Antisemitismuskeule

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Dieser polemische Begriff beschreibt eine Argumentationsweise meist jüdischer Beschneidungsbefürworter, um Beschneidungskritikern, Beschneidungsgegnern und Intaktivisten pauschal Antisemitismus vorzuwerfen.

In der Beschneidungsdebatte 2012 wurde diese Keule sehr heftig geschwungen:

Beispiele

Deutschland

  1. Der damalige Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, drohte mit Auswanderung aller Juden aus Deutschland und forderte Kanzlerin, Fraktionen und Ministerpräsidenten aller Bundesländer auf, ein Gesetz "gleich nach der Sommerpause" auf den Weg zu bringen, das Beschneidung weiterhin erlaubt. Damit unterstellte er allen Beschneidungskritikern pauschal, eine Situation schaffen zu wollen, in der Juden nicht länger in Deutschland leben könnten.[1]
  2. Der Präsident des Verbandes Europäischer Rabbiner, der Moskauer Rabbiner Pinchas Goldschmidt, stellte das Kölner Urteil mit dem Nazi-Verbot der Schächtung in Verbindung und nennt es "Schwerster Angriff auf das jüdische Leben seit dem Holocaust". Damit unterstellte er pauschal allen Menschen, die das Kölner Urteil für richtig halten, Nazis zu sein, und setzt damit die Politik massiv unter Druck.[2]
  3. Israels Vize-Premier Silvan Schalom behauptete, das Verbieten der religiösen Beschneidung hieße "Juden raus!". Damit setzte er ebenfalls alle Beschneidungskritiker mit Nazis gleich und setzte damit die Politik massiv unter Druck.[3]
  4. Israels Innenminister Eli Jishai, Chef der strengreligiösen Shas-Partei, forderte Bundeskanzlerin Merkel auf, die Kriminalisierung der Beschneidung sofort zu beenden. "Juden in Deutschland dürften nicht gezwungen werden, sich zwischen der Einhaltung nationaler oder göttlicher Gesetze entscheiden zu müssen." Damit unterstellte er allen, die sich für die genitale Selbstbestimmung von Jungen einsetzen, sich antisemitisch gegen die jüdische Religion zu stellen und forderte damit zugleich, dass Juden in Deutschland sich nicht an nationale Gesetze halten sollten.[4]
  5. Israels Präsident Schimon Peres forderte Bundespräsident Gauck auf, sich für die Beschneidung aus religiösen Gründen einzusetzen. "Die Brit Milah (Beschneidung) ist ein jüdisches Ritual, das seit Tausenden von Jahren zentral für die jüdische Identität ist und einen Juden ausmacht." Dadurch unterstellte er allen Beschneidungskritikern, aus Antisemitismus eine jüdisch-religiöse Tradition nicht über nationale Recht stellen zu wollen.[5]
  6. Charlotte Knobloch, frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, fragte sehr provokant: "Wollt ihr uns Juden noch?" und unterstellt damit allen Beschneidungskritikern, zu wollen, dass Juden Deutschland verlassen. Damit setzt sie die Politik massiv unter Druck.[6]
  7. Der Berliner Rabbiner Yitzhak Ehrenberg erwähnte im September 2012 bei einer Kundgebung in Berlin unter Bezugnahme auf seinen kürzlichen Besuch im KZ Auschwitz das Leiden der etwa eineinhalb Millionen Babys und Kinder, die in den Mordfabriken der Nazis ihren Müttern entrissen, gequält und ermordet wurden – dies sei die physische Vernichtung, so Ehrenberg. Was jetzt allerdings in Deutschland gefordert werde: die Knaben sollten mit 18 Jahren selbst entscheiden, ob sie sich beschneiden lassen oder nicht – so Ehrenberg weiter – das sei aus religiöser Sicht aber noch schlimmer als die physische Vernichtung.[7] Damit relativierte er nicht nur den Holocaust, sondern bezeichnete sämtliche Intaktivisten pauschal als schlimmer als die Nazi-SS.
  8. Derselbe Yitzhak Ehrenberg sagte in einem N24-Interview am 5. Oktober 2012 zu Michel Friedman, die Beschneidungskritiker seien Primitive, weil sie meinen, sie kämen von den Bäumen des Dschungels (Affen). Und weil sie alle Atheisten seien, seien sie für ihn automatisch antireligiös und folglich antisemitisch.[8]

Island

  1. Die Anti-Defamation League droht offen damit, die isländische Tourismusbranche durch fingierte Antisemitismusvorwürfe zu zerstören, wenn Island Genitalverstümmelung bei Kindern gesetzlich verbieten würde.[9].

Einzelnachweise