Schock

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Schock ist eine der möglichen Folgen einer Beschneidung, vor allem bei Neugeborenen und Säuglingen in einem Alter, in dem keine effektive Schmerzunterdrückung mittels einer Vollnarkose möglich ist.

(Der nachfolgende Text oder ein Teil davon stammt aus der freien Wikipedia:)

Der Begriff Schock bezeichnet in der Medizin ein lebensbedrohliches Zustandsbild. Es bildet sich eine schwere Kreislaufstörung aus, bei der meist die Blutzirkulation in den Kapillaren vermindert ist. Als Folge treten eine Sauerstoffunterversorgung der Gewebe und in letzter Konsequenz ein Stoffwechselversagen auf.

Ursache ist meist eine erhebliche Verminderung des zirkulierenden Blutes. Blut- oder Flüssigkeitsverluste, ein Versagen der Kreislaufregulation in der Körperperipherie, etwa bei Blutvergiftung oder bei allergischen Reaktionen vom Soforttyp (Anaphylaxie), können einen Schock hervorrufen. Auch wenn das Herz versagt und nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut in die Peripherie zu pumpen, kann es zum Schock kommen.

Die Folgen einer extremen psychischen Belastung werden im Gegensatz zur Umgangssprache in der medizinischen Fachsprache nicht als Schock bezeichnet, sondern als akute Belastungsreaktion.

Neurogener Schock

Bei dem neurogenen Schock entsteht durch einen nervalen Ausfall der Regulation von Kreislauf- und/oder Gefäßtonus ein Kreislaufversagen. Häufige Ursachen für einen neurogenen Schock sind Läsionen des Rückenmarkes, die Spinalanästhesie und Verletzungen beziehungsweise Intoxikationen des zentralen Nervensystems (z.B. Schädel-Hirn-Trauma bei Verkehrsunfall). Auch Krebs, Hirnhaut- (Meningitis) und Gehirnentzündung (Enzephalitis) zählen zu den Ursachen eines neurogenen Schocks. Seltener entsteht ein neurogener Schock funktionell, beispielsweise bei sehr starken Schmerzreizen.[1]

Inhaltsverzeichnis

Hypovolämischer Schock

Bei jeder Operation, also auch bei der Beschneidung, kann es zu starken Blutverlusten kommen, die zu einem traumatisch-hämorrhagischen Schock (Blutung als Folge traumatischer Einwirkung) führen können.

Der hypovolämische Schock oder Volumenmangelschock ist eine Schockform, die durch Verminderung der zirkulierenden Blutmenge entsteht, z.B. nach großen Blut- oder Plasmaverlusten, starkem Erbrechen, sowie ausgeprägter Diarrhoe oder starken Verbrennungen.[2]

Traumatisch-hämorrhagischer Schock

Die frühen Komplikationen der Beschneidung sind Blutungen, Schmerzen, unzureichende Hautentfernung und Infektionen der Operationsstelle, sie sind jedoch in der Regel geringfügig. Von diesen ist Blutung die häufigste Komplikation der Beschneidung. Blutungen können entlang der Hautränder zwischen den Nähten oder aus einem diskreten Blutgefäß auftreten, am häufigsten am Frenulum.[3]

Als ursächliche Behandlung steht bei Blutverlusten die Blutstillung im Vordergrund, die weitere symptomatische Therapie besteht in einem Ausgleich der metabolischen Azidose mittels Bikarbonatpufferlösung, in dem Vorbeugen des Auftretens einer Schockniere oder eines Stressulcus sowie gegebenenfalls in der Behandlung einer schockbedingten Lungenschädigung und eines Versagens der Blutgerinnung.[4]

Fehlinterpretation des Schocks

Im Internet posten immer häufiger Eltern (vor allem aus den USA) Fotos ihrer neugeborenen Söhne nach der Genitalverstümmelung. Ihre Kommentare zu den Fotos zeugen häufig von einer kompletten Fehlinterpretation der Situation.

"Nichts gespürt"

Eltern lassen sich sehr häufig von der Aussage von Ärzten und Pflegekräften irreführen, das Kind hätte nichts gespürt und würde nun friedlich schlafen. Oft sind die Eltern auch nicht anwesend bei der Beschneidung. Neugeborene haben noch keinerlei oder nur sehr geringe Blocker der Nozizeptoren, die Schmerzempfinden an das Hirn weiterleiten.

Die Wahrnehmung von Schmerz verdanken wir den so genannten Nozizeptoren, freien Nervenendigungen, die bei einer Verletzung oder möglichen Schädigung des Körpers erregt werden. Überall im Körper sind diese spezialisierten Nervenzellen verteilt, ihre Signale senden sie über das Rückenmark ins Gehirn, wo die Erregung dann verarbeitet und als Schmerz gedeutet wird. Die Zahl der Nozizeptoren übersteigt die aller anderen Rezeptoren und ihr Meldesystem ist weitgehend unabhängig von anderen Sinneskanälen wie Wärmeempfinden oder Tastsinn. Das zeigt, wie zentral die Schmerzwahrnehmung für den Organismus ist.[5]

Die Gesichtsausdrück dieser Kinder beschreiben manche Intaktivisten als wie nach einer grausamen Folterei wie Vergewaltigung. Viele Babies sind apathisch, reagieren nicht mehr auf die Ansprache ihrer Eltern und haben massive Stillverwirrung.

Hexenschlaf

Eine Analogie zur heute noch häufig anzutreffenden Fehlinterpretation des Schockschlafs der Neugeborenen nach einer Genitalverstümmelung findet sich schon im Mittelalte im sog. Hexenschlaf:

Kramer kannte darin keine Gnade. Vor allem auf die Frauen hatte er es abgesehen. Sie seien besonders leicht vom Teufel zu verführen. Der Autor beschrieb genau, wie Hexen "entlarvt" werden: mit Folter! Die Hexenjäger rasierten daraufhin die Verdächtigen am ganzen Körper, schnitten ihnen die Nägel bis aufs Fleisch und quälten sie auf schlimmste Weise. Fielen die Opfer vor Schmerz in Ohnmacht, deuteten die Folterer dies als Beweis für den "Hexenschlaf". Durch ihn, so behaupteten sie, schütze der Teufel seine Anhänger vor den Qualen.
Heinrich Kramer (1430–1505), Autor des sog. "Hexenhammer" (GEOlino)[6]

Einzelnachweise

  1.   Schock (Medizin) #Neurogener Schock, Wikipedia. Abgerufen 20. Dezember 2020.
  2.   Hypovolämischer Schock, DocCheck Flexikon. Abgerufen 20. Dezember 2020.
  3.   Sarsu SB, Belen B. Hypovolemic Shock after Circumcision. APSP J Case Rep. 1. April 2014; 5(1): 13. PMID. PMC.
  4.   Schock (Medizin) #Hypovolämischer Schock, Wikipedia. Abgerufen 20. Dezember 2020.
  5.   Karberg, Sascha. Schmerzlich, aber unabdingbar, dasgehirn.info. Abgerufen 20. Dezember 2020.
  6.   Die Zeit der Hexenverfolgung. Abgerufen 20. Dezember 2020.