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'Argumente für Beschneidung' verlinkt
=== Prophylaktische Gründe ===
Der Zirkumzision werden von einigen Seiten auch gesundheitlich vorbeugende Effekte zugeschrieben. Besonders in den USA halten sich diese [[Argumente für Beschneidung|Argumente]] seit über 100 Jahren, mit stetig wechselnden Krankheiten, denen eine Beschneidung vorbeugen soll. Anfangs waren es noch Krankheiten, für die man die Selbstbefriedigung als Auslöser zu kennen glaubte. Nach der Entdeckung von Bakterien und Viren änderten sich die [[Argumente für Beschneidung|Argumente]], und es wurden nach und nach verschiedenste Krankheiten angeführt.
* Phimose: Wie bereits oben erwähnt, ist die echte Phimose selten und auch ohne operative Eingriffe gut behandelbar. Nach einer Studie von Blalock et al. (2003)<ref>Blalock HJ, Vemulakonda V, Ritchey ML, Ribbeck M. Outpatient management of phimosis Following newborn circumcision. J Urol 2003;169(6):2332-4.</ref> kommt es bei 2,9 % der Beschnittenen zu einer postoperativen Phimose, bei der sich die Beschneidungsnarbe zusammenzieht. Bei unbeschnittenen Patienten beträgt die Häufigkeit lediglich 1 % (siehe Studie von Jakob Øster weiter oben). Somit scheidet eine Beschneidung als Phimose-Prophylaxe aus.
schütze. [Circumcision and venereal disease. Archives of Dermatology and Syphilology 1949 Sep;60(3):341-6]</ref>, in den 1950ern Gebärmutterhalskrebs<ref>Abraham Ravich erfindet den Mythos, die Beschneidung verringere das Risiko von Frauen an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. [Prophylaxis of cancer of the prostate, penis, and cervix by circumcision. New York State Journal of Medicine 1951 Jun;51(12):1519-20</ref>, in den späten 1960ern Nervosität<ref>Morris Fishbein fordert die Beschneidung zur Prävention von Nervosität und natürlich auch Masturbation. [Sex hygiene. Modern Home Medical Adviser. Garden City, New York: Doubleday & Co: 1969 pp 90, 119]</ref>, in den 1970ern Blasen- und Rektumkrebs<ref>Abraham Ravich behauptet, dass die Beschneidung Blasenkrebs und Rektumskrebs vorbeugen würde. [Viral carcinogenesis in venereally susceptible organs. Cancer 1971 Jun;27(6)1493-6]</ref>, in den 1980ern folgten dann Harntraktinfektionen<ref>Thomas E. Wiswell behauptet, eine Beschneidung verringere das Risiko für Harntraktinfektionen. [Decreased incidence of urinary tract infections in circumcised male infants. Pediatrics 1985 May;75(5):901-3]</ref> und AIDS<ref>Aaron J. Fink behauptet, dass die Beschneidung gegen AIDS schütze. [A possible explanation for heterosexual male infection with AIDS. New England Journal of Medicine 1986 Oct 30;31(18):1167]</ref>. Rückblickend betrachtet wurde eine Zirkumzision immer als Heilmittel für eben die Krankheiten angepriesen, die grade im Licht der Öffentlichkeit standen.
Die schiere Menge an Studien und Veröffentlichungen, die im Laufe von fast 180 Jahren zu diesem Thema erschienen, sind der Grund dafür, dass sich auch mehrfach widerlegte [[Argumente für Beschneidung|Argumente für eine Zirkumzision]], insbesondere für eine im Säuglings- und Kindesalter, bis heute hartnäckig halten.
Ein immer wiederkehrendes Element bei Initiationsriten unterschiedlichster Kulturen ist die Fixierung auf die Geschlechtsteile.