Vergleich MGM und FGM: Unterschied zwischen den Versionen

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("MGM und FGM kann man nicht miteinander vergleichen.")
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[[MGM]] steht für ''Male Genital Mutilation'' (männliche Genitalverstümmelung). [[FGM]] steht für ''Female Genital Mutilation'' (weibliche Genitalverstümmelung).
 
[[MGM]] steht für ''Male Genital Mutilation'' (männliche Genitalverstümmelung). [[FGM]] steht für ''Female Genital Mutilation'' (weibliche Genitalverstümmelung).
  
Häufig wird die Beschneidung von Jungen verharmlost, indem man sagt, dass man das mit der FGM, also der Beschneidung von Mädchen nicht vergleichen kann - unter der Konnotation, dass die Beschneidung von Mädchen sehr viel schlimmer ist, also die Eingriffstiefe bei Mädchen erheblich höher ist als bei Jungen.
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Vielfach hört man, dass man die MGM und die FGM nicht miteinander vergleichen kann, die FGM würde einen vielfach intensiveren Eingriff darstellen, so dass sich ein Vergleich von selbst verbietet.
  
Doch auf die Eingriffstiefe kommt es überhaupt nicht an.
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Dieses Argument ist in jeder Diskussion der leuchtende "Red Herring". Denn auf die Eingriffstiefe kommt es überhaupt nicht an, wenn es um die Beschneidung von Kindern geht.
  
Bei der FGM IV werden z.B. auch Eingriffe wie das Fördern eines rituellen Blutstropfens verboten. Dies geschieht, weil dem Mädchen zuerkannt wird, dass es die Entscheidung über seinen Körper selbst zu treffen hat. Dritte dürfen hier aus keinem Grund, weder traditionell noch religiös begründet, eingreifen.
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Jeder Mensch hat von Geburt an gewisse unveräußerliche Rechte. Dazu gehört auch das Recht auf einen unversehrten Körper.  
  
Selbst erwachsene Frauen können der FGM nicht zustimmen, selbst wenn sie sie wünschen und sie unter sterilen Bedingungen ausgeführt wird, weil die Gefahr, dass sie dem zustimmen, um dem Druck des sozialen Umfelds nachzugeben, als zu hoch angesehen wird.
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In dieses Recht kann aufgrund von Notfällen eingegriffen werden. Indem man z.B. impft. Oder eine notwendige Operation durchführt, die entweder das Leben des Kindes rettet oder aber die Lebensqualität erheblich verbessert.
  
Das heißt, selbst wenn eine Frau die Beschneidung durchführen möchte, weil sie sich ihrer Tradition verhaftet sieht und ihr folgen möchte, kann sie das nicht tun, weil ihr hier die Entscheidungsfähigkeit abgesprochen wird.
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Die Beschneidung ist jedoch regelmäßig weder medizinisch notwendig, noch führt sie zu einer Verbesserung der Lebensqualität.  
  
Eine Labiaplastik hingegen, um das weibliche Genital "schöner" zu machen, ist völlig in Ordnung.  
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Jede weitere Diskussion kann geführt werden, aber alleine mit diesem Argument sind alle möglichen Gegenargumente wirksam entkräftet.
  
 
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Es ist nicht die Entscheidung der Eltern. Sondern die des Kindes, sobald es alt genug (18 Jahre alt) ist.
/text noch unter Bearbeitung
 

Version vom 28. April 2015, 20:34 Uhr

"MGM und FGM kann man nicht miteinander vergleichen."

MGM steht für Male Genital Mutilation (männliche Genitalverstümmelung). FGM steht für Female Genital Mutilation (weibliche Genitalverstümmelung).

Vielfach hört man, dass man die MGM und die FGM nicht miteinander vergleichen kann, die FGM würde einen vielfach intensiveren Eingriff darstellen, so dass sich ein Vergleich von selbst verbietet.

Dieses Argument ist in jeder Diskussion der leuchtende "Red Herring". Denn auf die Eingriffstiefe kommt es überhaupt nicht an, wenn es um die Beschneidung von Kindern geht.

Jeder Mensch hat von Geburt an gewisse unveräußerliche Rechte. Dazu gehört auch das Recht auf einen unversehrten Körper.

In dieses Recht kann aufgrund von Notfällen eingegriffen werden. Indem man z.B. impft. Oder eine notwendige Operation durchführt, die entweder das Leben des Kindes rettet oder aber die Lebensqualität erheblich verbessert.

Die Beschneidung ist jedoch regelmäßig weder medizinisch notwendig, noch führt sie zu einer Verbesserung der Lebensqualität.

Jede weitere Diskussion kann geführt werden, aber alleine mit diesem Argument sind alle möglichen Gegenargumente wirksam entkräftet.

Es ist nicht die Entscheidung der Eltern. Sondern die des Kindes, sobald es alt genug (18 Jahre alt) ist.