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Vorhaut

54 Bytes hinzugefügt, 10:18, 8. Okt. 2019
K
Bundestages</ref>
Die Vorhaut dient als Verbindungskanal für zahlreiche bedeutende Venen. Zudem ist das innere Blatt mit circa 20.000 sehr vielen Nervenendungen und Meissnerschen Tastkörperchen durchzogen, den selben Rezeptoren also, wie sie auch in den Fingerkuppen vorkommen. Die enorm hohe Dichte der Nerven und Tastkörperchen macht es zum empfindlichsten Teil des Körpers, in etwa zehnmal so empfindlich wie die Fingerkuppen. Dies unterscheidet den menschlichen [[Penis]] auch von denen anderer Säugetiere, bei denen die Hauptkonzentration der Nerven nicht in der Vorhaut, sondern in der [[Glans penis|Eichel]] zu finden ist.
Die beiden Vorhautblätter stellen die Hautreserve zur Verfügung, in die der sich vergrößernde Schaft beim Aufbau einer Erektion hineinwächst. Je nachdem, wie lang die individuelle Vorhaut des Mannes ist, zieht sie sich dabei mehr oder minder weit zurück. Bei einigen Männern bedeckt die Vorhaut auch bei erigiertem [[Penis]] die [[Glans penis|Eichel]] noch vollständig, bei anderen liegt die Spitze der [[Glans penis|Eichel]] teilweise oder ganz frei.
Das pubertäre Wachstum und die Hormonausschüttung verändern die Größe und Größenverhältnisse von Penis und Penishaut stark. Ebenso trägt erste Masturbation zum Dehnungsprozess der Vorhaut und der Ablösung verbliebener Verklebungen bei.
Bleibt die Vorhaut auch dann noch verengt, so dass sexuelle Aktivität nur unter Schmerzen möglich ist und der Genitalhygiene nicht in ausreichendem Maße Rechnung getragen werden kann, liegt eine therapiebedürftige [[Phimose ]] vor. Der Junge sollte selbst an sich mit Dehnungstherapien, gegebenenfalls mit Unterstützung durch Glucocorticoid-haltige Salben, beginnen. Je nach Art der Wirkstoffe sind hier Erfolgsraten von bis zu 80–90 % dokumentiert.<ref>Orsola A, Caffaratti J, Garat JM. Conservative treatment of phimosis in children using a topical steroid.Urology2000;56(2):307-10.</ref><ref>Ashfield JE, Nickel KR, Siemens DR,et al. Treatment of phimosis with topical steroids in 194 children. J Urol2003;169(3):1106-8.</ref><ref>Pileggi Fde O, Vicente YA. Phimotic ring topical corticoid cream (0.1% mometasone furoate) treatment in children. J Pediatr Surg. 2007 Oct;42(10):1749-52.</ref><ref>Ghysel C, Vander Eeckt K, Bogaert GA.Long-term efficiency of skin stretching and a topical corticoid cream application for unretractable foreskin and phimosis in prepubertal boys.Urol Int. 2009;82(1):81-8.</ref><ref>Reddy S, Jain V, Dubey M, Deshpande P, Singal AK.Local Steroid Therapy As The First Line Treatment For Boys
With Symptomatic Phimosis - A Long Term Prospective Study.Acta Paediatr. 2011 Nov 21. [Epub ahead of print]</ref>
Bei einer pathologischen Phimose ist die Öffnung der Vorhaut durch Verhärtung oder Vernarbung nicht elastisch genug, um sie verletzungsfrei über die [[Glans penis|Eichel]] zurückziehen zu können.
Wiederkehrende Entzündungen der verengten Vorhaut führen zu den genannten narbigen Veränderungen. Weiterhin bewirken brüske Retraktionsversuche Einrisse mit nachfolgender, sekundär narbig fixierter [[Phimose]]. Auch ein Lichen sclerosus, der zuerst zu einer Verklebung und dann zur sklerotischen Schrumpfung und dadurch Verengung der Vorhaut führt, kann Auslöser sein. Die seltene, nicht ansteckende chronische Hautkrankheit ist teilweise genetisch bedingt, und gilt aus medizinischer Sicht als nicht heilbar.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Lichen_sclerosus_et_atrophicus</ref>
Eine pathologische Phimose ist behandlungsbedürftig.
Eine Zirkumzision ist indiziert bei schweren Fällen von pathologischer Phimose, bei denen sowohl die nicht-operative Therapie mit Kortison-haltiger Salbe als auch eine vorhauterhaltende Präputiumplastik primär nicht erfolgversprechend sind (beispielsweise bei chronischer Balanitis xerotica obliterans) oder zuvor keinen Heilungserfolg brachten.
== Einzelnachweise =={{REF}}<references />[[Kategorie:Anatomie des Penis]][[Kategorie:Genitalien]] [[en:Foreskin]]

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