Centerpartiet

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Die Centerpartiet (kurz C, dt. Zentrumspartei) ist eine im schwedischen Reichstag vertretene politische Partei. Sie ist eine bürgerliche, liberale Partei mit grünem Profil, die die Interessen der Landwirte und Kleinunternehmer vertritt und vor allem in ländlichen Regionen gewählt wird.

Am 28. September 2019 hat die Parteiversammlung der Zentrumspartei mit 314 gegen 166 Stimmen[1] entschieden, dass die Zentrumspartei daran arbeiten soll, die medizinisch nicht indizierte Beschneidung von Jungen in Schweden zu verbieten.[2]

Die Parteiführung warnte davor, dass dies so wahrgenommen werden könnte, als ob die Partei Judentum und Islam verbieten wolle, obwohl es in der Debatte überhaupt nicht um Religion ging, sondern um die Kinderrechte und die Integritätsperspektive. Die Versammlung nahm jedoch einen anderen Vorschlag an, der besagt, dass die Zentrumspartei daran arbeiten sollte, Beschneidungen zu verbieten, die aus medizinischen Gründen nicht durchgeführt werden.[2][3]

Übliche Reaktionen

Der Schwedische Zentralrat der Juden (Judiska Centralrådet i Sverige) reagierte zeitnah auf dieselbe Weise, wie es in allen anderen Ländern geschieht, wo politische Parteien Gedanken zur genitalen Unversehrtheit bei Kindern äußern: Allein der Gedanke an ein Verbot der Beschneidung sei ein Angriff auf das Judentum. Das Ritual sei unverzichtbar. Jüdisches Leben würde unmöglich werden. Kein Wort über die Kinder und ihre eigenen Rechte.[4]

Vorsitzende der Jugendorganisation tritt zurück

Nach der Parteitagsdiskussion über ein Verbot der Genitalverstümmelung hat Dana Pourkomeylian, bis dahin Vorsitzende der Jugendorganisation von Centerpartiet (CUF, Centerpartiets Ungdomsförbund), den CUF aufgrund interner Meinungsverschiedenheiten verlassen. CUF-Sprecher teilten mit, dass die Jugendorganisation hinter Pourkomeylians Ansicht zum Thema Genitalverstümmelung steht und dass die Meinungsverschiedenheiten sich auf etwas anderes beziehen.[5]

IntactiWiki-Einschätzung

Dies bedeutet nicht, dass die Zentrumspartei sich schon entschieden hat, die Genitalverstümmelung von Jungen in Schweden wirklich zu verbieten. Tatsächlich ist die Zentrumspartei kein Teil der gegenwärtigen schwedischen Regierung und hat nur geringen Einfluss auf politische Entscheidungen, die zu neuen Gesetzen führen. Dennoch ist es interessant, dass die Parteiführer sich gleich selbst Antisemitismus unterstellen, anstatt sich auf die Rechte der Kinder zu fokussieren. Die Parteibasis sieht das offensichtlich anders. Sie hat die Parteiführung beauftragt, einen Gesetzesentwurf vorzuschlagen, der medizinisch nicht indizierte Genitalverstümmelung bei Kindern in Schweden verbietet.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. REFweb Tunström, Martin (29. September 2019). Oanständigt, Centerpartiet! [Unanständig, Zentrumspartei!] (Schwedisch), Barometern. Abgerufen 29. September 2019.
  2. a b REFweb (28. September 2019). Centern vill förbjuda omskärelse på pojkar [Das Zentrum will die Beschneidung von Jungen verbieten] (Schwedisch), Aftonbladed. Abgerufen 29. September 2019.
  3. REFweb Janson, Ida (28. September 2019). Centern vill förbjuda omskärelse på pojkar – partiledningen varnar [Das Zentrum will Beschneidung für Jungen verbieten - Parteimanagement warnt] (Schwedisch), SVT Nyheter. Abgerufen 29. September 2019.
  4. REFweb (28. September 2019). Centerstämmans beslut om att förbjuda omskärelse är en attack mot svenska judar [Die Entscheidung des Zentrums, die Beschneidung zu verbieten, ist ein Angriff auf schwedische Juden] (Schwedisch), Judiska Centralrådet i Sverige. Abgerufen 29. September 2019.
  5. REFweb (25. Oktober 2019). Hon hoppar av efter omskärelsebeslutet [Nach Entscheidung über Beschneidung springt sie ab] (Schwedisch). Abgerufen 26. Oktober 2019.