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Version vom 29. Mai 2020, 06:57 Uhr
Jason Metters ist der Projektmanager der englischen Organisation 15 Square, die früher NORM-UK hieß.
2020 sprach er in einer Videobotschaft zum WWDOGA:
” | Hier in Großbritannien arbeiten wir international mit allen zusammen, die sich an uns wenden, Männer oder deren Familien, die von der Beschneidung betroffen sind, sei es psychisch oder physisch. Ich engagiere mich seit 2016 für diese Organisation, nachdem ich während eines Besuchs in meiner Heimatstadt mit dem Leiter gesprochen hatte. Er erzählte mir beunruhigende Geschichten im Zusammenhang mit der Beschneidung derjenigen Männer, auf die sich die Organisation konzentrierte. Als wir uns unterhielten, wuchs mein Interesse, weil ich im Grunde schon immer das Gefühl hatte, dass die Praxis der Beschneidung etwas Seltsames ist, besonders, wenn sie aus nicht-medizinischen Gründen durchgeführt wird. Dabei wurde mir immer gesagt, dass es keine physische Auswirkung habe und es keine weiteren Konsequenzen gäbe.
Ich konnte nicht verstehen, dass es so leichtfertig übergangen wird, wenn einem irgendeine Form von Operation - insbesondere in dieser Region - aufgezwungen wird. Doch je mehr Geschichten der betroffenen Männer und Jungen ich hörte, desto schockierender wurde es für mich. Eines der Dinge, die mir auffielen, war, wie viele Parallelen es zu den schlimmen Auswirkungen von FGM gab, von denen ich bereits einiges wusste, da ich mich schon lange mit Menschenrechten befasse. Als ich mehr herausfand, wurde mir auch klar, wie groß auch das Stigma der Menschen war, die über diese Dinge sprachen, weil sich das Thema nun mal nicht für ein seichtes Mainstream-Gespräch eignet. Da es so wenige Menschen gibt (zumindest in meinem Hintergrund), die sich dieses Problems bewusst sind, war das etwas, das ich angehen wollte. Wie gesagt, als ich mich immer mehr engagierte, erfuhr ich von einigen der Probleme, die Männer durchmachen, aber ich habe auch das Gefühl, dass sich kulturelle Sichtweisen schon in der kurzen Zeit, in der ich involviert bin, verändern. Es gibt jetzt immer mehr internationale Organisationen, Menschen, die offen sprechen und Medien, die ihnen immer mehr zuhören. Ich habe das Gefühl, dass die Zeit für die nötigen Gespräche gekommen ist. Ich hatte eigentlich gehofft, am Weltweiten Tag der Genitalen Selbstbestimmung, den ich voll und ganz unterstütze, teilnehmen zu können. Dieses Jahr wäre ich zum ersten Mal dabei gewesen, aber leider haben wir einen Lockdown. Die Tatsache, dass wir sozusagen eingesperrt sind, hilft uns meiner Meinung nach jedoch sogar. Die Menschen kontaktieren unsere Organisation im Moment häufiger, da dies gerade eine gute Gelegenheit für sie ist, über das Internet Antworten zu ihren medizinischen Problemen zu erhalten. Die Menschen stellen mehr Nachforschungen an, um möglicherweise einige ihrer Probleme zu lösen und so hoffre ich, dass dies eine Gelegenheit für sie ist, auf dieses Thema aufmerksam zu werden und möglicherweise Alternativen zur Beschneidung zu finden. Diese sollte immer ein letzter Ausweg sein, gerade wenn man so wie ich mit den Problemen und Leidensgeschichten vertraut ist. Ich freue mich darauf, ein internationales Publikum erreichen und mit einigen anderen Organisationen zusammenarbeiten zu können, die darauf hinarbeiten, das Thema an die Öffentlichkeit zu bringen, denn es ist an der Zeit, ins Gespräch zu kommen.– Jason Metters (WWDOGA 2020)[1] |
Weblinks
- Facebook-Profil. Abgerufen 13. Mai 2020.
Einzelnachweise
- ↑
WWDOGA 2020 - Jason Metters
, YouTube, MOGiS e.V.. Abgerufen 13. Mai 2020.