind für u.a. Harnwegsinfektionen, Syphilis, Hodenkrebs oder HIV, da Krankheitserreger sich nicht unter der Vorhaut festsetzen, sich dort vermehren und in den Organismus gelangen können.
[IntactiWiki-Kommentar: Sämtliche hier genannten Risiken aufgrund des Vorhandenseins einer gesunden Vorhaut sind seit langem widerlegt. Harnwegsentzündung lässt sich mit Antibiokika behandeln. Vorbeugung vor Syphilis durch Beschneidung wurde 1855 vom Quacksalber Jonathan Hutchinson behauptet. Hodenkrebs mit der Vorhaut in Verbindung zu bringen ist mehr als absurd und wird in der Literatur über angebliche Beschneidungsgründe nicht mal erwähnt. Dass HIV-Infektionen sich durch Beschneidung verringern ließen, ist ebenfalls seit längerer Zeit widerlegt.]
Des Weiteren ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sie den Erreger für Gebärmutterhalskrebs tragen.
[IntactiWiki-Kommentar: Die Behauptung, Beschneidung vermeide das Übertragen von Humanen Papillomaviren und somit die Ursache von Gebärmutterhalskrebs, ist seit spätestens 1993 widerlegt.[3]]

Auch wenn männliche Beschneidung, genauso wie die weibliche, ein operativer Eingriff ist, kann diese nicht mit der Genitalverstümmelung von Frauen gleichgesetzt werden.
[IntactiWiki-Kommentar: Dass männliche und weibliche Genitalverstümmelung sehr wohl vergleichbar sind, ist spätestens seit 2019 durch Melanie Klingers Sachbuch Intime Verletzungen belegt. Wer dieses widerlegte Argument weiterhin bemüht, will meist mangelnde Sachkenntnis überspielen.]
Zwar sind beide Formen traditionell und kulturell fest verankert, dennoch hat weibliche Genitalverstümmelung keinen religiösen Ursprung.
[IntactiWiki-Kommentar: Es gibt viele Frauen (und Männer), die erklären, die weibliche Beschneidung sei aufgrund der islamischen Religion nötig. Zudem müsste sich Plan International die Frage beantworten, ob bei religiösem Ursprung die Genitalverstümmelung dann besser wäre. In der Äußerung von Plan International schwingt implizit die Angst vor der Antisemitismuskeule mit.]
Laut der WHO bestehen keine wissenschaftlichen Belege, dass weibliche Beschneidung gesundheitliche Vorteile birgt.
[IntactiWiki-Kommentar: Natürlich haben weder die weibliche noch die männliche Beschneidung gesundheitliche Vorteile. Die angeblich gesundheitlichen Beschneidungsgründe bei Jungen und Männern sind allesamt widerlegt.]
Durch weibliche Genitalverstümmelung wird Mädchen und Frauen eine untergeordnete Rolle in der Gesellschaft zugeteilt. Dieser Eingriff ist verbunden mit der Reduktion sexuellen Verlangens
[IntactiWiki-Kommentar: Dies ist eine wissenschaftlich nicht belegte Behauptung. Es ist allerdings sowohl bei Frauen als auch bei Männern davon auszugehen, dass die Verstümmelung des Sexualorgans grundsätzlich die Libido verringern kann.]
und dem irreversiblen Verlust sexueller Empfindsamkeit.
[IntactiWiki-Kommentar: Die sexuelle Empfindsamkeit wird in vielen Fällen sogenannter weiblicher Beschneidung nicht verringert (siehe "ritual nick"), zumal sich die sexuelle Empfindsamkeit nicht allein auf die Klitorisspitze bezieht. Im Gegenzug verringert der Verlust der Vorhaut, die der empfindlichste Organteil des männlichen Geschlechtsorgans ist, die sexuelle Empfindsamkeit des Mannes grundsätzlich. Dies wird noch dadurch gesteigert, dass durch das Fehlen der schützenden Vorhaut die Eichel mit der Zeit verhornt und ebenfalls nochmals deutlich gefühlsärmer wird. Zudem wird in den meisten Fällen das hochempfindliche Vorhautbändchen ebenfalls mit entfernt. Viele genitalverstümmelte Männer haben tatsächlich nur noch Empfindungen in der Beschneidungsnarbe.]
Außerdem können meist lebenslange gesundheitliche Probleme mit dem Eingriff einhergehen.
[IntactiWiki-Kommentar: Viele Frauen berichten sogar mit Stolz von ihrer Beschneidung als Mädchen und viele beschnittene Frauen führen dieses Ritual an ihren Mädchen weiter aus. Es gibt sowohl bei Männern als auch bei Frauen sowohl solche, die keinerlei offensichtliche Probleme haben, als auch solche, die wirklich ihr Leben lang leiden oder sogar Suizid begehen. Dass Plan International dieses Argument nur für Frauen anführt, zeigt ebenfalls, wie wenig Sachkenntnis sie von der Situation bei Männern haben.]
Da die Beschneidung von Jungen keine allzu großen Risiken birgt,
[IntactiWiki-Kommentar: Es ist überdeutlich, dass Plan International keine Sachkenntnis der Beschneidungsrisiken und Beschneidungsfolgen bei Jungen und Männern hat.]

setzen wir uns nicht für ein Ende der männlichen Beschneidung ein.
[IntactiWiki-Kommentar: Eine Kinderrechtsorganisation, die sich nicht für den Schutz der Kinderrechte von Jungen, sondern nur von Mädchen einsetzt, sollte sich dann auch nicht länger "Kinderhilfswerk" nennen.]

Plan International Deutschland[4]

Eine Facebook-Nutzerin fragte Plan International, warum man dort männliche Genitalverstümmelung überhaupt nicht in den Fokus nimmt und sogar bagatellisiert. Sie bekam folgende Antwort von Plan International, die wiederum Bände spricht.

Facebook-Textbaustein von Plan International
Die Beschneidung der männlichen Genitalien unterscheidet sich grundlegend von der weiblichen Genitalverstümmelung, da nur ein bestimmter Teil der Haut


[IntactiWiki-Kommentar: Die Vorhaut ist als eigenes Organ mit eigener Funktionalität zu sehen. Sie ist nicht nur ein Stück Haut.]

entfernt wird und nicht ein Organ (die Klitoris), wie bei vielen Formen der weiblichen Genitalverstümmelung.
[IntactiWiki-Kommentar: Die Klitoris wird bei keiner weiblichen Beschneidung entfernt, höchstens die Klitorisspitze (der sog. "Kitzler"). Die Klitoris selbst ist ein fast vollständig im Innern des Körpers liegendes Organ von erheblicher Größe.]

Als solche hat die Beschneidung bei Jungen keinen Einfluss auf die Funktionalität der männlichen Genitalien, auch nicht in Bezug auf die Sensibilität und das sexuelle Empfinden.
[IntactiWiki-Kommentar: Die Beschneidung bei Jungen hat sehr wohl Einfluss auf die Funktionalität der männlichen Genitalien. Natürlich verhindert sie im Normalfall nicht das Urinieren und die Möglichkeit, zu ejakulieren. Viele Männer klagen aber eben über einen starken Verlust von Senisiblität und sexuellem Empfinden. Das geht so weit, dass viele beschnittene Männer schon in jungen Jahren kaum noch orgasmusfähig sind oder gänzlich impotent werden.]

Auch hat die männliche Genitalverstümmelung nicht die gleichen lebensbedrohlichen Gesundheitsrisiken wie die Praktik der weiblichen Genitalverstümmelung.
[IntactiWiki-Kommentar: Die Gesundheitsrisiken der männlichen und weiblichen Genitalverstümmelung können nur im Einzelfall bewertet werden. Bei der mildesten Form von FGM wird nur die Klitorisvorhaut leicht eingeritzt, damit ein Tropfen Blut fließt ("ritual nick"). Bei den schlimmsten Formen von MGM besteht durchaus Lebensgefahr.]

Diese auf den Mann zu übertragen, hieße, dem Mann die Eichel ohne Betäubung zu entfernen.


[IntactiWiki-Kommentar: Plan International irrt im Vergleich von Klitorisspitze-Entfernung mit Eichel-Entfernung. Zum einen geht man dort davon aus, der Kitzler sei die Klitoris. Zum anderen geht man dort davon aus, die Eichel sei das Pendant, also der empfindsamste Teil des Penis. Beides ist falsch. Richtig ist nur, dass sowohl die weibliche als auch die männliche Genitalverstümmelung häufig ohne jegliche Betäubung durchgeführt wird.]

Plan International Deutschland[5]

Wenn man Plan International auf diese Fehler in ihrem Statement anspricht, zieht man sich auf die Aussage zurück, man würde sich nur gegen weibliche Beschneidung einsetzen. Der Schutz von Jungen sei nicht ihr Anliegen.

Kritik

(Der nachfolgende Text oder ein Teil davon stammt aus der freien Wikipedia:)

Im Zusammenhang mit Kritik, nach der Plan-Patenmädchen der Gewalt der Beschneidung weiblicher Genitalien (Genitalverstümmelung) überlassen würden,[6][7] weist Plan International darauf hin, dass man ebenso wie andere Organisationen in diesen Ländern eine zielorientierte „Politik der Aufklärung“ verfolge.[8] Die Organisation stützt sich dabei auf Thesen, nach denen durch umfangreiche Aufklärung, Enttabuisierung von Themen wie Sexualität und Genitalverstümmelung, sowie eine breite gesellschaftliche Diskussion eine Veränderung des Verhaltens erreicht werden kann.[9]

Kritisiert wird Plan International (neben World Vision International, Kindernothilfe und ChildFund Alliance) hauptsächlich durch die TaskForce für effektive Prävention von Genitalverstümmelung, die dafür 2009, unterstützt unter anderem von der Rapperin und Aktivistin Sister Fa, die Patenmädchen-Kampagne initiierte.[10] Konkret kritisiert wurde, dass Plan International nicht bereit sei, den Verzicht auf Genitalverstümmelungen in seinen Förderkriterien festzuschreiben und von den Empfängergemeinden einzufordern, sowie eine Unversehrtheitskontrolle der Kinder in die jährlichen medizinischen Untersuchungen zu integrieren.[11][12] Der WELT gegenüber erwiderte Claudia Ulferts von Plan dazu, „wenn es so einfach wäre, mit Druck und Verboten zu arbeiten, würden wir es tun – aber es bewirkt das Gegenteil“.[10]

Weblinks

Einzelnachweise