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Eine einheitliche, allgemeinverbindliche Definition von Antisemitismus existiert lt. Prof. Dr. Werner Bergmann nicht. Es gibt verschiedene Versuche einer Definition. In einem Artikel der Bundeszentrale für Politische Bildung vom 27. November 2006<ref>[http://www.bpb.de/politik/extremismus/antisemitismus/37945/antisemitismus?p=all Was heißt Antisemitismus?]</ref> stellte er den aktuellen Stand der Definitionen sehr anschaulich dar.
== Ablehnung der Beschneidung bei Kindern ist nicht antisemitisch ==
Gegen Beschneidung zu sein, hat nichts mit Antisemitismus zu tun, der definiert ist als gegen Juden zu sein oder zu handeln, weil sie Juden sind, nicht weil sie dies oder das tun. Gegen Beschneidung zu sein, ist gegen eine Handlung zu sein, nämlich gegen die medizinisch unnötige Amputation gesunden Gewebes von den Genitalien nicht zustimmungsfähiger Kinder, völlig unabhängig von den Glaubenseinstellungen der Eltern.
Laut einem von der Danish Mosaic Religious Society veröffentlichten Weißbuch wird kein Jude einem unbeschnittenen Jungen das Recht auf Mitgliedschaft in der jüdischen Gesellschaft verweigern:
{{Zitat
|Text=Sie werden als Jude geboren, wenn Sie als Sohn einer jüdischen Mutter geboren wurden. Grundsätzlich gibt es kein jüdisches Dogma, was unter anderem bedeutet, dass man einen Juden nicht seiner Identität als Jude "berauben" kann. Es gibt Juden, die sich in keiner Form an jüdische Regeln halten, und andere, die sich unter diese Regeln gestellt haben und sich nur an die Regeln halten, die sie wollen. Dies gilt auch für die Beschneidung. Man könnte es so sagen: <q>Für die meisten Juden ist es entscheidend, beschnitten zu werden, aber es ist nicht wesentlich, beschnitten zu sein, um Jude zu sein.</q>
|Autor=Danish Mosaic Religious Society
|Quelle=White Paper: om rituel omskærelse af drenge, S. 14
|ref=<ref>{{REFdocument
|title=White Paper: om rituel omskærelse af drenge
|url=https://www.ft.dk/samling/20111/almdel/suu/bilag/422/1147879.pdf
|publisher=mosaiske.dk
|format=PDF
|date=2012
|accessdate=2020-03-14
}}</ref>
}}
Wenn diese Aussage wahr ist und wir keinen Grund haben, daran zu zweifeln, können jüdische Jungen, für die es wichtig ist, beschnitten zu werden, in höherem Alter beschnitten werden, und sie werden weiterhin gültige Mitglieder der jüdischen Gemeinde sein.
Außerdem:
2007 ermittelte die WHO, dass 30 % der männlichen Weltbevölkerung beschnitten seien. Diese 30 % teilten sich so auf:
* 69 % Muslime
* 0.8 % Juden
* 13 % Nordamerikaner
* 17.2 % Andere
Nach diesen Zahlen machen männliche Juden, die beschnitten sind, höchstens 0,8 % der beschnittenen Männer in aller Welt aus (d.h., acht von tausend).<ref>{{REFweb
|title=Male circumcision: global trends and determinants of prevalence, safety and acceptability
|url=https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/43749/9789241596169_eng.pdf
|publisher=WHO
|date=2007
|page=7
|format=PDF
|accessdate=2020-03-14
}}</ref> Es ist daher völlig fehlerhaft zu behaupten, dass die Ablehnung der Beschneidung Ausdruck von Antisemitismus oder Neonazismus sei.
Die Ablehnung der nichtmedizinischen Beschneidung von Minderjährigen als Elternrecht richtet sich gegen die Tat unabhängig von der religiösen Zugehörigkeit der Eltern, und nicht nur gegen die höchstens 0,8 % jüdische Beschneidungen.
== Antisemitismus-Widerspruch ==