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[[Leonard B. Glick|Glick]] beschreibt die Geschichte der Beschneidung im jüdischen und christlichen Glauben, von ihren antiken Ursprüngen bis zur aktuellen Kontroverse. Er zeigt auf, dass jüdische US-amerikanische Ärzte besonders lautstarke und einflussreiche Verfechter dieser Praxis sind, die seinerAnsicht nach den Zweck hat, den sichtbaren körperlichen Unterschied zwischen jüdischen und nichtjüdischen Männern auszulöschen. Nach übereinstimmender ärztlicher Fachmeinung hat die (Routine-)Beschneidung jedoch keinerlei medizinischen Nutzen; sie zu praktizieren wird daher einhellig abgelehnt. In jüdischen Kreisen ist es hingegen geradezu tabu, die Beschneidung zu hinterfragen aber Glick schreckt nicht vor der Frage zurück, ob diese Praktik tatsächlich weiterhin das bestimmende Merkmal der heutigen jüdischen Identität sein sollte. [[circumcision]].<ref name="OUP">{{REFweb |url=https://global.oup.com/academic/product/marked-in-your-flesh-9780195176742 |title=Marked in Your Flesh |publisher=Oxford University Press |accessdate=2019-10-04}}</ref>
  
 
== Beschreibung ==
 
== Beschreibung ==
The book of Genesis tells us that God made a covenant with Abraham, promising him a glorious posterity on the condition that he and all his male descendents must be circumcised. For thousands of years thereafter, the distinctive practice of circumcision served to set the Jews apart from their neighbors. The apostle Paul rejected it as a worthless practice, emblematic of Judaism's fixation on physical matters. Christian theologians followed his lead, arguing that whereas Christians sought spiritual fulfillment, Jews remained mired in such pointless concerns as diet and circumcision. As time went on, Europeans developed folklore about malicious Jews who performed sacrificial murders of Christian children and delighted in genital mutilation. But Jews held unwaveringly to the belief that being a Jewish male meant being physically circumcised and to this day even most non-observant Jews continue to follow this practice. In this book, Leonard B. Glick offers a history of Jewish and Christian beliefs about circumcision from its ancient origins to the current controversy. By the turn of the century, more and more physicians in America and England--but not, interestingly, in continental Europe--were performing the procedure routinely. Glick shows that Jewish American physicians were and continue to be especially vocal and influential champions of the practice which, he notes, serves to erase the visible difference between Jewish and gentile males. Informed medical opinion is now unanimous that circumcision confers no benefit and the practice has declined. In Jewish circles it is virtually taboo to question circumcision, but Glick does not flinch from asking whether this procedure should continue to be the defining feature of modern Jewish identity.<ref name="OUP"/><br clear="left">
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Im Buch Genesis (Gen. 17, 11-13) steht, dass Gott einen Bund mit Abraham geschlossen und ihm eine reiche Nachkommenschaft versprochen habe, unter der Bedingung, dass er und alle seine männlichen Nachkommen am Fleisch der Vorhaut beschnitten werden. Für Tausende von Jahren danach diente die Praxis der Beschneidung den Juden dann dazu, sich von ihren Nachbarn zu unterscheiden. Apostel Paulus lehnte sie als nutzlose Praktik ab: sie sei ein Sinnbild für die Fixierung des Judentums auf materielle Dinge. Christliche Theologen folgten seiner Lehre und argumentierten, dass die Juden in so überflüssigen/unbedeutenden Fragen wie Ernährung und Beschneidung verstrickt blieben, wohingegen Christen die geistliche Erfüllung suchten. Im Laufe der Zeit entwickelten die Europäer dann die Mär von den bösartigen Juden, die Opfermorde an christlichen Kindern verübten und sich an der Genitalverstümmelung erfreuten. Die Juden hielten jedoch unbeirrt an der Überzeugung fest, dass ein jüdischer Mann körperlich beschnitten sein müsse und bis heute folgen auch die meisten nicht streng gläubigen Juden dieser Praxis. Glick beschreibt in seinem Buch die Geschichte der Beschneidung im jüdischen und christlichen Glauben, von ihren antiken Ursprüngen bis zur aktuellen Kontroverse. Ab der vorletzten Jahrhundertwende führten immer mehr Ärzte in den USA und England – interessanterweise jedoch nicht im kontinentalen Europa – den Eingriff routinemäßig durch. Glick verweist darauf, dass jüdisch-amerikanische Ärzte besonders lautstarke und einflussreiche Verfechter einer Praxis waren und sind, die seiner Meinung nach dazu dient, den sichtbaren körperlichen Unterschied zwischen jüdischen und nichtjüdischen Männern zu beseitigen. Nach übereinstimmender ärztlicher Fachmeinung hat die (Routine-)Beschneidung tatsächlich keinerlei medizinischen Nutzen; sie zu praktizieren wird daher einhellig abgelehnt. In jüdischen Kreisen ist es hingegen geradezu tabu, die Beschneidung zu hinterfragen aber Glick schreckt nicht vor der Frage zurück, ob diese Praktik tatsächlich weiterhin das bestimmende Merkmal der heutigen jüdischen Identität sein sollte..<ref name="OUP"/><br clear="left">
  
 
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Version vom 29. Mai 2021, 14:01 Uhr

"Marked in Your Flesh - Circumcision from Ancient Judea to Modern America (dt.: Das Zeichen in deinem Fleisch - Beschneidung vom alten Judäa bis zum heutigen Amerika)



Buchdaten
Titel Marked in Your Flesh
UntertitelCircumcision from Ancient Judea to Modern America
Autor/inLeonard B. Glick
Seiten384
Format6-1/8 x 9-1/4 inches
Erstausgabe30. Juni 2005
VerlagOxford University Press
ISBN9780195176742
Buchumschlag

Übersicht

Glick beschreibt die Geschichte der Beschneidung im jüdischen und christlichen Glauben, von ihren antiken Ursprüngen bis zur aktuellen Kontroverse. Er zeigt auf, dass jüdische US-amerikanische Ärzte besonders lautstarke und einflussreiche Verfechter dieser Praxis sind, die seinerAnsicht nach den Zweck hat, den sichtbaren körperlichen Unterschied zwischen jüdischen und nichtjüdischen Männern auszulöschen. Nach übereinstimmender ärztlicher Fachmeinung hat die (Routine-)Beschneidung jedoch keinerlei medizinischen Nutzen; sie zu praktizieren wird daher einhellig abgelehnt. In jüdischen Kreisen ist es hingegen geradezu tabu, die Beschneidung zu hinterfragen aber Glick schreckt nicht vor der Frage zurück, ob diese Praktik tatsächlich weiterhin das bestimmende Merkmal der heutigen jüdischen Identität sein sollte. circumcision.[1]

Beschreibung

Im Buch Genesis (Gen. 17, 11-13) steht, dass Gott einen Bund mit Abraham geschlossen und ihm eine reiche Nachkommenschaft versprochen habe, unter der Bedingung, dass er und alle seine männlichen Nachkommen am Fleisch der Vorhaut beschnitten werden. Für Tausende von Jahren danach diente die Praxis der Beschneidung den Juden dann dazu, sich von ihren Nachbarn zu unterscheiden. Apostel Paulus lehnte sie als nutzlose Praktik ab: sie sei ein Sinnbild für die Fixierung des Judentums auf materielle Dinge. Christliche Theologen folgten seiner Lehre und argumentierten, dass die Juden in so überflüssigen/unbedeutenden Fragen wie Ernährung und Beschneidung verstrickt blieben, wohingegen Christen die geistliche Erfüllung suchten. Im Laufe der Zeit entwickelten die Europäer dann die Mär von den bösartigen Juden, die Opfermorde an christlichen Kindern verübten und sich an der Genitalverstümmelung erfreuten. Die Juden hielten jedoch unbeirrt an der Überzeugung fest, dass ein jüdischer Mann körperlich beschnitten sein müsse und bis heute folgen auch die meisten nicht streng gläubigen Juden dieser Praxis. Glick beschreibt in seinem Buch die Geschichte der Beschneidung im jüdischen und christlichen Glauben, von ihren antiken Ursprüngen bis zur aktuellen Kontroverse. Ab der vorletzten Jahrhundertwende führten immer mehr Ärzte in den USA und England – interessanterweise jedoch nicht im kontinentalen Europa – den Eingriff routinemäßig durch. Glick verweist darauf, dass jüdisch-amerikanische Ärzte besonders lautstarke und einflussreiche Verfechter einer Praxis waren und sind, die seiner Meinung nach dazu dient, den sichtbaren körperlichen Unterschied zwischen jüdischen und nichtjüdischen Männern zu beseitigen. Nach übereinstimmender ärztlicher Fachmeinung hat die (Routine-)Beschneidung tatsächlich keinerlei medizinischen Nutzen; sie zu praktizieren wird daher einhellig abgelehnt. In jüdischen Kreisen ist es hingegen geradezu tabu, die Beschneidung zu hinterfragen aber Glick schreckt nicht vor der Frage zurück, ob diese Praktik tatsächlich weiterhin das bestimmende Merkmal der heutigen jüdischen Identität sein sollte..[1]

Einzelnachweise

  1. a b REFweb Marked in Your Flesh, Oxford University Press. Abgerufen 4. Oktober 2019.