Matthias Franz: Unterschied zwischen den Versionen

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<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_Franz#Politische_Aktivit.C3.A4ten</ref> 2011 veröffentlichte er einen Sammelband „Neue Männer – muss das sein?“, der sich mit aktuellen Fragen und Problemen der männlichen Lebenssituation und den damit verbundenen Risiken für die Gesellschaft beschäftigt.
 
<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_Franz#Politische_Aktivit.C3.A4ten</ref> 2011 veröffentlichte er einen Sammelband „Neue Männer – muss das sein?“, der sich mit aktuellen Fragen und Problemen der männlichen Lebenssituation und den damit verbundenen Risiken für die Gesellschaft beschäftigt.
  
Im Sommer 2012 war Franz Initiator eines offenen Briefs an die deutsche Politik, der von über 600 Personen unterzeichnet wurde (Stand 21. Juli 2012), darunter vielen Ärzten, Juristen und Wissenschaftlern.<ref>faz.net: [http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/beschneidungsdebatte-aerzte-und-juristen-plaedieren-gegen-die-beschneidung-11827596.html Ärzte und Juristen plädieren gegen die Beschneidung]</ref> Der Brief nimmt Bezug auf die gesellschaftliche Debatte um die religiös motivierte [[Zirkumzision|Beschneidung]] minderjähriger Jungen (meist Kinder von Muslimen und Juden) in Deutschland, die ein im Juni 2012 bekanntgegebenes Urteil des [[Landgericht Köln]] ausgelöst hatte. Franz kritisiert darin den "schwerwiegende[n] Vorwurf jüdischer Standpunktvertreter, durch ein Verbot der rituellen Jungenbeschneidung würde jüdisches Leben in Deutschland unmöglich werden." Er argumentiert unter anderem, Religionsfreiheit könne "kein Freibrief zur Anwendung von (sexueller) Gewalt gegenüber nicht einwilligungsfähigen Jungen sein" und postuliert unter Verweis auf die [[Aufklärung]]: "Man tut Kindern nicht weh!"<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/offener-brief-zur-beschneidung-religionsfreiheit-kann-kein-freibrief-fuer-gewalt-sein-11827590.html ''"Religionsfreiheit kann kein Freibrief für Gewalt sein" - Offener Brief zur Beschneidung''] In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'', 21. Juli 2012.</ref> [[Dieter Graumann]], damaliger Vorsitzender des [[Zentralrat der Juden in Deutschland|Zentralrats der Juden in Deutschland]], nannte dies eine "suggestive Parole und kritisierte rückblickend, die Unterzeichner des "berüchtigte[n] Brief[es] hätten sich "in einer Arroganz und einem Belehrungswahn sondergleichen über das Beschneidungsritual ereifert.<ref>[http://www.fr-online.de/politik/zentralrat-der-juden-in-deutschland-graumann---ich-wuensche-mir-respekt-,1472596,24242038.html ''Graumann: "Ich wünsche mir Respekt"''] In: ''Frankfurter Rundschau'', 8. September 2013.</ref>
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Im Sommer 2012 war Franz Initiator eines offenen Briefs an die deutsche Politik, der von über 600 Personen unterzeichnet wurde (Stand 21. Juli 2012), darunter vielen Ärzten, Juristen und Wissenschaftlern.<ref>faz.net: [http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/beschneidungsdebatte-aerzte-und-juristen-plaedieren-gegen-die-beschneidung-11827596.html Ärzte und Juristen plädieren gegen die Beschneidung]</ref> Der Brief nimmt Bezug auf die gesellschaftliche Debatte um die religiös motivierte [[Zirkumzision|Beschneidung]] minderjähriger Jungen (meist Kinder von Muslimen und Juden) in Deutschland, die ein im Juni 2012 bekanntgegebenes Urteil des [[Landgericht Köln]] ausgelöst hatte. Franz kritisiert darin den "schwerwiegende[n] Vorwurf jüdischer Standpunktvertreter, durch ein Verbot der rituellen Jungenbeschneidung würde jüdisches Leben in Deutschland unmöglich werden." Er argumentiert unter anderem, Religionsfreiheit könne "kein Freibrief zur Anwendung von (sexueller) Gewalt gegenüber nicht einwilligungsfähigen Jungen sein" und postuliert unter Verweis auf die [[Aufklärung]]: "Man tut Kindern nicht weh!"<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/offener-brief-zur-beschneidung-religionsfreiheit-kann-kein-freibrief-fuer-gewalt-sein-11827590.html ''"Religionsfreiheit kann kein Freibrief für Gewalt sein" - Offener Brief zur Beschneidung''] In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'', 21. Juli 2012.</ref> [[Dieter Graumann]], damaliger Vorsitzender des [[Zentralrat der Juden in Deutschland|Zentralrats der Juden in Deutschland]], nannte dies eine "suggestive Parole" und kritisierte rückblickend, die Unterzeichner des "berüchtigte[n] Brief[es]" hätten sich "in einer Arroganz und einem Belehrungswahn sondergleichen über das Beschneidungsritual ereifert".<ref>[http://www.fr-online.de/politik/zentralrat-der-juden-in-deutschland-graumann---ich-wuensche-mir-respekt-,1472596,24242038.html ''Graumann: "Ich wünsche mir Respekt"''] In: ''Frankfurter Rundschau'', 8. September 2013.</ref>
  
 
== Werke (Auszug) ==
 
== Werke (Auszug) ==

Version vom 14. April 2015, 18:23 Uhr

Prof. Dr. Matthias Franz (* 1955) Facharzt für Psychosomatische Medizin, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Lehranalytiker, ist Professor für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sowie Stellvertretender Direktor des klinischen Institutes Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (UKD).

Arbeitsschwerpunkte

Psychosomatische Epidemiologie (Häufigkeit, Verlauf, Ursachen und Prävention psychischer/psychosomatischer Erkrankungen), Entwicklung innovativer präventiver Interventionen im kommunalen Feld, Alleinerziehende, Vaterlosigkeit, Emotionsforschung (Alexithymie).

Lebenslauf

  • Studium und Promotion an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
  • 1993 Habilitation
  • 1995 Ernennung zum Professor an der Universität Düsseldorf

Politische Aktivitäten

[1] 2011 veröffentlichte er einen Sammelband „Neue Männer – muss das sein?“, der sich mit aktuellen Fragen und Problemen der männlichen Lebenssituation und den damit verbundenen Risiken für die Gesellschaft beschäftigt.

Im Sommer 2012 war Franz Initiator eines offenen Briefs an die deutsche Politik, der von über 600 Personen unterzeichnet wurde (Stand 21. Juli 2012), darunter vielen Ärzten, Juristen und Wissenschaftlern.[2] Der Brief nimmt Bezug auf die gesellschaftliche Debatte um die religiös motivierte Beschneidung minderjähriger Jungen (meist Kinder von Muslimen und Juden) in Deutschland, die ein im Juni 2012 bekanntgegebenes Urteil des Landgericht Köln ausgelöst hatte. Franz kritisiert darin den "schwerwiegende[n] Vorwurf jüdischer Standpunktvertreter, durch ein Verbot der rituellen Jungenbeschneidung würde jüdisches Leben in Deutschland unmöglich werden." Er argumentiert unter anderem, Religionsfreiheit könne "kein Freibrief zur Anwendung von (sexueller) Gewalt gegenüber nicht einwilligungsfähigen Jungen sein" und postuliert unter Verweis auf die Aufklärung: "Man tut Kindern nicht weh!"[3] Dieter Graumann, damaliger Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland, nannte dies eine "suggestive Parole" und kritisierte rückblickend, die Unterzeichner des "berüchtigte[n] Brief[es]" hätten sich "in einer Arroganz und einem Belehrungswahn sondergleichen über das Beschneidungsritual ereifert".[4]

Werke (Auszug)

  • http://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_Franz#Werke_.28Auszug.29
  • M. Franz (Hrsg.: B. West-Leuer): Bindung – Trauma – Prävention, PsychoSozial-Verlag, Gießen 2008.
  • PALME – ein Präventives Elterntraining für Alleinerziehende Mütter geleitet von Erzieherinnen und Erziehern, Vandenhoeck und Ruprecht 2009.
  • M. Franz, Jörg Frommer (Hrsg.): Medizin und Beziehung, Vandenhoeck und Ruprecht 2008, ISBN 978-3525401491.
  • M. Franz, A. Karger (Hrsg.): Neue Männer - muss das sein? Risiken und Perspektiven der heutigen Männerrolle, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3525404409.
  • M. Franz (Hrsg.): Die Beschneidung von Jungen Ein trauriges Vermächtnis, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2014, ISBN 978-3525404553[5].

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise