Vorhaut

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Aufbau und Funktion der Vorhaut im Detail

Die Vorhaut bedeckt die Eichel des Penis und schützt sie so vor Schadstoffen, Reibung, Verletzungen und vor Austrocknung. Sie besteht aus zwei übereinander liegenden Lagen, die nur an ihrem Ende miteinander verwachsen sind.

Während das äußere Blatt eine Verlängerung der Schafthaut darstellt, ist das innere Blatt, welches an der Eichel anliegt, eine Schleimhaut. Das innere Blatt ist ein ausgesprochen komplexes Hautgewebe. Es enthält apokrine Drüsen, die Cathepsin B, Lysozyme, Chymotrypsin, neutrophile Elastase, Zytokine, und Pheromone wie etwa Androsteron produzieren. Indische Wissenschaftler haben gezeigt, dass die subpräputiale Feuchtigkeit lytisches Material enthält, das eine antibakterielle und antivirale Wirkung aufweist. Die natürlichen Öle schmieren, befeuchten und schützen die Schleimhautbedeckung der Eichel und der inneren Vorhaut. Die Spitze der Vorhaut wird durch wichtige Gefäßstrukturen reichhaltig mit Blut versorgt.

Die Vorhaut dient als Verbindungskanal für zahlreiche bedeutende Venen. Zudem ist das innere Blatt mit circa 20.000 Nervenendungen und Meissnerschen Tastkörperchen durchzogen, den selben Rezeptoren also, wie sie auch in den Fingerkuppen vorkommen. Die enorm hohe Dichte der Nerven und Tastkörperchen macht es zum empfindlichsten Teil des Körpers, in etwa zehnmal so empfindlich wie die Fingerkuppen. Dies unterscheidet den menschlichen Penis auch von denen anderer Säugetiere, bei denen die Hauptkonzentration der Nerven nicht in der Vorhaut, sondern in der Eichel zu finden ist.

Die beiden Vorhautblätter stellen die Hautreserve zur Verfügung, in die der sich vergrößernde Schaft beim Aufbau einer Erektion hineinwächst. Je nachdem, wie lang die individuelle Vorhaut des Mannes ist, zieht sie sich dabei mehr oder minder weit zurück. Bei einigen Männern bedeckt die Vorhaut auch bei erigiertem Penis die Eichel noch vollständig, bei anderen liegt die Spitze der Eichel teilweise oder ganz frei.

Zudem fungiert die Vorhaut zusammen mit der Penishaut als natürliches Gleitlager. Sowohl beim Geschlechtsverkehr als auch bei der Masturbation steht die äußere Haut in Kontakt mit der Vagina bzw. der Handfläche. Der Penisschaft gleitet weitgehend in der Haut hin und her und bewegt die Haut nur am Ende ihrer Ausdehnung mit sich. Hierdurch wird die Reibung mit der Vagina bzw. der Handfläche reduziert. Die Gefühlsempfindung entsteht dabei größtenteils durch die Dehnung und Bewegung des Vorhaut, wenn sie über die Eichel und wieder zurück streift und die direkte Stimulation der inneren Vorhaut, wenn sie sich nach außen stülpt und direkten Kontakt zur Vagina (beim Geschlechtsakt) oder der Hand (bei der Masturbation) erhält.