Körperpiercing: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Piercing''' (von englisch ''to pierce'' [pɪəs] „durchbohren, durchstechen“, über altfranzösisch ''percier'' und vulgärlateinisch *''pertusiare'' aus lateinisch ''pertundere'', ''pertusus'' „durchstoßen, durchbrechen“) ist eine Form der [[Körpermodifizierung]], bei der Schmuck in Form von Ringen oder Stäben an verschiedenen Stellen des menschlichen Körpers durch die [[Haut]] und darunter liegendes Fett- oder Knorpelgewebe hindurch angebracht wird. Obwohl die Praktik an sich schon alt ist, etablierte sich der Begriff ''Piercing'' erst Mitte der 1990er Jahre.
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'''Körperpiercing''', eine Form der Körpermodifizierung, ist die Praxis, einen Teil des menschlichen Körpers zu durchstechen oder zu schneiden, wodurch eine Öffnung entsteht, in der Schmuck getragen werden kann. Das Wort ''Piercing'' kann sich auf die Handlung oder Praxis des Körperpiercings oder auf eine Öffnung im Körper beziehen, die durch diese Handlung oder Praxis entsteht. Obwohl die Geschichte des Körperpiercings durch verbreitete Fehlinformationen und fehlende wissenschaftliche Referenzen verschleiert wird, gibt es zahlreiche Beweise dafür, dass es seit der Antike in verschiedenen Formen von beiden Geschlechtern auf der ganzen Welt praktiziert wurde.
 
'''Körperpiercing''', eine Form der Körpermodifizierung, ist die Praxis, einen Teil des menschlichen Körpers zu durchstechen oder zu schneiden, wodurch eine Öffnung entsteht, in der Schmuck getragen werden kann. Das Wort ''Piercing'' kann sich auf die Handlung oder Praxis des Körperpiercings oder auf eine Öffnung im Körper beziehen, die durch diese Handlung oder Praxis entsteht. Obwohl die Geschichte des Körperpiercings durch verbreitete Fehlinformationen und fehlende wissenschaftliche Referenzen verschleiert wird, gibt es zahlreiche Beweise dafür, dass es seit der Antike in verschiedenen Formen von beiden Geschlechtern auf der ganzen Welt praktiziert wurde.
  
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Im Genitalbereich sind bei Männern und Frauen zahlreiche Piercingvarianten möglich; die meisten unterscheiden sich auf Grund der unterschiedlichen Anatomie zwischen den Geschlechtern. Einige Piercings sind jedoch bei Männern wie Frauen möglich: das Guiche-Piercing und das relativ seltene Anuspiercing. Im erweiterten Sinne kann auch das Brustwarzenpiercing zu den Intimpiercings gezählt werden.
 
Im Genitalbereich sind bei Männern und Frauen zahlreiche Piercingvarianten möglich; die meisten unterscheiden sich auf Grund der unterschiedlichen Anatomie zwischen den Geschlechtern. Einige Piercings sind jedoch bei Männern wie Frauen möglich: das Guiche-Piercing und das relativ seltene Anuspiercing. Im erweiterten Sinne kann auch das Brustwarzenpiercing zu den Intimpiercings gezählt werden.
  

Version vom 26. Juni 2022, 17:31 Uhr

(Der nachfolgende Text oder ein Teil davon stammt aus dem freien Wikipedia-Artikel Piercing:)

Piercing (von englisch to pierce [pɪəs] „durchbohren, durchstechen“, über altfranzösisch percier und vulgärlateinisch *pertusiare aus lateinisch pertundere, pertusus „durchstoßen, durchbrechen“) ist eine Form der Körpermodifizierung, bei der Schmuck in Form von Ringen oder Stäben an verschiedenen Stellen des menschlichen Körpers durch die Haut und darunter liegendes Fett- oder Knorpelgewebe hindurch angebracht wird. Obwohl die Praktik an sich schon alt ist, etablierte sich der Begriff Piercing erst Mitte der 1990er Jahre.

Körperpiercing

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Person mit verschiedenen Gesichtspiercings (Madonna-, Septum- und Lippenpiercing)

(Der nachfolgende Text oder ein Teil davon stammt aus dem freien Wikipedia-Artikel Body piercing:)

Körperpiercing, eine Form der Körpermodifizierung, ist die Praxis, einen Teil des menschlichen Körpers zu durchstechen oder zu schneiden, wodurch eine Öffnung entsteht, in der Schmuck getragen werden kann. Das Wort Piercing kann sich auf die Handlung oder Praxis des Körperpiercings oder auf eine Öffnung im Körper beziehen, die durch diese Handlung oder Praxis entsteht. Obwohl die Geschichte des Körperpiercings durch verbreitete Fehlinformationen und fehlende wissenschaftliche Referenzen verschleiert wird, gibt es zahlreiche Beweise dafür, dass es seit der Antike in verschiedenen Formen von beiden Geschlechtern auf der ganzen Welt praktiziert wurde.

Ohrpiercing und Nasenpiercing sind besonders weit verbreitet und in historischen Aufzeichnungen und bei Grab-Beigaben gut vertreten. Die ältesten je entdeckten mumifizierten Überreste waren kleine Ohrstecker, die die Existenz dieser Praxis vor mehr als 5.000 Jahren bezeugen. Nasenpiercing ist bereits 1500 v.Chr. dokumentiert. Piercings dieser Art wurden weltweit dokumentiert, während Lippen- und Zungenpiercings historisch in afrikanischen und amerikanischen Stammeskulturen gefunden wurden. Nippel und Genitalpiercing wurden auch von verschiedenen Kulturen praktiziert, wobei Nippelpiercing mindestens bis ins alte Rom zurückreicht, während Genitalpiercing im alten Indien ca. 320 bis 550 n.Chr. beschrieben wird. Die Geschichte von Nabelpiercing ist weniger klar. Die Praxis des Körperpiercings hat in der westlichen Kultur zu- und abgenommen, aber seit dem Zweiten Weltkrieg erfreut sie sich wachsender Beliebtheit, wobei andere Orte als die Ohren in den 1970er Jahren subkulturelle Popularität erlangten und sich in den 1990er Jahren zum Mainstream ausbreiteten.

Die Gründe für Piercing oder Nicht-Piercing sind vielfältig. Einige Menschen piercen aus religiösen oder spirituellen Gründen, während andere aus Gründen der Selbstdarstellung, des ästhetischen Werts, des sexuellen Vergnügens, der Anpassung an ihre Kultur oder der Rebellion dagegen piercen. Einige Formen des Piercings bleiben umstritten, insbesondere wenn sie bei Jugendlichen angewendet werden. Das Zeigen oder Anbringen von Piercings wurde von Schulen, Arbeitgebern und religiösen Gruppen eingeschränkt. Trotz der Kontroverse haben einige Menschen extreme Formen des Körperpiercings praktiziert, wobei Guinness Personen mit Hunderten und sogar Tausenden von permanenten und temporären Piercings Weltrekorde verlieh.

Zeitgenössische Körperpiercing-Praktiken betonen die Verwendung sicherer Körperpiercing-Materialien, wobei häufig spezielle Werkzeuge verwendet werden, die für diesen Zweck entwickelt wurden. Körperpiercing ist ein invasives Verfahren mit einigen Risiken, einschließlich allergischer Reaktionen, Infektionen, übermäßiger Narbenbildung und unerwarteten körperlichen Verletzungen, aber Vorsichtsmaßnahmen wie Hygienepiercingverfahren und sorgfältige Nachsorge werden betont, um die Wahrscheinlichkeit ernsthafter Probleme zu minimieren. Die für ein Körperpiercing erforderliche Heilungszeit kann je nach Platzierung stark variieren, von nur einem Monat für einige Genitalpiercings bis zu zwei vollen Jahren für den Nabel.

Genitalien

(Der nachfolgende Text oder ein Teil davon stammt aus dem freien Wikipedia-Artikel Piercing: Genitalien:)

Im Genitalbereich sind bei Männern und Frauen zahlreiche Piercingvarianten möglich; die meisten unterscheiden sich auf Grund der unterschiedlichen Anatomie zwischen den Geschlechtern. Einige Piercings sind jedoch bei Männern wie Frauen möglich: das Guiche-Piercing und das relativ seltene Anuspiercing. Im erweiterten Sinne kann auch das Brustwarzenpiercing zu den Intimpiercings gezählt werden.

Intimpiercings werden zunehmend nachgefragt und haben die größte Verbreitung unter jungen Frauen.[1] Studien in den USA ergeben, dass 12–14 Prozent der College-Studenten (18–22 Jahre) ein Intim- oder Brustwarzenpiercing hatten.[2]

Für Männer[3] wie auch für Frauen[4] ist das Hauptmotiv, wie bei anderen Piercings auch, der ästhetische Aspekt sowie die Individualisierung der gepiercten Körperregion. Einige Intimpiercings haben neben ihrer rein ästhetischen Funktion noch den Effekt, beim Geschlechtsverkehr zusätzliche Stimulation auszuüben und somit eine Reizsteigerung herbeizuführen. Während Intimpiercings bei Frauen nur einen Effekt auf die Trägerin selbst haben, steigern Intimpiercings beim Mann (insbesondere Ampallang sowie Apadravya) das Lustempfinden für beide Partner.[5] In traditionellen Gesellschaften kann ein Intimpiercing als Zeichen der Bindung an einen Partner, ähnlich dem Ehering im westlichen Kulturkreis, verstanden werden.[6]

Männlicher Genitalbereich

Prinz-Albert-Piercing

Zu den populärsten Intimpiercings bei Männern gehört das Prinz-Albert-Piercing (PA). Er verläuft von der Harnröhre ausgehend durch die untere Peniswand und wird wegen des erhöhten Tragekomforts meistens mit dickerer Materialstärke getragen. Der Ampallang verläuft horizontal, also quer durch die Eichel. Analog dazu sitzt der Apadravya vertikal. Die kreuzweise Kombination beider wird als Magic Cross bezeichnet. Der Reverse Prinz Albert (auch: Queen Victoria) verläuft wie ein gewöhnlicher PA durch die Harnröhre, tritt jedoch oben aus der Eichel heraus und bildet somit quasi einen „halben Apadravya“.

Ein Dydoe sitzt im Eichelrand. Während bei den anderen Piercings die Heilung durch Urinkontakt gefördert wird, gestaltet sie sich hierbei etwas langwieriger.

Das Frenulumpiercing verläuft durch das Vorhautbändchen und gehört zu den unkompliziertesten männlichen Intimpiercings. Das Weiten dieses Piercings, um Schmuck mit höherer Drahtstärke einzusetzen, ist recht einfach und erhöht den Tragekomfort.

Das Pubic-Piercing im Bereich oberhalb der Peniswurzel gehört zu den Oberflächenpiercings.

Ein Oetang sitzt in der Vorhaut. Es kann an beliebiger Stelle angebracht werden und wird meistens mit einem Ball-Closure-Ring getragen.

Piercings am vorderen Bereich des Hodensacks werden Hafada-Piercing oder Scrotal genannt und gehören bezüglich Heilung und Pflege ebenfalls zu den unkomplizierten Intimpiercings. Transscrotal-Piercing hingegen bezeichnet eine Körpermodifizierung, die eine Verbindung zwischen Vorder- und Rückseite des Hodensacks herstellt. Da hierbei nicht gestochen, sondern mit einem Skalpell geschnitten und anschließend gegeneinander vernäht wird, ist die Bezeichnung Piercing technisch falsch.

Weiblicher Genitalbereich

Klitorisvorhautpiercing

Die häufigsten Formen von Intimpiercings bei Frauen sind das Klitorisvorhautpiercing, das Schamlippenpiercing und das Christina-Piercing.

Bei dem Schamlippenpiercing wird zwischen Piercings in den inneren und den äußeren Schamlippen unterschieden, die unterschiedlichen Umständen bezüglich Durchführung und Heilung ausgesetzt sind.

Das Christina-Piercing ist ein Oberflächenpiercing, das vertikal in der Falte gestochen wird, an der die äußeren Schamlippen oben zusammenlaufen.

Das untere Ende des Nefertiti-Piercings endet ähnlich dem Klitorisvorhautpiercing unter der Klitorishautfalte. Es verläuft durch Klitorisvorhaut und Venushügel.

Analog zum Prinz Albert beim Mann verläuft das Prinzessin-Albertina-Piercing von der Harnröhrenöffnung zur Vaginalöffnung.

Mit zum stimulierendsten Intimpiercing der Frau zählt das Klitorispiercing. Die starke Innervation des dabei zu durchstechenden Gewebes macht es in der Durchführung risikoreicher und schmerzhafter als andere Piercings. Es kann horizontal und vertikal durch die Klitoris gestochen werden.

Das Isabella-Piercing wird vertikal unter der Klitoris platziert, ein Triangle-Piercing dagegen horizontal. Beide Varianten sind sehr tief gestochene Piercings.

Ein zentriertes, senkrechtes Piercing am unteren Ende der inneren Schamlippen wird Fourchette-Piercing genannt.

Relativ selten und risikoreich ist das Suitcase-Piercing, das zwischen Anus und Vagina verläuft.

Einzelnachweise

  1. REFweb Nachgefragt bei Martina Lehnhoff, Expertin für Intimpiercings: „Mit frischem Intimpiercing ist Sex tabu“, Lifeline.
  2. REFjournal Caliendo C, Armstrong ML, Roberts AE. Self-reported characteristics of women and men with intimate body piercings. Journal of advanced nursing. 2005; 49(5): 474–84. PMID.
  3. REFjournal Hogan KR, Young C, Roberts A, Armstrong M, Nelius T. A cross-sectional study of men with genital piercings PDF. Br J Medical Practitioners. 2010; 3(2): 315-22.
  4. REFjournal Van der Meer G, Schultz WW, et al. Intimate body piercings in women. Journal of Psychosomatic Obstetrics & Gynecology. 2008; 29(4): 235-9. DOI.
  5. REFjournal Kasten E. Genitale Body-Modifications bei Frauen. Der Gynäkologe. 2007; 40(6): 489-500. DOI.
  6. REFjournal Rowanchilde R. Male genital modification: A sexual selection interpretation. Human Nature. 1996; 7(2): 189–215. DOI.