Marked in Your Flesh: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Leonard B. Glick|Glick]] beschreibt die Geschichte der [[Beschneidung]] im jüdischen und christlichen Glauben, von ihren antiken Ursprüngen bis zur aktuellen Kontroverse. Er zeigt auf, dass jüdische US-amerikanische Ärzte besonders lautstarke und einflussreiche Verfechter dieser Praxis sind, die seinerAnsicht nach den Zweck hat, den sichtbaren körperlichen Unterschied zwischen jüdischen und nichtjüdischen Männern auszulöschen. Nach übereinstimmender ärztlicher Fachmeinung hat die (Routine-)Beschneidung jedoch keinerlei medizinischen Nutzen; sie zu praktizieren wird daher einhellig abgelehnt. In jüdischen Kreisen ist es hingegen geradezu tabu, die Beschneidung zu hinterfragen aber Glick schreckt nicht vor der Frage zurück, ob diese Praktik tatsächlich weiterhin das bestimmende Merkmal der heutigen jüdischen Identität sein sollte.<ref name="OUP">{{REFweb |url=https://global.oup.com/academic/product/marked-in-your-flesh-9780195176742 |title=Marked in Your Flesh |publisher=Oxford University Press |accessdate=2019-10-04}}</ref>
  
 
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Aktuelle Version vom 29. Mai 2021, 14:29 Uhr

Marked in Your Flesh - Circumcision from Ancient Judea to Modern America
(dt.: Das Zeichen in deinem Fleisch - Beschneidung vom alten Judäa bis zum heutigen Amerika)



Buchdaten
Titel Marked in Your Flesh
UntertitelCircumcision from Ancient Judea to Modern America
Autor/inLeonard B. Glick
Seiten384
Format15,6 x 23,5 cm
Erstausgabe30. Juni 2005
VerlagOxford University Press
ISBN9780195176742
Buchumschlag

Übersicht

Glick beschreibt die Geschichte der Beschneidung im jüdischen und christlichen Glauben, von ihren antiken Ursprüngen bis zur aktuellen Kontroverse. Er zeigt auf, dass jüdische US-amerikanische Ärzte besonders lautstarke und einflussreiche Verfechter dieser Praxis sind, die seinerAnsicht nach den Zweck hat, den sichtbaren körperlichen Unterschied zwischen jüdischen und nichtjüdischen Männern auszulöschen. Nach übereinstimmender ärztlicher Fachmeinung hat die (Routine-)Beschneidung jedoch keinerlei medizinischen Nutzen; sie zu praktizieren wird daher einhellig abgelehnt. In jüdischen Kreisen ist es hingegen geradezu tabu, die Beschneidung zu hinterfragen aber Glick schreckt nicht vor der Frage zurück, ob diese Praktik tatsächlich weiterhin das bestimmende Merkmal der heutigen jüdischen Identität sein sollte.[1]

Beschreibung

Im Buch Genesis (Gen. 17, 11-13) steht, dass Gott einen Bund mit Abraham geschlossen und ihm eine reiche Nachkommenschaft versprochen habe, unter der Bedingung, dass er und alle seine männlichen Nachkommen am Fleisch der Vorhaut beschnitten werden. Für Tausende von Jahren danach diente die Praxis der Beschneidung den Juden dann dazu, sich von ihren Nachbarn zu unterscheiden. Apostel Paulus lehnte sie als nutzlose Praktik ab: sie sei ein Sinnbild für die Fixierung des Judentums auf materielle Dinge. Christliche Theologen folgten seiner Lehre und argumentierten, dass die Juden in so überflüssigen/unbedeutenden Fragen wie Ernährung und Beschneidung verstrickt blieben, wohingegen Christen die geistliche Erfüllung suchten. Im Laufe der Zeit entwickelten die Europäer dann die Mär von den bösartigen Juden, die Opfermorde an christlichen Kindern verübten und sich an der Genitalverstümmelung erfreuten. Die Juden hielten jedoch unbeirrt an der Überzeugung fest, dass ein jüdischer Mann körperlich beschnitten sein müsse und bis heute folgen auch die meisten nicht streng gläubigen Juden dieser Praxis. Glick beschreibt in seinem Buch die Geschichte der Beschneidung im jüdischen und christlichen Glauben, von ihren antiken Ursprüngen bis zur aktuellen Kontroverse. Ab der vorletzten Jahrhundertwende führten immer mehr Ärzte in den USA und England – interessanterweise jedoch nicht im kontinentalen Europa – den Eingriff routinemäßig durch. Glick verweist darauf, dass jüdisch-amerikanische Ärzte besonders lautstarke und einflussreiche Verfechter einer Praxis waren und sind, die seiner Meinung nach dazu dient, den sichtbaren körperlichen Unterschied zwischen jüdischen und nichtjüdischen Männern zu beseitigen. Nach übereinstimmender ärztlicher Fachmeinung hat die (Routine-)Beschneidung tatsächlich keinerlei medizinischen Nutzen; sie zu praktizieren wird daher einhellig abgelehnt. In jüdischen Kreisen ist es hingegen geradezu tabu, die Beschneidung zu hinterfragen aber Glick schreckt nicht vor der Frage zurück, ob diese Praktik tatsächlich weiterhin das bestimmende Merkmal der heutigen jüdischen Identität sein sollte..[1]

Einzelnachweise

  1. a b REFweb Marked in Your Flesh, Oxford University Press. Abgerufen 4. Oktober 2019.