Smegma

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Smegma auf einem menschlichen Penis.
Smegma auf einer menschlichen Vulva.

Smegma ist der Name einer schuppigen Substanz, die sich unter der Vorhaut bei Männern und unter der Klitorishaube und innerhalb der Lippenfalten bei Frauen ansammelt. Bei Männern besteht es aus Sekreten von Talgdrüsen in der Vorhaut, die mit Sekreten der Prostata, Samenbläschen, Schleim aus den Harnröhrendrüsen und abgeschuppten Epithelzellen vermischt sind.[1][2][3]

Intakte erwachsene Männer, die ihren Penis und ihre Eichel täglich mit klarem Wasser waschen, haben normalerweise kein Smegma zwischen der inneren Vorhaut und der Eichel. Bei Säuglingen und Jungen, deren Vorhaut sich noch nicht zurückziehen lässt (natürliche Phimose), spielt Smegma keine Rolle und die Vorhaut schützt die Eichel. Die Abbildung "Smegma auf einem menschlichen Penis" ist deshalb nicht typisch für intakte Männer, die sich regelmäßig waschen.

Smegma wurde früher als krebserregend angesehen

Beschneidungsbefürworter, die in der Vergangenheit einen Zusammenhang zwischen "mangelnder Beschneidung" und Genitalkrebs behaupteten, haben früher Smegma oder durch Smegma übertragene Krankheitserreger als Verursacher in Betracht gezogen. Es wurden bisher nur zwei histologische Studien zum menschlichen Smegma durchgeführt, die es beide für vollkommen harmlos befanden.

Die Hypothese, dass menschliches männliches Smegma krebserregend sei, wurde erstmals 1932 vom Beschneidungspromotor Abraham L. Wolbarst, M.D. aufgestellt.[4] Wolbarst glaubte auch, dass die Beschneidung Epilepsie verhindere. (Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde fälschlicherweise das Erschaudern durch Masturbation bei Kindern häufig als epileptischer Anfall interpretiert.) Er schrieb: "Die Beschneidung vermindert die Neigung zu Masturbation, Krämpfen und anderen Reflexphänomenen der lokalen Reizung."

Zu diesem Thema wurden zu diesem Zeitpunkt keine Labor- oder klinischen Untersuchungen durchgeführt. Ungeachtet dessen fand Wolbarsts Hypothese über Smegma und Krebs Eingang in frühe medizinische Lehrbücher. In den 1950er Jahren wurden einige Experimente durchgeführt, um die Hypothese durch Injizieren von Pferdesmegma in Wunden im Rücken von Mäusen zu testen. Es gab klinische Studien, die versuchten, Krebs durch subkutane und intravaginale Einführung von Smegma auszulösen: Es konnten keine Karzinome induziert werden.

Die Smegma-Hypothese wurde schließlich durch eine umfassende Studie von Reddy im Jahr 1963 widerlegt.[5] Seine Ergebnisse waren: "Die Überzeugung, dass menschliches Smegma ein Karzinogen ist, konnte nicht begründet werden."

Siehe auch

Einzelnachweise

  1.   Parkash S, et al. Sub-Preputial Wetness - Its Nature [Feuchtigkeit unter der Vorhaut und ihr Ursprung] (Englisch). Ann Nat Med Sci (India). 1982; 18(3): 109-112. Abgerufen am 16. Oktober 2019.
  2.   Hyman AB, Brownstein MH. Tyson's Glands. Archives of Dermatology. Januar 1969; 99(1): 31-37. Abgerufen am 16. Oktober 2019.
  3.   Van Howe RS, Hodges FM. The carcinogenicity of smegma: debunking a myth [Die Karzinogenität von Smegma: Entlarvung eines Mythos] (Englisch). J Eur Acad Dermatol Venereol. 2006; 20(9): 1046. DOI. Abgerufen am 16. Oktober 2019.
  4.   Wolbarst AL. Circumcision and Penile Cancer [Beschneidung und Peniskrebs] (Englisch). The Lancet. 16. Januar 1932; 1(5655): 150-153. DOI. Abgerufen am 16. Oktober 2019.
  5.   Reddy DG, Baruah IK. Carcinogenic action of human smegma [Karzinogene Wirkung von menschlichem Smegma] (Englisch). Archives of Pathology. April 1963; 75(4): 414-420. Abgerufen am 16. Oktober 2019.