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→Politische Aktivitäten: intaktiv-Statement
Im Sommer 2012 war Franz Initiator eines [[Offener Brief zur Beschneidung|offenen Briefs an die deutsche Politik]], der von über 600 Personen unterzeichnet wurde (Stand 21. Juli 2012), darunter vielen Ärzten, Juristen und Wissenschaftlern. Der Brief nimmt Bezug auf die gesellschaftliche Debatte um die religiös motivierte [[Zirkumzision|Beschneidung]] minderjähriger Jungen (meist Kinder von Muslimen und Juden) in Deutschland, die ein im Juni 2012 bekanntgegebenes [[Kölner Beschneidungsurteil|Urteil des Landgericht Köln]] ausgelöst hatte. Franz kritisiert darin den "schwerwiegende[n] Vorwurf jüdischer Standpunktvertreter, durch ein Verbot der rituellen Jungenbeschneidung würde jüdisches Leben in Deutschland unmöglich werden." Er argumentiert unter anderem, Religionsfreiheit könne "kein Freibrief zur Anwendung von (sexueller) Gewalt gegenüber nicht einwilligungsfähigen Jungen sein" und postuliert unter Verweis auf die [[Aufklärung]]: "Man tut Kindern nicht weh!"<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/offener-brief-zur-beschneidung-religionsfreiheit-kann-kein-freibrief-fuer-gewalt-sein-11827590.html ''"Religionsfreiheit kann kein Freibrief für Gewalt sein" - Offener Brief zur Beschneidung''] In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'', 21. Juli 2012.</ref> [[Dieter Graumann]], damaliger Vorsitzender des [[Zentralrat der Juden in Deutschland|Zentralrats der Juden in Deutschland]], nannte dies eine "suggestive Parole" und kritisierte rückblickend, die Unterzeichner des "[[Offener Brief zur Beschneidung|berüchtigte[n] Brief[es]]]" hätten sich "in einer Arroganz und einem Belehrungswahn sondergleichen über das Beschneidungsritual ereifert".<ref>[http://www.fr-online.de/politik/zentralrat-der-juden-in-deutschland-graumann---ich-wuensche-mir-respekt-,1472596,24242038.html ''Graumann: "Ich wünsche mir Respekt"''] In: ''Frankfurter Rundschau'', 8. September 2013.</ref>
Seit April 2017 ist er [[intaktiv]]-Botschafter.Sein Statement gegen [[Beschneidung]]:{{Zitat| Text=Es gibt keine medizinischen Gründe dafür, einem gesunden kleinen Jungen seine gesunde [[Vorhaut]] abzuschneiden. Die [[Beschneidung]]ist mit hohen körperlichen, sexuellen und psychischen Gesundheitsrisiken behaftet. Die rituelle Beschneidung stellt darüber hinaus eine kollektive Gewalterfahrung und ein patriarchalisches Branding dar, welches das Recht des Stärkeren unhinterfragbar etabliert. Auch ins Religiöse transformierte archaische Bräuche können kein [[Doppelmoral|Sonderrecht]] zur Anwendung von Gewalt gegenüber Kindern für sich beanspruchen. Der gewaltfreie Umgang mit Kindern und der vorbehaltlose Schutz der Genitalien von Mädchen und Jungen ist zentral für die Entwicklung von Empathie – auch innerhalb von Gesellschaften. An diesem verfassungsrechtlichen Prüfpunkt hat die Politik in Deutschland unter dem Druck religiöser Lobbygruppen bisher versagt. Ärzte und Psychoanalytiker sollten Haltung zeigen und helfen, indem sie ohne gesicherte und dokumentierte medizinische Indikation nicht beschneiden, keine abrechnungsrelevanten Gefälligkeitsdiagnosen stellen und leidenden Betroffenen auch als Psychotherapeuten mit Verständnis zur Verfügung stehen.| Autor=Mathias Franz| Quelle=intaktiv-Website| ref=<ref>https://intaktiv.de/wir-ueber-uns/botschafter/#Franz</ref>}}
==Fachtagung "[[Jungenbeschneidung in Deutschland - eine Bestandsaufnahme]]"==