Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen

Argumente für Beschneidung

21 Bytes hinzugefügt, 10:29, 22. Apr. 2015
Medizinisch-prophylaktische Argumente: Anpassungen
* '''Beschneidung schützt angeblich vor HIV/AIDS.'''
 
* '''Beschneidung schützt angeblich vor Geschlechtskrankheiten.'''
*: Es wird immer wieder Bezug genommen auf eine Studie<ref>http://www.who.int/hiv/topics/malecircumcision/en/</ref> der [[WHO]], die angeblich ermittelt haben soll, dass Beschneidung einen 60-prozentigen Schutz vor HIV/AIDS haben solle. Diese Studie wird weltweit von Fachleuten scharf kritisiert.
*: Als Quelle wird eine Studie von Bertrand Auvert genutzt, die angeblich ein um bis zu 60 % reduziertes Ansteckungsrisiko bei HIV festgestellt haben will.
*: Hierzu gibt es mehrere Bemerkungen: Zum einen war das Studiendesign mit dem Start der Studie bereits zerstört. Die beschnittene Kontrollgruppe wurde direkt zu Studienbeginn der Operation unterzogen. Das heißt, die sechs Wochen, die angesetzt waren, bis die Wunden verheilt waren, hatte die intakte Gruppe bereits einen "Ansteckungsvorsprung". Hinzu kommt, dass die gesamte Studie in dem Gebiet mit der höchsten HIV-Quote weltweit durchgeführt wurde, die Ergebnisse also nicht die Aussagekraft haben, als wenn sie in Gegenden durchgeführt worden wäre, wo "normale" Ansteckungsquoten herrschen. Orange Farm, das Dorf in Südafrika, ist berüchtigt für die hohe HIV-Quote. Ein dritter Kritikpunkt ist, dass die Studie von Auvert mit rechnerischen Taschenspielertricks aufwartet und zudem nach zwei Jahren abgebrochen wurde, als die Zahlen drohten, sich anzugleichen. Leider ist diese Studie auch die Grundlage, nach der die [[WHO ]] in Zusammenarbeit mit der Bill und Melinda Gates-Stiftung millionenteure Beschneidungskampagnen durchführt. 
* '''Beschneidung schützt angeblich vor Harnwegsinfektionen (HTI).'''
*: "Harnwegsinfektionen sind erheblich häufiger bei Frauen anzutreffen als bei Männern, was an der kürzeren Harnröhre liegt. Zudem reicht es völlig aus, einen Harnwegsinfekt mit Antibiotika zu behandeln." 
* '''Beschneidung schützt angeblich vor Peniskrebs.'''
*: "Peniskrebs ist einer der seltensten Krebsarten weltweit. Hinzu kommt, dass der Krebs ein Krebs des fortgeschrittenen Alters ist. Männer haben ein höheres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken als an Peniskrebs. Peniskrebs ist zudem ein Krebs der [[Vorhaut '''''und''''' der [[Glans penis|Eichel]] und recht gut behandelbar. Es besteht kein Grund, wegen dieser Krebsart Kinder zwangszubeschneiden. 
* '''Beschneidung schützt angeblich vor Gebärmutterhalskrebs / HPV.'''
*: Die vorgenannten Krankheiten wurden im Laufe der neuzeitlichen Geschichte der Beschneidung angeführt, um nicht-medizinische Beschneidung doch irgendwie medizinisch zu rechtfertigen. Zur Prophylaxe der genannten Krankheiten sind jedoch andere, nicht-destruktive Maßnahmen (wie Hygiene, Kondome usw.) besser geeignet. Amerika mit der höchsten Beschneidungsrate aller westlichen Länder hat auch immer noch die höchste HIV/AIDS-Rate aller westlichen Länder. Zudem gibt es für die Ansteckung mit HPV inzwischen gut verträgliche Impfungen, wie z.B. Gardasil.
 
* '''Beschneidung schützt angeblich vor [[Phimose]].'''
*: Es gibt tatsächlich medizinisch indizierte Fälle von [[Phimose]]. Davon können aber weit über 90 % nichtoperativ behoben werden. Man muss klar unterscheiden zwischen der physiologischen ''(natürlichen)'' und der pathologischen ''(krankhaften)'' [[Phimose]]. Bei Kindern liegt im Regelfall die sogenannte physiologische Phimose vor: Die [[Vorhaut]] ist mit der [[Glans penis|Eichel]] verklebt und nicht retrahierbar. Erst durch Veränderungen im Hormonhaushalt des heranwachsenden Jungen löst sich die verklebende Membran langsam auf und erlaubt, die [[Vorhaut]] zurückzuziehen. Das Durchschnittsalter ist hierbei 10,4 Jahre. Jede Phimosediagnose, die vor dem Ende der Pubertät bei einem ansonsten gesunden Jungen gestellt wird, der problemlos urinieren kann, ist eine Fehldiagnose. Insbesondere bei der Einschulungsuntersuchung wird gerne "[[Phimose]]" diagnostiziert, weil manche Ärzte immer noch der irrigen Ansicht sind, dass zur Einschulung die [[Vorhaut]] voll zurückziehbar sein müsse. Als Elternteil diese Diagnose bitte ignorieren. Wenn das Kind keine Probleme hat, muss man ihm keine Probleme machen.
*: Der [[BVKJ|Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte]] in Deutschland hat mittlerweile die Phimose-Untersuchungen in den Untersuchungsheften für Jungen im frühen Kindesalter gestrichen.
== Hygienische Argumente ==

Navigationsmenü