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Genitalverstümmelung

131 Bytes entfernt, 16:50, 14. Apr. 2021
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|Text=Es gibt keine Frauenbeschneidung ohne Männerbeschneidung.
|Autor=Bülent Erdogan
|ref=<ref> {{REFjournal
|url=http://www.aekno.de/downloads/archiv/2015.08.023.pdf
|title=Es gibt keine Frauenbeschneidung ohne Männerbeschneidung
Besonders die Beschneidung der weiblichen Genitalien erregt große Aufmerksamkeit durch die "[[Betroffenheitshausierer|Betroffenheits&shy;industrie]]".
Neu ist für viele die Tatsache, dass auch die Beschneidung der männlichen Genitalien weltweit zu zahlreichen Todesfällen [[Tod]]esfällen führt oder lebenslanges Leid nach sich zieht. Während die männliche Beschneidung in der so genannten "Dritten Welt" vornehmlich eine rituelle Tradition darstellt, hat sich die Routine&shy;beschneidung von [[Junge]]n Jungen gleich nach der Geburt in den [[Vereinigte Staaten von Amerika|nord&shy;amerikanischen Staaten]] inzwischen zu einer einträglichen Praxis entwickelt, von der unmittelbar und mittelbar eine ganze Anzahl von Arbeitsplätzen und Karrieren abhängen. Was den Medizinmann auf den Salomon-Inseln mit dem hypermodern ausgestatten Arzt in den USA verbindet: Beide vergehen sich ohne medizinische Indikation an [[Kinder]]nKindern. Es fehlt die medizinische Notwendigkeit, die nach deutschem Recht einen operativen Eingriff überhaupt erst [[Straffreiheit|straffrei]] stellt.<ref name="Intaktiv">[http://www.intaktiv-online.de Intaktiv - Geschlechterübergreifende Initiative für genitale Selbstbestimmung]</ref>
[[Datei:Recht auf Beschneidung.jpg|miniatur|Der {{W|Kotau}} des Bundestages für die Genitalverstümmelung von Jungen<br>Quelle: Jacques Tilly / giordano-bruno-stiftung.de]]
[[Datei:ErzaehlmirNix - Beschneidungsargumentation.jpg|miniatur|Beschneidungsargumentation, erklärt von [[Nadja Hermann|ErzaehlmirNix]]]]
* Gründe u.&nbsp;a.: Um für Frauen attraktiver zu sein, um sie besser befriedigen zu können.
* Männliche Genitalverstümmelung IST mit der weiblichen vergleichbar.
* Auswirkungen auf Psyche (Trauma), [[Sexualität]] und Gesundheit (Teil-/Komplettverlust des [[Penis]], [[Tod]])
* Extreme Formen sind wenig bekannt: Häuten des Penis, Zerquetschen eines [[Hoden]]s
* Männliche Beschneidung als Waffe im "Krieg der Spermien" <ref>[{{REFweb |url=http://www.newscientist.com/article/dn14069-male-circumcision-is-a-weapon-in-the-sperm-wars.html |title=Männliche Beschneidung als Waffe im "Krieg der Spermien"]}}</ref>
* Kleines Hautstück? - Wird die Vorhaut vollständig entfernt, so wird der größte Teil(!) der Penishaut entfernt.
=== Aktuelle Situation ===
<!-- [[Datei:GenitalverstPlakat.jpg|gerahmt|Schutz vor Genitalverstümmelung: Jungen ausgeklammert!]] -->
{{Aktuelles}}
'''Jungendiskriminierender Gesetzentwurf''' 2. Quartal 2009
* '''Zirkumzision''' Die Vorhaut wird ringförmig entfernt (teilweise oder vollständig).<ref name="wiki_zirkum">{{W|Zirkumzision}}</ref>
* '''Einschnitt (Inzision)''' Die Vorhaut wird ein- oder mehrmals eingeschnitten.
* '''Subinzision ([[Aborigines]])''' Der Penis wird unterseitig so tief eingeschnitten, so dass die Harnröhre längs auf&shy;geschnitten ist (teilweise oder voll&shy;ständig). Es können sich aus&shy;gedehnte Infektionen bilden, die nicht selten [[Tod|tödlich ]] enden.
* '''Einnähen von Metallglöckchen in die Haut''' ([[Indien]]) Dadurch sollen die Männer Frauen besser befriedigen können.
* '''Einnähen von Bambus- oder Metallkugeln (Ampallangs) in Eichel oder Penisschaft''' (Indonesien, Korea, Ureinwohner von den Philippinen) Dadurch soll die Klitoris der zukünftigen Partnerin besser stimuliert werden.
=== Zahlen ===
* In der Türkei werden pro Jahr ca. 1,5 Mio. Jungen unfreiwillig beschnitten.<ref>[{{REFnews |url=http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,442868,00.html |title=Beschneidungen in der Türkei: Schnitt im Schritt], Der |website=Spiegel am |date=2006-10-17. Oktober 2006}}</ref>
* In den USA werden ca. 57&nbsp;% aller männlichen Neugeborenen kurz nach der Geburt routinemäßig beschnitten (fallende Tendenz).<ref name="Manndat">{{REFweb
"Als medizinischer Grund für die operative Entfernung der Penisvorhaut wird in den allermeisten Fällen eine [[Phimose]] bzw. Vorhaut&shy;verengung genannt. Dabei ist jedoch zu beachten, dass es sich hierbei um einen entwicklungs&shy;physiologisch völlig normalen Zustand handelt, der, solange er symptomfrei bleibt, eigentlich gar nicht behandlungs&shy;bedürftig ist. Erfahrungen aus den skandinavischen Ländern belegen eindeutig, dass sich die meisten kindlichen Vorhaut-"Probleme" (Verengung oder Verklebung) bis zur {{W|Pubertät}} von selbst erledigen."
<ref>[{{REFweb |url=http://www.intaktiv-online.de/themen/sexuelle-selbstbestimmung/phimose-krankheit-oder-lizenz-zum-gelddrucken.html |title=Phimose - Krankheit oder "Lizenz zum Gelddrucken"?]}}</ref>
# "Eine Phimosenbehandlung mit Salbe ist in bis zu 95&nbsp;% der Fälle erfolgreich."<ref>{{REFweb
Peniskrebs ist eine extrem seltene Form von Krebs. Sie tritt meist bei älteren Männern auf und die meisten Ärzte empfehlen Säuglings&shy;beschneidung nicht als vorbeugende Maßnahme. Peniskrebs kann sowohl bei beschnittenen als auch bei intakten Männern auftreten: Im Rahmen der Maden-Studie (eine noch laufende Studie zu Peniskrebs am Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle) wurde beobachtet, dass 37&nbsp;% der Penis&shy;krebs&shy;fälle bei beschnittenen Männern auftreten.<ref name="cirp-faq" />
Es gibt "Behauptungen, dass sich das Vorkommen von Portio&shy;karzinomen (Zervix&shy;karzinomen) (Krebs des Gebär&shy;mutter&shy;mundes bzw. Gebär&shy;mutter&shy;halses) bei der Frau nach Geschlechtsverkehr mit unbeschnittenen Männern durch Übertragung von Smegma häufte. Dieser Zusammenhang wurden von Forschern als wissenschaftlich nicht plausibel verworfen."<ref>[{{REFweb |url=http://www.lumrix.de/medizin/urologie/zirkumzision.html |title=LuMriX.net: Zirkumzision]}}</ref>
Die Theorie, dass Ehefrauen von Männern mit intakten Vorhäuten anfälliger für Gebär&shy;mutter&shy;hals&shy;krebs sind, ist widerlegt worden. Die Theorie, dass das Vorhandensein einer Vorhaut ein höheres Risiko für Geschlechts&shy;krankheiten mit sich bringt, wurde in einer neuen Studie widerlegt.<ref name="cirp-faq" />
Unter 500 Männern waren die beschnittenen zu 23,4&nbsp;% bis zu ihrem 32.&nbsp;Lebensjahr schon einmal von einer sexuell übertragbaren Krankheit betroffen, unbeschnittene zu 23,5&nbsp;%.<ref name="SÜK-Studie">[http://www.icgi.org/2008/03/circumcision-does-not-shield-men-from-std/ Circumcision does not shield men from STD]</ref>
Einen gegenteiligen Effekt hat es, wenn sich beschnittene Männer vor AIDS sicher fühlen und auf Kondome verzichten.<ref>[{{REFweb |url=http://www.manndat.de/maennergesundheit/gastbeitrag-beschneidung-von-maennern-als-aids-vorsorge.html |title=MANNdat: Beschneidung von Männern als Aids-Vorsorge?], |date=2007-07-10. Juli 2007}}</ref>
== Funktionen der Vorhaut ==
|url=http://www.dispatch.co.za/article.aspx?id=337230
|title=Dispatch Online
}}</ref> Austrocknung, Unterkühlung, Blutvergiftung, starke Blutungen und die Tatsache dass die meisten Jungen Hilfe erst dann suchen, wenn es schon zu spät ist, sind die häufigsten Todesursachen[[Tod]]esursachen. Die Beschneidungen werden ohne Betäubungsmittel mit traditionellen Beschneidungs&shy;werkzeugen durchgeführt.
Sehr viele Jugendliche mehr werden mit entzündeten oder verstümmelten Genitalien in die Krankenhäuser eingeliefert. Wundbrand hat bei manchen den Verlust der Eichel zur Folge.
Dimaza: "Offenbar wurden einige sehr spät ins Krankenhaus gebracht, weshalb die Ärzte nichts mehr für sie tun können. Ihre Männlichkeit fällt einfach ab." <ref name="dispatch"/><ref>{{REFnews
|url=http://www.sindhtoday.net/news/1/27293.htm
|title=Bei Beschneidungen in Südafrika kamen 33 Jungen ums Leben
::(a) if the child has given consent to the circumcision in the prescribed manner;
::(b) after proper counselling of the child; and
::(c) in the manner prescribed.<ref>[{{REFweb |url=http://www.info.gov.za/view/DownloadFileAction?id=67892 " |title=Children's Act" von |date=2005]}}</ref>
Der "Children's Act" bestimmt: keine Beschneidung an Jungen [gegen ihren erklärten Willen, siehe oben, d.Red.] unter 16 Jahren und nur von ausgebildeten und zugelassenen Kräften.<ref>[{{REFnews |url=http://www.theherald.co.za/article.aspx?id=440296 |title=Boy dies from circumcision related complications], |website=The Herald Online am 1. Juli |date=2009 -07-01}} (broken link)</ref>
== Extreme Formen ==
*Bei den Dowayos [in Kamerun] ist die Beschneidung ein sich lang hinziehender Vorgang. [...] Die Operation ist darauf angelegt, Furcht und Schrecken zu erregen. Die Jungen werden an einer rituellen Wegkreuzung bis auf die Haut ausgezogen und zum Wäldchen am Fluss geführt, wo die Beschneidung stattfindet. Unterwegs werden sie von den Beschneidern angesprungen, die wie jagende Leoparden knurren und sie mit dem Messer bedrohen. Die Operation ist sehr schmerzhaft, da der Penis fast in voller Länge abgeschält wird. Unter Umständen sind es mehrere verschiedene Beschneider, die jeder ein Stück von der Vorhaut abschneiden. Der Junge darf nicht schreien, aber die alten Männer, die mir von dem festlichen Ereignis erzählten, gaben zu, dass viele es doch täten. Das sei auch nicht schlimm, solange die Frauen glaubten, sie hätten sich tapfer gehalten. Beim Badeplatz kann man die Ergebnisse derartiger Eingriffe studieren. Wenn der Operierte noch sehr jung ist, nimmt das Glied manchmal eine fast kugelförmige Form an, was mitverantwortlich für die sehr niedrige [[Geburtenrate]] bei den Dowayos sein dürfte. Da alle mit demselben Messer beschnitten werden und die Infektionsgefahr entsprechend groß ist, ist die Todesrate [[Tod]]esrate beträchtlich. Von Jungen, die infolge der Operation starben, hieß es, Leoparden hätten sie gefressen. Aus der Korrespondenz französischer Kolonialoffiziere geht hervor, wie bekümmert diese über die große Zahl Jugendlicher waren, die angeblich der Leopard gefressen hatte - obwohl doch Leoparden in der Gegend praktisch ausgestorben waren.<ref name="dowayo">Lebensstadien (Entwicklungsländerstudien): [http://www.payer.de/entwicklung/entw16.htm#8.3. 8.3. Zum Beispiel: Knabenbeschneidung bei den Dowayo in Kamerun]</ref>
*Sehr selten, aber belegt ist das Entfernen der gesamten das Glied bedeckenden Haut, mitunter bis zum Bauchnabel, in einigen Dörfern des Yemen.<!--<ref>pi-news.de: [http://www.pi-news.net/2009/05/plaedoyer-gegen-die-genitalbeschneidung/#10 Plädoyer gegen die Genitalverstümmelung]</ref>-->
*In manchen afrikanischen und mikronesischen Völkern zerquetschen die älteren Männern den jüngeren einen Hoden.<ref name="FocusWissen" />
*Die Hijra, eine Sekte in Indien, amputiert anscheinend radikal Penis und Hoden. Inwiefern dies erzwungen wird, lässt sich aus dem Wikipedia-Artikel nicht herauslesen: "Obwohl sehr häufig angenommen wird, dass Hijra sich meistens einer rituellen Kastration und Penektomie unterziehen oder dieses wenigstens anstreben." <ref>{{W|Hijra}} in Indien</ref>
== Sonstiges ==
|date=2008-08-25
|pages=A1778ff
}} (Wenn keine medizinische Notwendigkeit besteht, sollte der Eingriff vom Arzt abgelehnt werden.)</ref> raten die Ärzte Maximilian Stehr, Hans-Georg Dietz und der Jurist [[Holm Putzke]] von religiösen Beschneidungen ohne medizinische Notwendigkeit ab. Denn die Entfernung der Vorhaut stelle einen "nicht nur unerheblichen Substanzverlust dar, sie ist mithin eine Verletzung der körperlichen Unversehrtheit", bei der sich der Operateur wegen [[Körperverletzung]] strafbar machen könne.<ref>[{{REFnews |url=http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/grauzone-vorhaut/ |title=Streit wegen Beschneidung: Grauzone Vorhaut], TAZ am 31. Oktober 2008</ref><ref>{{REFweb
|url=http://www.info-und-design.de/pdf/2008-03-holm-putzke-fs-beschneidung.pdf
|title=Die strafrechtliche Relevanz der Beschneidung von Knaben. Zugleich ein Beitrag über die Grenzen der Einwilligung in Fällen der Personensorge
In Köln wurde die Zirkumzision unter Strafe gestellt, aber so eindeutig, wie es manchen in Deutschland scheint, wird das in anderen westlichen Ländern nicht gesehen. In den USA beispielsweise stellt sie beinah eine Routine dar. Die Gesundheitsorganisationen verschiedener Staaten bewerten den Eingriff unterschiedlich.
Die moderne Medizin weiß Vorteile und Risiken zu nennen, die aus der Beschneidung männlicher Genitalien erwachsen können. Die [[Wissenschaft]] gibt zu dieser Frage noch keine einhellige Antwort. [[Islam]] und [[Judentum]] kümmern sich indes gar nicht um den Forschungsstand. Ihnen geht es um die Einhaltung eherner Gebote und Gebräuche.<ref>{{REFnews |first=Doron |last=Rabinovici: [ |url=http://www.sueddeutsche.de/kultur/kritik-an-ritueller-beschneidung-im-hintergrund-schwelen-kastrationsaengste-1.1408075 |title=Kritik an ritueller Beschneidung. Im Hintergrund schwelen Kastrationsängste.], |website=Süddeutsche Zeitung am |date=2012-07-11. Juli 2012]}}</ref>
==== Geschichte der Beschneidung ====
Wenn das wissenschaftlichen Arguments entfällt, wird deutlich, dass es bei der Frage nach der Zulässigkeit der Beschneidung einzig um eine Entscheidung über gesellschaftliche [[Werte]], juristisch gesprochen um "Rechtsgüter" geht. Tatsächlich geht es auch darum, ob Juden in Deutschland ihr Judentum so, wie sie es verstehen und nicht, wie andere meinen, leben dürfen. Elizabeth Wyner Mark, Herausgeberin eines 2003 publizierten Bandes mit dem Titel "The Covenant of Circumcision" schreibt mit Blick darauf, dass die meisten säkular, keineswegs religiös lebenden Juden ihre Knaben beschneiden lassen, dass die Beschneidung ein Ausdruck jüdischen Überlebenswillens nach der Shoah und damit für viele Eltern zu einer moralischen Verpflichtung geworden sei.
Zeichen jüdischer Selbstbehauptung jedenfalls ist die Beschneidung seit Jahrtausenden. Die kategorisch erfahrene Weisung von Juden, ihre Söhne am achten Tage zu beschneiden, ist immerhin für zweieinhalbtausend Jahre historisch nachweisbar. Indes hat es seit der Antike immer wieder Versuche gegeben, die Beschneidung zu unterbinden. Die hellenistische Kultur mit ihrer Verehrung des schönen Körpers brachte viele jüdische Männer dazu, ihre Vorhaut wieder zu verlängern, um beim nackt auszuführenden Sport nicht verspottet zu werden. Der hellenistische König Antiochus IV. versuchte sogar - aller angeblich paganen Toleranz zum Trotz - die Beschneidung jüdischer Knaben im zweiten Jahrhundert vor Chr. gewaltsam zu verbieten. Diese Maßnahme trug wesentlich zur Ausbildung des jüdischen Märtyrertums bei.<ref>{{REFnews |first=Micha |last=Brumlik: [ |url=http://www.fr-online.de/kultur/beschneidung--judentum-und-islam-hier-nicht-erwuenscht-,1472786,16529678.html |title=Beschneidung: "Judentum und Islam hier nicht erwünscht"], |website=Frankfurter Rundschau am 2. Juli |date=2012-07-02}}</ref>
=== Weibliche Beschneidung ===
Die Beschneidung von [[Maid|Mädchen]] wird in der Regel von [[Frau]]en Frauen durchgeführt. Dieser Aspekt, dass die Frauen nicht nur [[Opfer]], sondern zugleich die [[Täter]]innen sind, fällt in der Berichterstattung meist unter den Tisch. Es sind auch die Beschneiderinnen selbst, die sich gegen ein Verbot verteidigen und dabei auch bereit sind Gewalt anzuwenden.<ref>[{{REFnews |url=http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,607291,00.html |title=Genitalverstümmelung: Rache der Beschneiderinnen], Der |website=Spiegel am |date=2009-02-15. Februar 2009}}</ref>
In der islamischen Theologie findet die Beschneidung von Frauen keinen Rückhalt, wurde aber in den Ländern, in denen sie seit Jahrtaussenden praktiziert wurde, passiv geduldet. In jüngerer Zeit findet eine aktive Ächtung der {{W|Beschneidung weiblicher Genitalien}} durch islamische Gelehrte statt.
Im November 2006 organisierte und finanzierte {{W|TARGET (Menschenrechtsorganisation)|TARGET}} eine Konferenz an der {{W|Al-Azhar-Universität}} in Kairo. Als Ergebnis dieser Konferenz verurteilten führende islamische Rechtsgelehrte die Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung.
Im März 2009 verurteilte der islamische Rechtsgelehrte und Publizist {{W|Yusuf al-Qaradawi|Yusuf Abdallah al-Qaradawi}}, der als die wichtigste zeitgenössische Autorität des sunnitischen [[Islam]] gilt, in einer {{W|Fatwa}} die genitale Verstümmelung von Frauen als "Teufelswerk" und erklärte sie unter allen Umständen als haram (verboten), da sie gegen die Ethik des Islam gerichtet sei.<ref>[{{REFnews |url=http://www.nzz.ch/2006/11/24/vm/articleEOTFW.html |title=Wird die Genitalverstümmelung je aufhören?] In Kairo beschliessen islamische Gelehrte ein Verbot., |website=NZZ am |date=2006-11-24. November 2006}}</ref><ref>{{REFnews
|url=http://www.target-human-rights.com/pdf/weitereInfos/In_schoenstem_Ebenmass.pdf
|title="In schönstem Ebenmaß"
=== In den Medien ===
Die Bildzeitung lässt eine selbstständige PR-Managerin über die Genitalverstümmelung bei [[Junge]]n Jungen sagen:: ''"Das Ritual gehört zum Erwachsenwerden wie das Nagellackieren bei [[Maid|Mädchen]]."''<ref>[{{REFnews |url=http://www.bild.de/news/inland/beschneidung/mein-sohn-freut-sich-auf-seine-beschneidung-25078404.bild.html |title=Mein Sohn freut sich auf seine Beschneidung. Weil ein deutsches Gericht das Ritual verbietet, reist diese Mutter mit ihrem Jungen in die Türkei.], Bild |website=BILD |date=2012-07-Zeitung am 10. Juli 2012}}</ref><!--<ref>{{Wgvdl-Forum|id=241170|title=Bild-Propaganda|nick=Krankenschwester|date=10. Juli 2012|time=09:38|forum=2}}</ref><ref>"Selbstverständlich sollen [[Junge]]n Jungen die unangenehmen Traditionen tragen, für [[Maid|Mädchen]], die sich mit gelackten Nägeln wie [[Schlampe]]n Schlampen auf der Straße zeigen, gilt ebenso selbstverständlich anderes.", {{Wgvdl-Forum|id=241186|nick=Narrowitsch|date=10. Juli 2012|time=12:51|mode=kurz|forum=2}}</ref>-->
=== In der Politik ===
Bundesjustizministerin [[Sabine Leutheusser-Schnarrenberger]] ([[FDP]]) lässt aus Sorge um die [[Maid|Mädchen]] prüfen, wie die Beschneidung von [[Junge]]n Jungen rechtssicher möglich gemacht werden kann. Das Urteil stelle nach Auffassung des Ministeriums einen Bruch mit der überwiegenden Rechts&shy;auf&shy;fassung dar. Die Formulierung eines Gesetzes sei mit erheblichen rechts&shy;technischen Schwierigkeiten verbunden. Insbesondere solle ausgeschlossen werden, dass auch Mädchen aus religiösen oder kulturellen Gründen beschnitten werden können.<ref>[{{REFweb |url=http://www.nordbayern.de/ressorts/schlagzeilenseite/beschneidung-bereitet-der-csu-bauchschmerzen-1.2207446 |title=Beschneidung bereitet der CSU Bauchschmerzen], |website=Nordbayern am 15. Juli de |date=2012-07-15}}</ref>
[[Volker Beck]] verteidigt mit [[Renate Künast]] ([[GrüneGRÜNE]]) offen ("Das ist keine Straftat") die Genital&shy;verstümmelung von Männern.<ref>[{{REFnews |url=http://www.fr-online.de/kultur/beschneidungs-debatte-das-ist-keine-straftat,1472786,16572948.html |title=Beschneidungs-Debatte: Das ist keine Straftat], |website=Frankfurter Rundschau am 9. Juli |date=2012-07-09}}</ref>
Im Bundestag wurden Regie­rungsmitglieder von einer Abstimmung abgehalten, indem die Beschneidungs&shy;kritiker aufgefordert wurden, das Plenum zu verlassen.<ref>{{REFweb |website=FemokratieBlog: [ |url=http://www.femokratie.com/beschneidungsgegner-in-der-regierung-mussten-plenum-verlassen/07-2012/ |title=Beschneidungsgegner in der Regierung mussten Plenum verlassen], |date=2012-07-21. Juli 2012; }}<ref>[http://www.tagesschau24.de/multimedia/politikimradio/audio92378.html Marlene Rupprecht und ihr Kampf gegen die Beschneidung], Politik im Radio (WDR) am 20. Juli 2012 um 12:50 Uhr ([http://media.tagesschau.de/audio/2012/0720/AU-20120720-1342-5401.mp3 mp3])</ref>
Kinderschützer und Kriminalbeamte protestieren gegen die Resolution des Bundestages zur [[Straffreiheit]] von Beschneidungen an Jungen. In einer Petition fordern sie die Aussetzung einer gesetzlichen Regelung für zwei Jahre sowie die Einrichtung eines Runden Tisches. In der Petition heißt es:
== Feminismus und Jungenbeschneidung ==
[[Feministin]]nen Feministinnen erklärten die weibliche Beschneidung 1985 zur sexuellen Gewalt. Bei Jungen hat der Bundestag nun als rechtlich "zulässig" definiert, was bei Mädchen als strafbar erachtet wird. Der [[Aufschrei]] der Gender-Forscher und Feministinnen bleibt aber aus.<ref>[[Volker Zastrow]]: [http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/beschneidungsdebatte-noetiger-schmerz-11827980.html Beschneidungsdebatte: Nötiger Schmerz], FAZ am 21. Juli 2012</ref> [[Alice Schwarzer]] macht sich vielmehr für die Jungenbeschneidung stark.<ref>{{REFweb |first=Alice |last=Schwarzer |url=https: {{Anonym|//www.aliceschwarzerbeschneidungsforum.de/publikationen/blog/?tx_t3blog_pi1%5BblogList2Fattachment%5D%5BshowUid%5D{{2F1108-soll-die-beschneidung-verboten-werden-pdf |title=}}103&tx_t3blog_pi1%5BblogList%5D%5Byear%5D{{=}}2012&tx_t3blog_pi1%5BblogList%5D%5Bmonth%5D{{=}}07&tx_t3blog_pi1%5BblogList%5D%5Bday%5D{{=}}02|Soll die Beschneidung verboten werden? |date=2021-07-02}}, 2. Juli 2012</ref>
== Weitergehende Informationen ==
|format=PDF
}}
* [[Genitalverstümmelung/Literatur|Mehr Literatur]] === Film/Video ===* [http://www.google.com/search?q=Circumcision+video&tbm=vid Videos von Beschneidung]* {{Google-Video|Titel=Routine Infant Circumcision with Doctor's Before & After Talks|Datei=8212662920114237112|Autor=|Datum=|size=13:42 Min.}}* {{Google-Video|Titel=Routine Infant Circumcision|Datei=-6584757516627632617|Autor=|Datum=|size=5:17 Min.}}* {{Youtube|Genitalverstümmelung bei Jungen ist nicht gefährlich?|SoNP_0Gnt2M|Kanal=Maskulisten|size=2:00 Min.}}
{{SEEALSO}}
* [[Symposium Genitale Autonomie]]
* [[Internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung]]
* [[WWDOGA|Welttag der genitalen Selbstbestimmung]]
<!--{{Lesenswert|25. August 2009|4243}}
{{Exzellent|2. Dezember 2010|8020}}
 
{{LINKS}}
{{Vorlage:Genitalverstümmelung (Dokumente)}}-->
{{REF}}

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