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§ 228 StGB

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== "MGM und FGM kann man nicht miteinander vergleichen." =='''§ 228 StGB''' lautet:
[[MGM]] steht für <blockquote>''Male Genital MutilationStrafgesetzbuch (StGB)''<br>'' (männliche Genitalverstümmelung). [[FGM]] steht für '§ 228 Einwilligung'Female Genital Mutilation'' (weibliche Genitalverstümmelung)<ref>http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__228.html</ref>
Vielfach hört manWer eine Körperverletzung mit Einwilligung der verletzten Person vornimmt, dass man [[MGM]] und [[FGM]] nicht miteinander vergleichen könne; FGM würde einen viel intensiveren Eingriff darstellenhandelt nur dann rechtswidrig, so dass sich ein Vergleich von selbst verbieten würdewenn die Tat trotz der Einwilligung gegen die guten Sitten verstößt.</blockquote>
Dieses Scheinargument Dieser Paragraph wirft die Frage auf, ob [[HGM]] "gegen die guten Sitten verstößt". "'''Gute Sitten''' ist der positive moralische Wert der Sitte. Der Begriff umfasst das Gerechtigkeits- und Anstandsgefühl aller moralisch und gerecht Denkenden (Erwachsenen) in ein sogenanntes Totschlagargumentder Gesellschaft und entspricht folglich der vorherrschenden Rechts- und Sozialmoral."<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/TotschlagargumentGute_Sitten Wikipedia: Gute Sitten]</ref>, das dadurch funktioniert, dass viele Menschen erschütternde Bilder und Berichte über verstümmelte Frauen-Genitalien im Kopf haben, die durch dieses Argument abgerufen werden. Da in den Medien erschütternde Bilder und Berichte über verstümmelte Knaben-[[Penis]]se und die Folgen für die Betroffenen bislang nur selten geboten werden, ist bei uns nur selten eine vergleichbare Assoziation abrufbar, die sich auf [[MGM]] bezieht. So ist es leicht, dem Scheinargument nach oberflächlichem Vergleich mit unseren gespeicherten Assoziationen zuzustimmen.
Medien verbreiten oft nur einen Teil der verfügbaren Informationen. Vielen ist heutzutage z.B. gar nicht bewusst, dass man z.B. vor fünfzig Jahren, wenn überhaupt, auch bei Frauen und Mädchen von ''Beschneidung'' sprach. Die Verknüpfung des Begriffs ''Verstümmelung'' wurde durch den aufkommenden Feminismus und die politische Arbeit der Frauenbewegung vollbracht. Heute ist aufgrund der WHO-Klassifizierung der vorgefundenen [[FGM]]-Methoden bekannt, dass es weltweit gesehen die verschiedensten Arten von [[FGM]] gibt, die von geringfügigem Anritzen der Klitorisvorhaut bis zu brutalsten, tatsächlichen Verstümmelungen reichen. Betroffenen-Berichte wie z.B. der autobiografische Roman "WüstenblumeGute Sitten" von Waris Dirie sind, hier nicht zuletzt durch dessen Verfilmung, vielen als das gängige Assoziationsklischee von [[FGM]] vertraut. Medial ist [[MGM]] als Verstümmelung noch nicht so sehr im Bewusstsein der Gesellschaft angekommen, vor allem in der westlichen Welt. In Europa und den USA z.B. wird [[MGM]] regelmäßig mit "ärztlicher EingriffTradition", "OPBrauchtum", oder "steril", "kleiner Schnitt", [[Phimose]], "hygienische VorteileGewohnheitsrecht" zu verwechseln. Im Gerechtigkeits- und eben mit "religiöser Brauch" von Juden Anstandsgefühl aller moralisch und Muslimen gerecht denkenden Erwachsenen in Verbindung gebracht. Weltweit betrachtet gibt es durchaus ebenso viele Varianten von [[MGM]] wie von [[FGM]], von denen viele uns ebenso "den Magen umdrehen" würden wie die Geschichte der "Wüstenblume". Australische Formen von [[MGM]] bei den Aborigines ([[Subinzision]]) oder die [[MGM]]-Initiationsriten in Teilen Afrikas<ref>http://www.ulwaluko.co.za/Photos.html </ref> haben mit unserer überwiegenden Assoziation nichts gemeinsam. Doch bisher hat die WHO eine entsprechende Klassifizierung der vorgefundenen [[MGM]]-Methoden nicht vorgenommen. Die politische Arbeit [[Intaktivisten]]-Bewegung ist seit einigen Jahren dabei, diese Informationsungleichheit anzupassen und Gesellschaft hatr sich die verschiedenen Formen sowie die Auswirkungen von [[MGM]] ebenfalls ins Bewusstsein der Gesellschaft zu tragen. Das alles bedeutet nichtAnsicht verfestigt, dass in der [[Beschneidungsdebatte]] ein Konkurrenzkampf zwischen [[FGM]] und gegen die guten Sitten verstößt. Bei [[MGM]] zulässig wäre. Denn auf steht die Eingriffstiefe kommt es überhaupt nicht an, wenn es um die [[Beschneidung]] von Kindern geht. Jeder Mensch hat von Geburt an gewisse unveräußerliche Rechte. Dazu gehört auch das Recht Gesellschaft überwiegend auf körperliche Unversehrtheit. In dieses Recht kann aufgrund medizinischer Notwendigkeiten eingegriffen werden, indem man z.Bdemselben Standpunkt. impft oder So ergab eine notwendige Operation durchführtrepräsentative Umfrage Ende Dezember 2012 in Deutschland, die entweder dass über 70 % der Bevölkerung gegen das Leben des Kindes rettet oder aber die Lebensqualität erheblich verbessert. Die [[BeschneidungBeschneidungsgesetz]] ist jedoch regelmäßig weder medizinisch notwendig, noch führt sie zu einer Verbesserung der Lebensqualität.  Jede weitere Diskussion könnte natürlich geführt werden, aber allein mit diesem Scheinargument der Unvergleichbarkeit sind alle möglichen Gegenargumente wirksam entkräftet, weil es an unsere gesellschaftlich konditionierte Moral appelliert. Dabei ist gerade bei der micht medizinisch begründeten [[Beschneidung]] sowohl bei Mädchen als auch bei Jungen immens wichtig, die Art der Beschneidung, die Folgen und auch die Begründungen genau zu vergleichen, um überhaupt Gemeinsamkeiten oder Unterschiede feststellen zu können. Auch die Rechtfertigungsgründe für [[FGM]] sind vielfältig und erschreckend ähnlich denen, die für [[MGM]] vorgetragen werden.  Wer dieses Totschlagargument der Nichtvergleichbarkeit benutzt, will sich einer Debatte über die Sinnhaftigkeit der nicht medizinisch begründeten [[Beschneidung]] nicht stellen. Medizinisch nicht begründete, irreversible Körpermodifikationen bei einem Kind liegen nicht im Entscheidungsspielraum der Eltern, sondern nur des Kindes, das im Erwachsenenalter mit seinem Körper machen kann, was es will. ==Weblinks==* [https://www.youtube.com/watch?v=98f3IavuEgQ Difference Between: Male & Female Circumcision]
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[[Kategorie:Begriffe]] [[en:Comparison MGM and FGMGesetze]]

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