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'''Ulf Dunkel''' ({{LifeData |birth=1962-08-27 |birthplace=Löningen |birthcountry=Deutschland}}) ist ein deutscher Kaufmann, Politiker, Autor, Komponist und [[Intaktivist/in|Intaktivist]], der sich seit Sommer 2012 dafür einsetzt, dass die medizinisch nicht indizierte Beschneidung von Knaben rechtlich verboten wird. Er ist Vater von fünf Kindern und grüner Politiker.
In mehreren Offenen Briefen an sämtliche Bundestagsabgeordnete und mit einem "Gedicht zur Abschaffung der Menschenrechte für Jungen in Deutschland" <ref name="Nic">{{REFweb |url=https://de.paperblog.com/ulf-dunkel-die-beschneidung-und-ein-rucktritt-483215/ |title=Ulf Dunkel, die Beschneidung und ein Rücktritt |last=Nicsbloghaus |date=2013-01-02 |accessdate=2022-02-09}}</ref> versuchte er, den Bundestag mit Informationen zu versorgen und zu motivieren, der schon im Sommer 2012 von Bundeskanzlerin Merkel geforderten [[Beschneidungsgesetz|Legalisierung von medizinisch nicht indizierter Knabenbeschneidung]] nicht zuzustimmen.
== Alternativer Gesetzesänderung-Entwurf zum § 1631 BGB ==
== Shitstorm ==
Seine kritischen Äußerungen über die Rechtmäßigkeit des [[Beschneidungsgesetz|§ 1631d BGB]] in Diskussionen, ein bei Facebook geposteter Wutausbruch<ref>Von einem Denunzianten als ''Gedicht'' in den Medien kolportiert, wird dieser textliche Wutausbruch seitdem immer wieder als angeblich zweites Gedicht von Ulf Dunkel zum Thema Genitalverstümmelung behauptet. In dem Wutausbruch warf Dunkel allen Eltern weltweit, die ihre Kinder genitalverstümmeln, vor, A****löcher und Fanatiker zu sein.</ref> nach dem Ansehen der Beschneidungsdokumentation "[[It´s A Boy!]]" und sein am 11.11.2012 veröffentlichtes Gedicht ''("Gedicht zur Abschaffung der Menschenrechte in Deutschland")'' <ref name="Nic"/> lösten Ende 2012, Anfang 2013 einen medialen Shitstorm mit Antisemitismusvorwürfen, eine Morddrohung und andere Drohanrufe für Dunkel und seine Familie aus. Dunkel verzichtete, um den Druck von seiner Familie zu nehmen, auf ein mögliches Landtagsmandat, doch war dieser Verzicht formal nicht mehr möglich und daher ungültig. Dunkel war demnach formal weiterhin möglicher Nachrücker für den Niedersächsischen Landtag in der 17. Legislaturperiode (2013-2017).
== Parteiausschlussverfahren eingestellt ==
Der Grünen-Landesvorstand Niedersachsen hatte Dunkels Parteiausschluss beantragt. Ende Februar 2014 schlossen Dunkel und sein Landesvorstand in einer nichtöffentlichen Verhandlung einen Vergleich, durch den der Vorwurf, antisemitisch und fremdenfeindlich zu sein, aufgehoben wurde. Dunkel bestätigte, mit seinen Äußerungen in der Beschneidungsdebatte 2012 unabsichtlich antisemitische Stereotype bedient zu haben. Er distanzierte sich erneut entschieden von [[Antisemitismus]] und Fremdenfeindlichkeit. Das Landesschiedsgericht verwarnte ihn wegen dieser Äußerungen. Das Verfahren wurde geschlossen; eine Revision wurde ausgeschlossen.<ref>{{REFweb |url=https://ulfdunkel.wordpress.com/2014/03/04/pressemitteilung-zum-pav/ |title=Pressemitteilung zum PAV |last=Dunkel |first=Ulf |init=U |date=2014-03-04 |accessdate=2022-02-09}}</ref>
Dunkels Grünen-Kreisverband hatte den Landesvorstand scharf für dessen Vorgehen gegen Dunkel kritisiert und sich solidarisch hinter ihn gestellt. Der Schriftsteller Tilman Jens hatte in dem Zusammenhang in seiner Streitschrift "Der Sündenfall des Rechtsstaats"<ref>http{{REFweb |url=https://www.amazon.de/dp/3579066323 |title=DerSündenfall des Rechtsstaats: Eine Streitschrift zum neuen Religionskampf. Aus gegebenem Anlass |website=Amazon |last=Jens |first=Tilman |init=T |date=2013-S%C3%BCndenfall04-Rechtsstaats22 |accessdate=2022-Streitschrift02-Religionskampf/dp/357906632309}}</ref> kritisiert: "Jetzt jagen die Grünen schon Ketzer. Wie inquisitorisch sind meine früheren Idole, die Turnschuh-Parlamentarier, geworden!"
== Kollektive kognitive Dissonanz ==
Der Begriff [[Kollektive kognitive Dissonanz]] wurde in der Beschneidungsdebatte 2012 von Ulf Dunkel geprägt und beschreibt das auch über Generationen bestehende Problem der kognitiven Dissonanz für eine Gruppe von Menschen. Zu diesem psychologischen Phänomen schreibt das [[Zirkumpendium]]:
<blockquote>
Häufig zu beobachten sind Leugnungen des Verlustes, wie sie auch beim Verlust anderer Körperteile auftreten. Diese Verleugnung kann dazu führen, das Väter eine Beschneidung ihres Sohnes befürworten, um nicht an ihren eigenen Verlust erinnert zu werden. Der eigene Körper wird dabei als "normal" definiert und die [[Vorhaut]] zum Fremdkörper umgedeutet. Die eigenen Eltern werden als "gut" empfunden, deshalb wird dieses Bild auch auf die von den Eltern veranlasste Zirkumzision projiziert, damit diese Empfindung erhalten bleiben kann. Um später selber ein "guter" Vater zu sein, also dem Idealbild der eigenen Eltern zu folgen, wird dann der als "gute Sache" umgedeutete Verlust der [[Vorhaut]] an den Sohn weitergegeben, indem man auch ihn beschneiden lässt.<ref>{{REFjournal |last=van der Kolk |init=BA. |title=The compulsion to repeat the trauma: re-enactment, revictimization, and masochism. |journal=Psychiatr Clin North Am |date=1989; |volume=12( |issue=2): |pages=389-411.}}</ref><ref>{{REFjournal |last=Goldman |init=R. |title=The psychological impact of circumcision. |journal=BJU Int |date=1999; |volume=83 |issue=Suppl. 1: |pages=93-103.}}</ref>
</blockquote>
* "[[Beschneidung: Das schmerzhafte Dilemma]]", Übersetzung der 2. Ausgabe des englischen Standardwerks der verstorbenen [[Rosemary Romberg]], 2021.
* "[[Circumcision: The Painful Dilemma]]", 2. Ausgabe des englischen Standardwerks der verstorbenen [[Rosemary Romberg]], 2021.
* "[[Beschneidung infragestellen]]: Eine jüdische Perspektive", Übersetzung des Buches "Questioning Circumcision: A Jewish Perspective"<ref>[{{REFweb |url=https://www.amazon.com/gp/product/0964489562/ |title=Questioning Circumcision: A Jewish Perspective |last=Amazon-Bestellseite des englischen Originals] |accessdate=2022-02-09}}</ref> von [[Ronald Goldman]], 2019.* "[[Beschneidung: Das verborgene Trauma]]: Auswirkungen einer amerikanischen kulturellen Praxis auf Säuglinge und letztlich auf uns alle", Übersetzung des Buches "Circumcision: The Hidden Trauma"<ref>[{{REFweb |url=https://www.amazon.de/Circumcision-Hidden-Trauma-American-Ultimately/dp/0964489538/ |title=Circumcision: The Hidden Trauma |last=Amazon-Bestellseite des englischen Originals] |accessdate=2022-02-09}}</ref> von [[Ronald Goldman]], 2019.
* "[[Unaussprechliche Verstümmelungen]]: Beschnittene Männer sprechen darüber", Übersetzung des Buches "[[Unspeakable Mutilations]]" von [[Lindsay R. Watson]], 2015.
* "Komikernation Deutschland: 10 Jahre Beschneidungsdebatte" (noch nicht veröffentlicht)