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Zirkumzision

70 Bytes hinzugefügt, 14:36, 30. Mär. 2015
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* Vorab muss hierzu gesagt werden, dass jede Form von Schutz gegenüber diesen Krankheiten nur Personen betrifft, die auch sexuell aktiv sind. Eine Beschneidung im Kindesalter ist hierdurch nicht zu rechtfertigen, da alle vermuteten Schutzeffekte erst in einem Alter zum Tragen kämen, in dem der Junge die Entscheidung zur Zirkumzision bereits selber treffen kann.
* Die Vorhaut hält, wie oben bereits erwähnt, die [[Glans penis|Eichel]] feucht. Diese subpräputiale Feuchtigkeit enthält unter anderem das Enzym Lysozym, das die Zellwände von Bakterien zerstört und somit einen natürlichen antibakteriellen Schutzmantel bildet. Dies erklärt die Ergebnisse einiger Studien, so z.B. Laumann et al.<ref>Laumann EO, Masi CM, Zuckerman EW. Circumcision in the United States: prevalence, prophylactic effects, and sexual practice. JAMA 1997;277:1052-7.</ref>, die bei bakteriellen Geschlechtskrankheiten eine höhere Infektionsrate unter beschnittenen Männern feststellte als unter unbeschnittenen.
* Auch die Untersuchungen von Fleiss et al.<ref>Fleiss PM, Hodges FM, Van Howe RS. Immunological functions of the human prepuce. Sex Transm Inf 1998;74:364-7.</ref> untermauern dies. Das generelle Sexualverhalten des Mannes – also Faktoren wie häufiger Partnerwechsel oder der Gebrauch von Kondomen – hat nach Ansicht der [[American Academy of Pediatrics|AAP ]] einen erheblich bedeutenderen Einfluss auf sexuell übertragbare Krankheiten als der Beschneidungsstatus.<ref>Task Force on Circumcision. Circumcision policy statement. Pediatrics 1999;103(3):686-93.</ref>
* HIV/AIDS: In jüngster Zeit wurde immer wieder das Argument vorgebracht, eine Beschneidung könne die Ausbreitung von HIV eindämmen.
*:Hierzu vorab zwei Anmerkungen: Zum einen ist der Gebrauch von Kondomen nach wie vor der mit Abstand beste Schutz vor einer Ansteckung. Bei so geschütztem Geschlechtsverkehr spielt der Beschneidungsstatus keine Rolle mehr.
==== USA ====
Die USA haben unter allen westlichen Staaten die mit Abstand höchste Quote an Beschneidungen. An vielen Entbindungskliniken ist die routinemäßige Beschneidung neugeborener Jungen üblich. Der US-Ärzteverband [[American Academy of Pediatrics|AAP ]] befürwortet als weltweit einzige namhafte Ärztevereinigung noch die nicht-therapeutische Beschneidung an Säuglingen und Kindern. Im Herbst 2010 haben kalifornische Intaktivisten ein Verbot der Routine-Beschneidung gefordert und damit eine landesweite gesellschaftliche Diskussion des Themas ausgelöst.
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