Rüdiger Nehberg

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Rüdiger Nehberg, 2014

Rüdiger Nehberg (auch „Sir Vival“ genannt, von engl. survival „Überleben“; * 4. Mai 1935 in Bielefeld; † 1. April 2020 in Rausdorf (Holstein))[1][2] war ein deutscher Survival-Experte und Intaktivist. Seine anfänglich aus Abenteuerlust unternommenen entbehrungsreichen Expeditionen nutzte er später, um auf gesellschaftliche Probleme aufmerksam zu machen. Zu seinem Lebenswerk zählt unter anderem sein Engagement für das südamerikanische Volk der Yanomami und sein Kampf gegen die weibliche Genitalverstümmelung.[3]

Im September 2000 gründete er die Menschenrechtsorganisation TARGET, die Erfolge im Kampf gegen die Verstümmelung weiblicher Genitalien erzielt. Im November 2006 organisierte und finanzierte TARGET eine Konferenz unter der Schirmherrschaft des ägyptischen Großmuftis Ali Gomaa an der al-Azhar-Universität in Kairo. Als Ergebnis dieser Konferenz verurteilten führende islamische Rechtsgelehrte die Praxis der Genitalverstümmelung. Im März 2009 besuchte Nehberg gemeinsam mit Tarafa Baghajati den in Katar lebenden islamischen Rechtsgelehrten und Publizisten Yusuf al-Qaradawi. In einer ausgefertigten Fatwa des anerkannten Rechtsgelehrten wird die genitale Verstümmelung von Mädchen als „Teufelswerk“ bezeichnet und unter allen Umständen verboten, da sie gegen die Ethik des Islam gerichtet sei.[3][4][5]

Nehberg hat die männliche Genitalverstümmelung zeitlebens als Problem ausgeblendet.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1.   (2. April 2020). „Sir Vival“: Survival-Experte Rüdiger Nehberg ist tot, Welt Online. Abgerufen 2. April 2020.
  2.   (2. April 2020). Rüdiger Nehberg: Survival – Abenteuer – Menschenrechte (Archiv-URL), ruediger-nehberg.de. Abgerufen 2. April 2020.
  3. a b   Wikipedia-Artikel: Rüdiger Nehberg. Abgerufen 03. April 2020.
  4.   (23. November 2006). Wird die Genitalverstümmelung je aufhören? – In Kairo beschliessen islamische Gelehrte ein Verbot, nzz.ch, Neue Zürcher Zeitung. Abgerufen 24. November 2006.
  5.   El Ahl, Amira: „In schönstem Ebenmaß“  , Der Spiegel. (4. Dezember 2006). Abgerufen 25. Juni 2019.