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PflegeWiki:Zirkumzision

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PflegeWiki:Komplikationen der Beschneidung verlinkt
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=== Nicht-religiöse Zirkumzision in der Englisch-sprachigen englischsprachigen Welt ===
==== Aufstieg der "prophylaktischen" Beschneidung im 19. Jahrhundert ====
Moses Maimonides nannte bereits im Mittelalter einen weiteren Grund für die Beschneidung: Die Geschlechtsorgane sollten so verletzt und geschwächt werden, dass sie zwar noch funktionieren, aber keine „überschüssige“ Lust mehr zulassen. Die Geschlechtsorgane bedürften keiner Perfektionierung, es gehe nicht um die Korrektur eines angeborenen, sondern eines moralischen Makels.<ref>{{REFbook
=== Beschneidung mit Gomco-Klemme ===
Diese Operation dauert ca. 10-20 minMinuten. Der Junge ist während der ganzen Zeit bei vollem Bewusstsein. Die aufgeschnittene Vorhaut wird hinter die Eichel zurückgezogen, so dass die Eichel vollständig frei liegt. Nun wird eine kleine Metallglocke über die Eichel gestülpt und die Vorhaut darüber wieder nach vorn gezogen und an der Spitze befestigt, damit sie nicht mehr nach hinten rutschen kann und straff über die Glocke gespannt bleibt. Dann wird ein Metallring über die Glocke geschoben. Jetzt befindet sich die Glocke unter der Vorhaut, während der Metallring den Penis von außen „festhält“. Die Klemme kann durch eine Stellschraube so angezogen werden, dass ihr Durchmesser kleiner wird und die Vorhaut mit hohem Druck auf die Oberfläche der Glocke gepresst wird. Diesen Zustand muss der Junge ca. 5 min. ertragen – danach ist die Blutversorgung der Vorhaut komplett unterbrochen. Schließlich wird die Vorhaut in Höhe des hinteren Eichelrandes mit einem Skalpell abgeschnitten und die Klemme sowie die Glocke danach entfernt. Mitunter ist nun noch ein weiterer Schnitt erforderlich, um den Rest des Vorhautbändchens an der Unterseite der Eichel zu entfernen. Beschneidung eines Säuglings bei vollem Bewusstsein:<ref name="Phimose-Info"/>
==== Beispiel: [[Gomco]]-Beschneidung ====
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File:Circumstraint-78px.gif|"[[Circumstraint]]" von Olympic (Neologismus aus circumcision (engl für Beschneidung) und constraint (engl. für Fesselung). Ein Fixierungsstuhl für ohne Vollnarkose durchgeführte Operationen an Babies und Kleinkindern. Häuptsächlich in den USA zur Beschneidung von Jungen im Säuglingsalter eingesetzt.
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=== [[Plastibell ]] ===
Hierbei wird ein zweiteiliger Plastikring angelegt. Dabei liegt ein Teil zwischen Eichel und Vorhaut, der andere Teil außerhalb, an der Basis der Vorhaut. Das zwischen beiden angelegten Teilen liegende Gewebe wird durch einen Faden abgebunden. Durch das Abbinden der Blutzufur fault die Vorhaut langsam mehrere Tage lang ab, ehe sie von selbst abfällt. Das Verfahren gilt heutzutage als veraltet, da es mit lang anhaltenden Schmerzen verbunden ist, und nicht vollständig unter ärztlicher Überwachung stattfindet, so dass dieser bei eventuellen Schwellungen nicht eingreifen kann: Ferner besteht aufgrund des Fremdkörpers ein erhöhtes Infektionsrisiko.<ref>{{REFjournal
|last=Kirkpatrick
Die Vorhaut ist ein spezialisiertes, empfindliches, und funktionales Organ. Die Vorhaut ist eine modifizierte Verlängerung der Schafthaut. Sie bedeckt die Eichel und erstreckt sich gewöhnlich über die Eichelspitze hinaus, bevor sie sich selbst einfaltet und gerade hinter der Corona (dem Eichelgranz) wieder ihren Anhaftungspunkt findet. Die Vorhaut ist folglich eine doppel-schichtiges Organ.
Ihre wahre Länge beträgt rund das zweifache ihrer Außenseite (das äußere Vorhautblatt) und macht mehr als 50&nbsp;% der gesamten Haut des Penis aus.<ref>{{REFconference
|last=Erickson
|first=J.A.
Die doppelschichtige Vorhaut ermöglicht es der Schafthaut des Penis vor und zurück über den Penisschaft zu gleiten. Die Vorhaut kann normalerweise ganz oder beinahe ganz zurück bis zum Schaftanfang zurückgestreift und genauso über die Eichelspitze vorgestreift werden. Durch diesen großen Bewegungsspielraum wird der Penis und die Orgasmus auslösenden Nervenrezeptoren in der Vorhaut, dem Frenulum und der Eichel stimuliert.
=== Sexuelle Funktionen während des Geschlechtsakt Geschlechtsakts ===
Eine der Funktionen der Vorhaut ist es, die reibungslose und sanfte Bewegung zwischen den Schleimhäuten der Partner zu einfachen. Die Vorhaut ermöglicht es dem Penis reibungslos in die Vagina hinein und wider heraus zu gleiten, in seiner eigenen Hülle aus beweglicher Haut. Der weibliche Partner wird so eher durch den Druck der Bewegung, als wie nach der Zirkumzision, durch bloße Reibung stimuliert.
=== Meidung von Seife und des vorzeitigen Zurückziehens der Vorhaut ===
Studien haben gezeigt, dass man keine Seife auf der Eichel oder dem inneren Vorhautblatt anwenden soll. Das gewaltsame Zurückziehen und Waschen der kindlichen Vorhaut, zerstört die nützliche bakterielle Flora, welche die den Penis vor schädlichen Keimen schützt, und kann zu Irritationen und Infektionen führen. Die beste Pflege für den Penis des Kindes ist , ihn in Ruhe zu lassen. Nach der Pubertät können Männer ihre Eichel und Vorhaut sanft mit warmen, klaren Wasser abspülen, nach ihrem eigenen, selbst-bestimmten Bedarf.
== Verbreitung der Zirkumzision ==
Die Zirkumzision trennt darüber hinaus die Lymphgefäße auf, unterbricht die Lymphzirkulation und kann in seltenen Fällen ein Lymphödem zur Folge haben, ein äußerst schmerzhaftes, entstellendes Leiden, bei dem die verbleibende Penishaut mit eingeschlossener Lymphflüssigkeit anschwellt.
==== Hygienische und Gesundheitliche gesundheitliche Nachteile ====
[[File:Gomco-Zirkumzision-12-400px.gif|400px|thumb|Die Beschneidungswunde ist groß. Sie umfasst nicht nur die zirkuläre Schnittstelle sondern die gesamte Eichel. Schädliche Keime können einfach durch die wunde Eichel, oder noch einfacher durch die Einschnittsstelle selbst in das geschädigte Gewebe und den Blutkreislauf eindringen.]]
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=== Psychische und Neurologische neurologische Schäden durch die Beschneidung ===
==== Psychische Schäden ====
Die Beschneidung birgt ebenfalls ein Risiko für bewusste oder unbewusste Operationstraumata. So erklärt Menage, dass Behandlungen im Genitalbereich bei Kindern beiderlei Geschlechts zu einer posttraumatischen Belastungsstörung (kurz: PTBS bzw. PTSD, im ICD-10 als F43.1 codiert) führen können. Entscheidende Faktoren für die Ausprägung einer PTBS sind nach Menage:
== Risiken und Komplikationen ==
→ Hauptartikel: [[PflegeWiki: Komplikationen der Beschneidung|Komplikationen der Beschneidung]]
Die Zirkumzision ist mit einer signifikanten Komplikationsrate behaftet.<ref>{{REFjournal |last=Gee WF, |first=W.F. |last2=Ansell JS |first2=J. S. |title=Neonatal circumcision: a ten-year overview: with comparison of the Gomco clamp and the Plastibell device. |journal=Pediatrics. |date=1976; |volume=58:824–7 PMID: |pages=824-827 |pubmedID=16429216}}</ref> Diese Komplikationen beinhalten umfassen unkontrollierbare Blutungen und tödliche Infektionen.<ref>{{REFjournal |last=Kaplan GW |first=G.W. |title=Complications of circumcision. |journal=Urol Clin N Amer |date=1983; |volume=10: |pages=543-9.549}}</ref> Für die Rate der perioperativen und postoperativen Komplikationen der Zirkumzision werden in der Literatur Werte zwischen 1 aus 50 bis 1 aus 10 Beschneidungem (2-10&nbsp;%) angegeben.<ref name="Williams1993"/> Es gibt viele veröffentliche Fallberichte von Gangrän (Wundbrand) infolge von Zirkumzisionen.<ref>{{REFjournal |last=Sussman SJ, |first=S.J. |last2=Schiller RP, |first2=R.P. |last3=Shashikumar VL |first3=V.L. |title=Fournier's syndrome. Report of three cases and review of the literature. |journal=Am J Dis Child |date=1978; |volume=132( |issue=12): |pages=1189-91.1191}}</ref> Krankheitserregende Bakterien wie Staphylokokken, Proteus, Pseudomonas, coliforme Bakterien können Infektionen verursachen, die zum Tode führen können.<ref>{{REFjournal |last=Kirkpatrick BV, |first=B.V. |last2=Eitzman DV |first2=D. V. |title=Neonatal septicemia after circumcision. |journal=Clin Pediatr |date=1971; |volume=13( |issue=9): |pages=767-8.768}}</ref><ref>{{REFjournal |last=Scurlock JM, |first=J.M. |last2=Pemberton PJ |first2=P. J. |title=Neonatal meningitis and circumcision. |journal=Med J Aust |date=1977; |volume=5: 332–334. |pages=332-334}}</ref> Diese Organismen dringen in die Beschneidungswunde nur deshalb ein, weil diese ihnen ein leichtes Eindringen ermöglicht, und nicht etwa , weil das Kind besonders infektionsgefährdet wäre.
In der medizinischen Literatur sind zahlreiche Fälle von Säuglingen und Kindern beschrieben, denen während ihrer Zirkumzision die Eichel ganz oder teilweise abgeschnitten wurde.<ref>{{REFjournal |last=Gluckman GR, |first=G.R. |last2=Stoller ML, |first2=M.L. |last3=Jacobs MM, |first3=M.M. |last4=Kogan BA |first4=B. A. |title=Newborn penile glans amputation during circumcision and successful reattachment. |journal=J Urol |date=1995 |volume=133( |issue=3) , Part 1 : |pages=778-9.779}}</ref><ref>{{REFjournal |last=Strimling BS |first=B.S. |title=Partial amputation of glans penis during Mogen clamp circumcision. |journal=Pediatrics |date=1996; |volume=97: |pages=906-7.907}}</ref><ref name="Sherman1996">{{REFjournal |last=Sherman |first=J, . |last2=Borer JG, |first2=J.G. |last3=Horowitz |first3=M, . |last4=Glassberg KI |first4=K. I. |title=Circumcision: successful glanular reconstruction and survival following traumatic amputation. |journal=J Urol |date=1996; |volume=156( |issue=2 Pt , Part 2): |pages=842-4.844}}</ref>
Anderen Kindern wurde der Penis durch den zwecks Blutstillung verwendeten Elektrokauter weggebrannt.<ref name="Sherman1996"/><ref>{{REFjournal |last=Pearlman CK |first=C. K. |title=Reconstruction following iatrogenic burn of the penis. |journal=J Pediatr Surg |date=1976; |volume=11: |pages=121-2.122}}</ref><ref>{{REFjournal |last=Pearlman CK |first=C. K. |title=Caution advised on electrocautery circumcisions. |journal=Urology |date=1982; |volume=19: |page=453}}</ref> 1989 wurden in der September-Ausgabe des Journal of Urology 4 solcher Fälle veröffentlicht.<ref>{{REFjournal |last=Gearhart JP, |first=J.P. |last2=Rock JA |first2=J.A. |title=Total Ablation of The Penis After Circumcision With Electrocautery: A Method Of Management and Long-term Followup. |journal=Journal of Urology ( |location=Baltimore) vol. |volume=142 no. |issue=3 September |date=1989 pp. -09 |pages=799-801.}}</ref> Der Artikel beschrieb die Sexumwandlungsoperation als "feminisierende Genitoplastik". Diese wurde an diesen Babys mit dem Ziel durchgeführt , sie in Mädchen umzuoperieren. Das Archives of Pediatrics and Adolescent Medicine vom März 1997 beschrieb das EinsetztenEntsetzen, welches ein junge Person überkam, als sie erfahren musste, dass "sie" als Junge geboren wurde, aber ein Beschneider seinen Penis im Säuglingsalter während einer medizinisch unnötigen , falsch-indizierten therapeutischen Beschneidung wegbrannte.<ref>{{REFjournal |last=Diamond |first=M. |last2=Sigmundson HK |first2=H.K. |title=Sex reassignment at birth. Long-term review and clinical implications. |journal=Arch Pediatr Adolesc Med |date=1997; |volue=151( |issue=3): |pages=289-304.}}</ref> Später wurde die Identität dieser Person bekannt: Bruce Reimer. Viele ähnliche Fälle sind dokumentiert.<ref>{{REFjournal |last=Money, |first=John. |title=Ablatio Penis: Normal Male Infant Sex-Reassigned As A Girl |journal=Archives of Sexual Behavior ( |location=New York) vol. |volume=4 no. |issue=1 January |date=1975 pp. -01 |pages=65-71}}</ref>
Die Zirkumzision hat eine geschätzte Todesrate von 1 aus 2000020.000.<ref>{{REFjournal |last=Thompson RS |first=R. S. |title=Routine circumcision in the newborn: an opposing view. |journal=J Fam Pract |date=1990; |volume=31( |issue=2): |pages=189-96.196}}</ref>
== Hygienische und gesundheitlich-präventive Motive ==
=== Übertragung von Geschlechtskrankheiten ===
Die Zirkumzision verhindert weder die Ansteckung noch die Übertragung von sexuell übertragbaren übertragbarer Erkrankungen.
Die USA hat sowohl den größten Prozentsatz an sexuell aktiven beschnitten beschnittenen Männern in der westlichen Welt wie als auch die höchsten Raten von sämtlichen sämtlicher sexuell übertragbaren übertragbarer Erkrankungen, einschließlich AIDS. Zahlreiche Studien belegen, dass beschnittene Männer ein signifikant höheres Risiko haben , an Sexuell sexuell übertragbaren Krankheiten zu erkanken.<ref>{{REFjournal |last=Hooykaas |first=C, . |last2=van der Velde FW, |first2=F.W. |last3=van der Linden MM |first3=M. et alM. |etal=yes |title=The importance of ethnicity as a risk factor for STDs and sexual behaviour among heterosexuals. |journal=Genitourin Med |date=1991; |volume=67( |issue=5): |pages=378-83383}}</ref><ref name="Laumann1997"/> Beschnittene Männer in den USA weisen höhere Raten an sexuell übertragenen Krankheiten auf als nicht-beschnittene Männer.<ref name="Laumann1997"/> Michael ''et al. '' stellte fest, dass die überwiegend beschnittene Männer in den USA eine größere Variabilität hinsichtlich ihres sexuellen Verhaltens aufzeigten, seltener Kondome benutzen benutzten und häufiger an sexuell übertragenen Krankheiten litten als die überwiegend nicht-beschnittene männliche Bevölkerung des Vereinten Königreichs.<ref name="Michael1998"/>
Die Vorhaut schützt auf vielfätige Weise gegen Krankheiten und Infektionen<ref name="Fleiss1998">{{REFjournal |last=Fleiss PM, |first=P.M. |last2=Hodges FM, |first2=F.M. |last3=Van Howe RS |first3=R. S. |title=Immunological functions of the human prepuce. |journal=Sex Transm Inf |date=1998; |volume=74: |pages=364-7.367}}</ref> Diese Schutzmechanismen liefern eine mögliche Erklärung dafür, warum chirurgisch veränderte, beschnittene Männer eine größere Häufigkeit an so vielen unterschiedlichen Geschlechtskrankheiten aufweisen. Ausgetrocknete Schleimhäute sind eher anfällig für Infektionen als natürliche, feuchte Schleimhäute. Aus diesem Gründe neigen viele Menschen im Winter bei trockener Heizungsluft an einer Erkältung zu erkranken.
Die Vorhaut hält die Eichel des Penis auf natürliche Weise feucht, und hält so den optimale Gesuindheitszustand aufrecht um Infektionen abzuwehren. Die subpräputiale Flüssigkeit enthält unter anderen Lysosyme, Enzyme, welche die Zellwände sämtlicher Bakterien angreift und zerstören.<ref>{{REFjournal |last=Parkash |first=S, . |last2=Jeyakumar |first2=S, . |last3=Subramanyan |first3=K, et al. |etal=yes |title=Human subpreputial collection: its nature and formation. |journal=Journal of Urology |date=1973; |volume=110: |pages=211-212.}}</ref><ref name="Fleiss1998"/>
Tanne ''et al. '' führen an, dass in den USA –trotz – trotz der höchsten Beschneidungsrate in der westlichen Welt– Welt – eine "Epidemie" von Geschlechtskrankheiten einschließlich Herpes, HPV-Infektionen, Hepatitis &nbsp;B, und HIV Infektionen herrscht.<ref name="Tanne1998"/> Die Häufigkeit von sexuell übertragbaren Krankheiten in den USA ist mit die höchste in der industrialisierten Welt. Einen möglichen Erklärungsversuch bietet die hohe Häufigkeit der Zirkumzision. Die Daten der des National Health and Social Life Survey deuten an, dass 1992 von 1511 1.511 untersuchten Männern im Alter zwischen 18 und 59 Jahren, 77 Prozent der in den USA geborenen Männern beschnitten waren.<ref name="Laumann1997"/>
==== Natürlicher Schutz ====
Neuere Studien deuten darauf, dass der natürliche Penis einen gewissen Schutz gegen Infektionen mit vielen Geschlechtskrankheiten bietet<ref name="Smith1987"/><ref>{{REFjournal |last=Hooykaas |first=C, . |last2=van der Velde FW, |first2=F.W. |last3=van der Linden MM |first3=M. et alM. |etal=yes |title=The importance of ethnicity as a risk factor for STDs and sexual behaviour among heterosexuals. |journal=Genitourin Med |date=1991; |volume=67( |issue=5): |pages=378-83.383}}</ref><ref name="Cook1993"/><ref name="Cook1994"/><ref name="Donovan1994GenitourinMed"/><ref name="Donovan1994"/><ref name="Tanne1998"/><ref name="Michael1998"/>
Auch zeigen Studien, dass beschnittene Männer ein erhöhtes Risiko haben , an Uretritis (Harnleiterentzündungen), GonorrheaGonorrhoe,<ref name="Storms1996">{{REFjournal |last=Storms MR |first=M.R. |title=AAFP Fact Sheet on neonatal circumcision: a need for updating. |journal=Am Fam Physician |date=1996; |volume=54( |issue=4): |pages=1216-17.1217}}</ref> Syphilis,<ref name="Laumann1997"/><ref name="Storms1996"/> Genitalwarzen,<ref name="Cook1993"/> und Chlamydia-Infektionen<ref name="Laumann1997"/> zu erkranken. Wenn Genitalwarzen beim nicht-beschnittenen Mann auftreten, dann überwiegend an der Penisspitze -also der Region,die durch die Vorhaut am wenigsten geschützt ist.<ref name="Cook1993"/>
=== Übertragung von HIV ===
Neue Forschungsarbeiten aus Afrika, unter der Leitung der Beschneidungsbefürworter [[Robert C. Bailey ]] und [[Ronald H. Gray]] behaupten, behaupten Beweise zu liefern, dass die Beschneidung von Männern gegen HIV-Infektionen und/ AIDS schütze.<ref>{{REFjournal |last=Gray RH and colleagues |first=R. H. |etal=yes |title=Male circumcision for HIV prevention in men in Rakai, Uganda: a randomised trial. |journal=Lancet, |date=2007: |volume=369; |pages=657-666.}}</ref><ref>{{REFjournal |last=Bailey RC and colleagues |first=R. C. |etal=yes |title=Male circumcision for HIV prevention in men in Rakai, Uganda: a randomised trial. |journal=Lancet, |date=2007: |volume=369; |pages=643-656.}}</ref> Die Verantwortlichen der Studien, Baily und Gray, waren schon mehrere Jahre vor der Durchführung der Studien Beschneidungsbefürworter, was die Neutralität Unvoreingenommenheit der Studien infrage stelltinfragestellt.
Von den Verantwortlichen der Studien wird ein um 60&nbsp;% reduziertes Risiko für HIV-Infektion angepriesen. Die absolute Risikoreduktion laut den Befunden ihrer Studien, beträgt lediglich 1,3&nbsp;%. Da jedoch bereits während der Durchführung der Teststudien so viele Manipulationen und Maßnahmen, welche die Studienbefunde verfälschen, durchgeführt wurden, ist selbst dieser geringe Wert von 1,3 &nbsp;% fragwürdig. Studienteilnehmer, die beschnitten wurden, hatten eine Komplikationsrate von bis zu 3&nbsp;%. Ob diejenigen Teilnehmer der Studie, die beschnitten wurden, ihr restliches leben Leben ein vermindertes Risiko für HIV-Infektionen haben , ist fragwürdig. Von Kritikern werden eine Reihe Kritikpunkte an den Studien angeführt.
==== Bioethische Einwände ====
Vorausgesetzt der , die Annahme die Studienbefunde von Gray ''et al. '' und Bailey ''et al. '' wären glaubhaft, gibt es vorrangige ethische Gründe, warum die Beschneidung von Männern als HIV-Prophylaxe unangebracht ist.:
* Die Beschneidung stellt keine angemessene Maßnahme dar, da sie selbst die normale Erscheinung und Funktion des Körpers schädigt.<ref>{{REFjournal |last=Taves |first=D. |title=The intromission function of the foreskin. |journal=Med Hypotheses. |date=2002; |volume=59( |issue=2): |page=180.}}</ref>* Eine Maßnahme, die weit weniger invasiv ist, der Gebrauch von Kondomen, ist bewiesenermaßen weit effektiver.<ref>{{REFconference |last=Agot |first=K, . |co-authors=Ndinya-Achola JO, J.O. / Kreiss JK, J.K. / Weiss NS, N. S. |title=HIV-1 prevalence in circumcised versus uncircumcised Luo men from African instituted churches in rural Kenya. |place=XIV World AIDS Conference. |date=2002.}}</ref><ref>{{REFjournal |last=Wainberg MA |first=M. A. |title=The cutting edge on circumcision: reducing the risk. |journal=Parkhurst Exchange, Jan |date=2001.-01}}</ref>* Die Beschneidung von Männern vermindert nicht<ref>{{REFconference |last=Castilho EA, |first=E.A. |co-authors=Boshi-Pinto , C. / Guimaraes, Guimaraes MDGM.D.G. |title=Male circumcision and HIV heterosexual transmission. |place=XIV World AIDS Conference. |date=2002.}}</ref><ref>{{REFjournal |last=Guimaraes MD, |first=M.D. |last2=Vlahov |first2=D, . |last3=Castilho EA |first3=E.A. |title=Postcoital vaginal bleeding as a risk factor for transmission of the human immunodeficiency virus in a heterosexual partner study in Brazil. |publisher=Rio de Janeiro Heterosexual Study Group. |journal=Arch Intern Med. |date=1997; |volume=157( |issue=12): |pages=1362-8.1368}}</ref><ref>{{REFconference |last=Guimaraes |first=M |co-authors=Castilho, Castilho E, . / Ramos-Filho , C, . ''et al. '' |title=Heterosexual transmission of HIV-1: a multicenter study in Rio de Janeiro, Brazil. |place=VII Intl Conf on AIDS. |date=1991.}}</ref><ref>{{REFconference |last=Changedia SM |first=S.M. |co-authors=Gilada, Gilada ISI.S. |title=Role of male circumcision in HIV transmission insignificant in Conjugal relationship. |place=XIV World AIDS Conference. |date=2002.}}</ref> und erhöht vielleicht das Risiko der Übertragung von Mann zu Frau.<ref>{{REFnews |title=Circumcision protects men from AIDS but might increase risk to women, early results suggest. |publisher=International Herald Tribune, Tuesday, 6 March |date=2007.-03-06}}</ref>* Die männliche Beschneidung in einem realen Afrikanischen afrikanischen Setting ist ein Vektor für die Verbreitung des Virus und kabb kann die Pandemie sogar noch verschlimmern.<ref>{{REFjournal |last=Brewer DD, |first=D.D. |last2=Brody |first2=S, . |last3=Drucker |first3=E, et al. |etal=yes |title=Mounting anomalies in the epidemiology of HIV in Africa: cry the beloved paradigm. |journal=Int J STD AIDS |date=2003; |volume=14: |pages=144-7.147}}</ref><ref>{{REFjournal |last=Gisselquist |first=D, . |last2=Potterat JJ, |first2=J.J. |last3=Brody |first3=S. |title=Let it be sexual: how health care transmission of HIV was ignored. |journal=Int J STD AIDS |date=2003; |volume=14: |pages=148-61.161}}</ref><ref>{{REFjournal |last=Gisselquist |first=D, . |last2=Potterat JJ, |first2=J.J. |last3=Brody |first3=S. |title=Running on empty: sexual co-factors are insufficient to fuel Africa's turbocharged HIV epidemic. |journal=Int J STD AIDS. |date=2004; |volume=15( |issue=7): |pages=442-52.452}}</ref><ref>{{REFjournal |last=Gisselquist |first=D, . |last2=Potterat JJ |first2=J. J. |title=Heterosexual transmission of HIV in Africa: an empiric estimate. |journal=Int J STD AIDS |date=2003; |volume=14: |pages=162-73.173}}</ref><ref>{{REFjournal |last=Gisselquist |first=D, . |last2=Rothenberg |first2=R, . |last3=Potterat |first3=J, . |last4=Drucker |first4=E. |title=Non-sexual transmission of HIV has been overlooked in developing countries. |journal=Br Med J. |date=2002; |volume=324( |issue=7331): |page=235.}}</ref><ref>{{REFjournal |last=Nyindo |first=M. |title=Complementary factors contributing to the rapid spread of HIV-I in sub-Saharan Africa: a review. |journal=East Afr Med J. |date=2005; |volume=82( |issue=1): |pages=40-6.46}}</ref>
==== Einwände bezüglich der Anwendbarkeit ====
Zahlreiche Studien belegen, dass sich die Befunde der Studien, selbst wenn sie richtig wären, nicht in eine nennenswerte Reduktion der HIV-Infektionen in der realen Welt umsetzten umsetzen lassen.:
* Die Gesamtheit der wissenschaftlichen Belege über die Beziehung zwischen Zirkumzision und HIV in Afrika sind widersprüchlich und zeigen insgesamt keine Reduktion des HIV-Infektionsrisikos durch die die Beschneidung.<ref>{{REFjournal |last=Garenne |first=M. |title=Male circumcision and HIV control in Africa. |journal=PLoS Med |date=2006; |volume=3( |issue=1): |page=e78.}}</ref>* Die USA ist die einzige Industrienation, in der noch die Mehrheit der männlichen Neugeborenen aus nicht-religiösen Gründen beschnitten werden, und die höchste Rate an sexuell aktiven beschnittenen Männern hat, aber gleichzeitig die Industrienation mit der höchsten HIV-Rate.<ref>GW {{REFjournal |first=G.W. |last=Dowsett, |first2=M . |last2=Couch. |title=&nbsp; |journal=Reproductive Health Matters |date=2007; |volume=15( |issue=29):33–44. |pages=33-44}}</ref>* Generell weisen Länder mit einer hohen Beschneidungsrate eine besonders Hohe hohe Häufigkeit an HIV-Infektionen auf, insbesondere im Vergleich mit Europäischen europäischen Ländern, die eine geringe Beschneidungsrate haben.* Eine Britische britische Studie über homosexuelle Männer stellte eine höhere Rate an HIV-Infektionen bei beschnittenen Männernfest.<ref>{{REFjournal |last=Reid |first=D, . |last2=Weatherburn |first2=P, . |last3=Hickson |first3=F, . |last4=Stephens |first4=M. |title=Know the score. |journal=Findings from the National Gay Men’s Sex Survey 2001. |date=2001}}</ref>
* Eine Zunahme der HIV-Übertragung von Mann zu Frau infolge der männlichen Beschneidung könnte die angebliche Schutzwirkung aufheben.
* Beschneidungen in Afrika werden fast immer unter unhygienischen Bedingungen durchgeführt. Medizinische Instrumente und rituelle Instrumente können selbst zur Verbreitung des HI-Virus beitragen, sodass die Propagierung der männlichen Beschneidung in Afrika das HIV-Problem noch verschlimmern kann.
==== Kritik an der Durchführung der Teststudien ====
Die afrikanischen HIV-Studien unterschreiten sämtliche wissenschaftliche Mindeststandards für einen Nachweis einer medizinischen Wirksamkeit. Da es sich bei den Studien nicht um Blindstudien handelte, sind diese anfällig für die Voreingenommenheit der Forscher, den sorgannenten "Researcher Bias". Es ist bekannt, dass die Verantwortlichen der Afrikanischen afrikanischen HIV-Studien voreingenommen waren, da sie bereits vorher Artikel veröffentlichten, in denen sie Beschneidung zur Prävention von HIV der -Infektion in Afrika befürworteten.
Für die Studien wurden Männer rekrutiert, die "beschnitten werden wollten", da die Teilnehmer glaubten, die Beschneidung schütze sie vor HIV-Infektionen. Diejenigen der Testpersonen, die beschnitten wurden, hatten weniger Geschlechtsverkehr als die unbeschnittenen Testpersonen, da alleine die beschnittenen Testpersonen dazu ermahnt wurden, Enthaltsamkeit zu üben und ganze 6 sechs Wochen lang gänzlich auf Geschlechtsverkehr zu verzichten. Die Anzahl der Studienteilnehmer , die vor Beginn der Nachuntersuchung verloren gingen, übersteigt bei Weitem weitem die Zahl der Teilnehmer, die sich mit dem HI-Virus infizierten. Diese Tatsache wirft ernsthafte Zweifel bezüglich der Beweiskraft der Studien auf.<ref>{{REFjournal |last=Green LW et al |first=L. W. |etal=yes |title=Male circumcision is not the HIV 'vaccine' we have been waiting for! |journal=Future HIV Ther. ( |date=2008) |volume=2( |issue=3), 193–199. |pages=193-199}}</ref>
Die Studien wurden vorzeitig abgebrochen. Forschungsergebnisse beweisen, dass solche Studien, die vorzeitig abgebrochen wurden, konsequent die Vorteile der Behandlung überbewerten.<ref>{{REFjournal |last=Montori VM, |first=V.M. |last2=Devereaux PJ, |first2=P.J. |last3=Adhikari NKJ, et al |first3=N.K.J. |etal=yes |title=Randomized trials stopped early for benefit: a systematic review. |journal=JAMA. |date=2005; |volume=294: |pages=2203-2209.}}</ref><ref>{{REFjournal |last=Ioannidis JP |first=J. P. |title=Contradicted and initially stronger effects in highly cited clinical research. |journal=JAMA. |date=2005; |volume=294: |pages=218-228.}}</ref> In zwei dokumentierten Fällen empfahl ein Daten-Überwachungs-KomiteeDatenüberwachungskomitee, dass die Studien vorzeitig beendet werden sollenzu beenden, da keine Möglichkeit bestünde, dass sich die Abhandlung noch als ineffektiv erweisen könnte. Aber die Studien wurden trotzdem zu Ende geführt.<ref>{{REFjournal |last=Wheatley |first=K, . |last2=Clayton |first2=D. |title=Be skeptical about unexpected large apparent treatment effects: the case of an MRC AML12 randomization. |journal=Control Clin Trials. |date=2003; |volume=24: |pages=66-70.}}</ref><ref>{{REFjournal |last=Slutsky AS, |first=A.S. |last2=Lavery JV |first2=J.V. |title=Data safety and monitoring boards. |journal=N Engl J Med. |date=2004; |volume=350: |pages=1143-1147.}}</ref> Das Ergebnis dieser Studien war, dass die Behandlung nicht effektiv war. Es ist daher anzunehmen, dass Befunde von Studien, die vorzeitig abgebrochen wurden, nur das vorherrschende Vorurteile Vorurteil der Forschergemeinschaft Forscher(gemeinschaft) widerspiegeln.
Die Studien wurden von einer massiven Medien-Kampange Kampagne begleitet, die diese Schlussfolgerung nahelegt. Verstärkend kommt hinzu, dass die Verantwortlichen der Studien die Verminderung des relativen Risikos von "60&nbsp;%" betonen, während die tatsächlichen Ergebnisse der fragwürdigen Studie lediglich eine absolute Reduzierung des Risikos um nur 1,3&nbsp;% belegen, welches unwesentlich ist.
=== Gebärmutterhalskrebs ===
Die These, die Beschneidung senke das Risiko , an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, ist wiederholt widerlegt worden.<ref name="VanHowe2007">{{REFjournal |last=Van Howe RS |first=R.S. |title=Human papillomavirus and circumcision: A meta-analysis. |journal=J Infect |volume=54( |date=2007), |pages=490-6, PMID 496 |pubmedID=16997378}}</ref><ref>{{REFjournal |last=Stern |first=P, . |last2=Neely PM |first2=P. M. |title=Cancer of the cervix in reference to circumcision and marital history. |journal=J Am Med Womens Assoc |date=1962; |volume=17( |issue=9): |pages=738-40.740}}</ref><ref name="Terris1973"/><ref>{{REFjournal |last=Sumithran |first=E. |title=Rarity of cancer of the cervix in the Malaysian Orang Asli despite the presence of known risk factors. |journal=Cancer |date=1977; |volume=39( |issue=4): |pages=1570-2.1572}}</ref>
Weibliche Partner von beschnittenen Männern weisen keine niedrigere Rate an Gebärmutterhalskrebs auf.<ref name="Terris1973"/> Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2007 fand nach der Auswertung der verfügbaren Literatur keine Unterstützung für die These, dass die Zirkumzision das Risiko für HPV-Infektionen reduziert.<ref name="VanHowe2007"/>
=== Peniskrebs ===
Die Behauptung, die Beschneidung senke das Risiko , an Peniskrebs zu erkranken, gilt als widerlegt. Peniskrebs betrifft weniger als 1 aus 100000 100.000 Männern und ist daher eine der seltensten Krebserkrankungen überhaupt. Peniskrebs betrifft fast ausschließlich Männer im Greisenalter mit schlechter Intimhygiene. Folglich müssten, mehr als 100000 100.000 Jungen beschnitten werden, um einen einzigen Fall von Peniskrebs zu vermeiden. Die Konsequenz ist, dass in den USA jährlich mehr Babys und Jungen an den Folgen der Beschneidung sterben als an Peniskrebs.<ref>{{REFjournal |last=Gellis SS |first=S. S. |title=Circumcision. |journal=Am J Dis Child |date=1978; |volume=132: |pages=1168-9.1169}}</ref>
Die Peniskrebsrate in den USA ist höher als in Dänemark, wo die Zirkumzision, mit Ausnahme unter den Immigranten aus dem Mittleren Osten, sehr selten angewandt wird.<ref name="Frisch1995"/>
=== Harnwegsinfekte ===
Die Behauptung, die Beschneidung senke die Wahrscheinlichkeit , an Harnwegsinfektionen zu erkranken , ist widerlegt.<ref name="Mueller1997">{{REFjournal |last=Mueller ER, |first=E.R. |last2=Steinhardt |first2=G, . |last3=Naseer |first3=S. |title=The incidence of genitourinary abnormalities in circumcised and uncircumcised boys presenting with an initial urinary tract infection by 6 months of age. |journal=Pediatrics, September |date=1997, Vol. -09 |volume=100, |page =580 (supplementErgänzung)}}</ref><ref name="Chessare1992">{{REFjournal |last=Chessare JB |first=J. B. |title=Circumcision: Is the Risk of Urinary Tract Infection Really the Pivotal Issue? |journal=Clinical Pediatrics |date=1992 |volume=31( |issue=2): |pages=100-4.104}}</ref><ref name="Kayaba1996">{{REFjournal |last=Kayaba |first=H, . |first2=H . |last2=Tamura, |last3=Kitajima |first3=S, et al. |etal=yes |title=Analysis of shape and retractability of the prepuce in 603 Japanese boys. |journal=J Urol |date=1996; |volume=156 ( |issue=5) : |pages=1813-5.1815}}</ref>
Harnwegsinfekte sind eine schmerzhafte , aber leicht behandelbare Erkrankung. Harnwegsinfekte können meist innerhalb weniger Tage durch Einnahme von Antibiotika therapiert werden.<ref>{{REFjournal |last=Ginsburg CM, |first=C.M. |last2=McCracken GH |first2=G.H. |title=Urinary tract infections in young infants. |journal=Pediatrics |date=1982; |volume=69: |pages=409-12.412}}</ref><ref>{{REFjournal |last=McCracken GH |first=G. H. |title=Options in antimicrobial management of urinary tract infections in infants and children. |journal=Pediatr Infect Dis J |volume=8( |issue=8), Aug |date=1989; -08 |pages=552-555}}</ref> Das ist bei weitem kürzer als die Wundheilungszeit nach einer Beschneidung, welche in der Regel mehrere Wochen beträgt. Selbst wenn die Behauptung, die Beschneidung mindere das Risiko , an Harnwegsinfekten zu erkranken, stimmte, bedeutete das, dass ein relativ harmloses Leiden mit einer Operation vorbeugend behandelt werden soll, die weit risikoreicher, schmerzhafter und gefährlicher ist, als die Krankheit selbst. Von den 603 Japanischen japanischen Jungen zwischen 0 und 15 Jahren , die von Dr.Hiroyuki Kayaba, in einer Studie über die natürliche Entwicklung der Vorhaut untersucht wurden, hatte kein einziger jemals einen Harnwegsinfekt, weder zum Zeitpunkt der Untersuchung zur Studie noch laut Krankenberichten davor.<ref name="Kayaba1996"/>
E. R. Mueller ''et al. '' kamen in ihrer US-amerikanischen Studie zu dem Schluss:<blockquote>"Ungeachtet des Beschneidungszustands haben Jungen, welche eine Harnwegsinfektion im Alter von 6 Monaten oder früher aufweisen, mit Wahrscheinlichkeit eine zugrundeliegende Anomalität des Harn- und Geschlechtsapparates. Unter den restlichen Patienten mit normaler zugrundeliegender Anatomie und Harnwegsinfektionen fanden wir genauso viele beschnittene Kinder wie solche, die ihre Vorhaut behalten hatten."<ref name="Mueller1997"/></blockquote>
<blockquote>"Ungeachtet des Beschneidungszustand haben Jungen, welche eine Harnwegs-Infektion im Alter von 6 Monaten oder früher aufweisen, mit Wahrscheinlichkeit eine zugrundeliegende Anomalität des Harn-und Geschlechtsapparates. Unter den restlichen Patienten mit normaler zugrundeliegender Anatomie und Harnwegsinfektionen fanden wir genauso viele beschnittene Kinder wie solche, die ihre Vorhaut behalten hatten."<ref name="Mueller1997"/></blockquote> Eine Risiko-Nutzen-Analyse von über 36000 36.000 Fällen bezüglich dem Risiko des Risikos, an Harnwegsinfektionen zu erkranken , kam zu dem Ergebnis, dass selbst wenn davon ausgegangen werde, dass keine Säuglinge Komplikationen in Folge der Beschneidung hätten, keine Beschneidung durchzuführen den größten gesundheitlichen Nutzen habe.<ref name="Chessare1992"/> Harnwegsinfekte bei Männern sind selten. Aufgrund der geringen Basiswahrscheinlichkeit ist eine Beschneidung zur Vorbeugung von Harnwegsinfektionen, selbst unter der Vorraussetzung Voraussetzung, die Behauptungen über die "Vorbeugung von Harntraktinfektionen durch Beschneidung" würden stimmen würden, nicht als notwendig anzusehen.<ref>{{REFjournal |last=Malone |first=P, . |last2=Steinbrecher |first2=H. |title=Medical aspects of male circumcision. |journal=BMJ |date=2007; |volume=335: |pages=1206-1209. doi: |DOI=10.1136/bmj.39385.382708.AD}}</ref>
== Einfluss auf die Sexualität ==
=== Allgemein ===
Die Vorhaut, nicht die Eichel, ist der empfindsamste Teil des Penis.<ref name="Sorrells2007"/> Im Durchschnitt enthält sie über 73m 73 Meter Nervenfasern und über 20000 [[20.000 Nervenenden]]. Die Vorhaut ist damit sensibler als die die Lippen oder die Fingerspitzen.<ref name="McGrath2001">{{REFbook |last=McGrath |first=K. |chapter=The frenular delta: a new preputial structure. In: |editor=Denniston GC, G.C. / Hodges FM, F.M. / Milos MF, editorsM.F. |title=Understanding Circumcision: A Multi-Disciplinary Approach to a Multi-Dimensional Problem. |location=New York: |publisher=Kluwer/Plenum, |year=2001; pp. |pages=199-206.}}</ref>
Nach der Beschneidung werden die verbliebenen circa 4000 4.000 Nervenenden der nun permanent entblößten Eichel von einer lebenslang wachsenden Hornhaut umgebenbedeckt. Die Sensibilität der Eichel wird somit mit zunehmendem Alter geringer. Für viele Männer spielt die Vorhaut aufgrund ihrer Erogenität eine bedeutende Rolle in ihrem Sexualleben (so ist beispielsweise oft durch ihre alleinige Stimulation ein Orgasmus möglich).<ref>What Intact Men Say (englisch)</ref> Auch eine Beschädigung oder Entfernung des Frenulums im Zuge der Beschneidung kann kritisch betrachtet werden. Wie die Vorhaut besitzt dieser Teil des Penis eine größere Nervendichte als die Eichel,<ref name="McGrath2001"/> und ist daher ebenfalls empfindsamer als diese.<ref name="McGrath2001"/><ref>{{REFbook |last=Crooks |first=R., |last2=Baur |first2=K.: |title=Our Sexuality, Fifth Edition, |edition=5 |location=Redwood City, |publisher=The Benjamin/Cummings Publishing Co., |year=1993: |pages=129}}</ref> Das Frenulum kann auch bei einigen sexuellen Praktiken wie zum Beispiel Fellatio eine bedeutende Rolle spielen. Dies gilt freilich auch für den besonders dicht mit Nervenenden durchsetzen ä#ußeren durchsetzten äußeren Rand der Vorhaut, das sogennante gefurchte Band, das sich am Übergangsbereich von der Haut der äußeren Vorhaut zur Schleimhaut der inneren Vorhaut befindet.<ref name="Taylor 1996"/>
Eine US-Studie aus dem Jahre 1999, in der Frauen befragt wurden, die über Erfahrungen sowohl mit beschnittenen als auch unbeschnittenen Sexualpartnern verfügten, zegte auf, dass die Teilnehmerinnen mehrheitlich Vaginalverkehr mit einem intakten (unbeschnittenen) Penis bevorzugten.<ref name="OHara1999">{{REFjournal |last=O'Hara |first=K, . |last2=O'Hara |first2=J. |title=The effect of male circumcision on the sexual enjoyment of the female partner. |journal=BJU Int |date=1999; |volume=83, Suppl. |issue=Ergänzung 1: |pages=79-84.}}</ref> Die Testteilnehmerinnen merkten ferner an, dass ihre intakten männlichen Sexualparter den Geschlechtsverkehr mehr zu genießen schienen als ihre beschnitteten Sexualpartner.<ref name="OHara1999"/>
=== Neue Europäische europäische Studienergebnisse 2011 ===
Eine umfangreiche dänische Studie, die die sexuellen Auswirkungen der Beschneidung untersuchte, stellte fest, dass die Beschneidung eine Vielzahl sexueller Probleme sowohl für Männer als auch für deren Partnerinnen verursacht.
Die Studie, bei der über 5000 5.000 Männer und Frauen untersucht wurden, fand heraus, dass die Beschneidung mit häufigen Orgasmus-Schwierigkeiten bei Männern und einer Vielzahl sexueller Schwierigkeiten bei Frauen vergesellschaftet ist, insbesondere Orgasmus-Schwierigkeiten, Schwierigkeiten mit der Penetration, schmerzhafter Geschlechtsverkehr und ein "Gefühl der unvollständigen Erfüllung der sexuellen Bedürfnisse".<ref>{{REFjournal |last=Frisch |first=M, . |last2=Lindholm |first2=M, . |last3=Grønbæk |first3=M. |title=Male circumcision and sexual function in men and women: a survey-based, cross-sectional study in Denmark. |journal=Int J Epidemiol. |date=2011 PMID: |pubmedID=21672947}}</ref>
=== Masturbation ===
Die Masturbation ist auch nach einer Beschneidung noch möglich. Abhängig von Art und Umfang der Beschneidungkann Beschneidung kann die Masturbation jedoch erschwert werden. Intakte Männer stimulieren sich während der Masturbation häufig durch das Vor - und Zurückschieben der Vorhaut. Diese Möglichkeit der Stimulation bietet sich beschnittenen Männern, je nachdem , wie viel Haut bei der Beschneidung entfernt wurde, jedoch nur noch eingeschränkt. Besonders bei den radikalen Beschneidungsvarianten kann die direkte Stimulation der trockenen Eichel mit der Hand mitunter als unangenehm bis schmerzhaft empfunden werden. Studien zufolge empfinden Männer, die im erwachsenen Alter beschnitten wurden, die Masturbation nach erfolgter Operation mehrheitlich als weniger vergnüglich und lustvoll.<ref>{{REFjournal |last=Kim |first=D, . |title=Pang The effect of male circumcision on sexuality. |journal=BJU Int |date=2007; |volume=99( |issue=3): |pages=619-22. 622 |DOI:=10.1111/j.1464-410X.2006.06646.x}}</ref>
=== Geschichte der Beschneidung zur Verringerung des sexuellen Vergnügens und der Masturbation ===
Von Beschneidungsbefürwortern wird die Behauptung vertreten, dass sie sich die Beschneidung nicht auf die Sexualität auswirke. Die Behauptung , die Beschneidung wirke sich nicht negativ auf die Sexualität aus, ist jedoch relativ neu. Die routinemäßige Beschneidung von Kindern und Säuglingen in der angelsächsischen Welt wurde aus genau diesem Grund eingeführt: als Strafe oder zur Vorbeugung der Masturbation und zur allgemeinen Verminderung der sexuellen Lustempfindung von Jungen und Männern. Die Tatsache, dass die Zirkumzision sehr wohl einen negative Auswirkung auf die Sexualität haben kann , wurde in den medizinischen Literatur bereits 1900 hervorgehoben:
<blockquote>"Schließlich scheint die Zirkumzision die Macht der sexuellen Beherrschung zu erhöhen. Der einzige physiologische Vorteil, den die Vorhaut vielleicht verleiht, ist, dass sie den Penis in einem Zustand erhält, in dem er empfindlicher gegenüber intensiveren Empfindungen ist, als es andernfalls der Fall wäre. Sie steigert vielleicht die Lust beim Geschlechtsverkehr und den Trieb dafür. Aber das sind Vorteile, welche im gegenwärtigen Zustand der Gesellschaft gut entbehrt werden können. Wenn durch ihren Verlust eine Zunahme der sexuellen Beherrschung resultiert, sollte man dankbar sein."<ref>{{REFjournal |title=Our London Letter. |journal=Medical World |date=1900).vol. |volume=77:pp. |pages=707-8708}}</ref></blockquote>
Im gleichen Jahr wurde in der Lancet folgendes veröffentlicht:
<blockquote>"Es wurde als Argument gegen die universelle Übernahme der Zirkumzisionen vorgebracht, dass die Entfernung der schützenden Bedeckung der Eichel dazu neigt , die Sensibilität dieses überaus empfindlichen Struktur abzustumpfen, und dabei das sexuelle Verlangen und die lustbringenden Wirkung des Koitus zu verringern. Zugegeben, das ist warwahr, aber meine Antwort ist, was auch immer der Fall in längst vergangenen Tagen gewesen sein mag, Sinnlichkeit braucht in unserer Zeit weder Peitsche noch Sporen, sondern wäre um einiges besser durch einen etwas unsichtigeren Gebrauch der Zügel und des Overcheck."<ref>{{REFjournal |first=E. Harding |last=Freeland, |author-link=E. Harding Freeland |title=Circumcision as a Preventive of Syphilis and Other Disorders, |journal=The Lancet, vol. |volume=2 ( |date=1900-12-29 Dec. 1900): pp. |pages=1869-1871.}}</ref></blockquote>
Im darauffolgenden Jahr bemerkte der Arzt Ernest G. Mark im American Practioner and News:
<blockquote>"Ein weiterer Vorteil der Zirkumzisionen ist die verringerte Anfälligkeit zur Masturbation. Eine lange Vorhaut ist reizend per se, da diese mehr Manipulation des Geschlechtsteils während des Bades notwendig macht. Das verleitet das Kind dazu , mit diesen Teilen zu hantieren, und in aller Regel, werden lustvolle Empfindungen durch diese extrem empfindliche Schleimhaut ausgelöst, was zur Manipulation und Masturbation führt. Die Entblößung der Eichel infolge der Zirkumzision verringert die Empfindlichkeit des Organs. Es obliegt daher dem Arzt, dem Familienberater in Fragen der Hygiene und der Medizin, ihre Akzeptanz voranzutreiben."<ref>{{REFjournal |first=Ernest G. |last=Mark, |title=Circumcision, |journal=American Practitioner and News, vol. |volume=31 ( |date=1901): pp. |pages=121-126.}}</ref></blockquote>
Im Jahr 1915 riet L.W. Wuesthoff in der Medical World:
<blockquote>"Die Zirkumzision reduziert nicht nur die Irritabilität des Penis, sondern auch die sogenannte Leidenschaft, auf die so viele verheiratete Männer so extrem stolz sind, zum Nachteil ihrer Frauen und ihres Ehelebens. Viele Vergewaltigungen durch Jugendliche könnten vermieden werden, auch viele Trennungen und Scheidungen, und viele unglücklichen Ehen verbessert werden, wenn diese widernatürliche Leidenschaft durch eine rechtzeitige Zirkumzision beseitigt würde."<ref>{{REFjournal |first=L. W. |last=Wuesthoff, |title=Benefits of Circumcision, |journal=Medical World, vol. |volume=33 ( |date=1915): p. |page=434.}}</ref></blockquote>
Sogar noch im Jahr 1935 schrieb R. W. Cockshut:
<blockquote>"Ich empfehle, dass alle männlichen Kinder beschnitten werden. Das ist "wider die Natur" , aber das ist genau der Grund, warum es getan werden sollte. Die Natur sieht vor, dass der adoleszente Junge so oft und so proskuitiv wie möglich kopuliert und aus diesem Grund bedeckt sie seine Eichel, sodass sie immer fähig ist , Reize zu empfangen. Die Zivilisation dagegen gebietet Keuschheit, und die Eichel des Beschnittenen nimmt schnell eine lederartige Textur an, die weniger empfindlich als Haut ist."<ref>{{REFjournal |first=R. W. |last=Cockshut, |title=Circumcision, |journal=British Medical Journal, vol. |volume=2 ( |date=1935): |page=764}}</ref></blockquote>
== Kritik an der Beschneidung männlicher Minderjähriger ==
Die Beschneidung von Jungen ist weiter verbreitet als die Beschneidung von Mädchen. In keiner Kultur findet eine weibliche Beschneidung (die je nach Art der Beschneidung auch als Verstümmelung bezeichnet wird) statt, in der nicht auch die Jungen diesem Ritual unterworfen sind. In vielen Kulturen, welche die männliche Beschneidung praktizieren, gelten der Eingriff und das damit verbundene Ritual als Eintritt in das Erwachsenendasein und zur Heiratsfähigkeit. Die Beschneidung von Jungen stellt objektiv eine körperliche Verletzung dar, die ohne Betäubung starke Schmerzen verursacht und in Ausnahmefällen dauerhafte Schäden oder gar den Tod nach sich ziehen kann.<ref>OLG Frankfurt a.M.: Beschluss vom 21. August 2007, Az. 4 W 12/07, S. 8 der anonymisierten Originalentscheidung</ref> In Ländern der Dritten Welt, etwa in Afrika, Vorderasien und Indonesien oder bei den Aborigines in Australien wird die Beschneidung jedoch in den seltensten Fällen mit Betäubung und sterilisierten chirurgischen Instrumenten vorgenommen.
Die Beschneidung von Jungen ist weiter verbreitet als die Beschneidung von Mädchen. In keiner Kultur findet eine weibliche Beschneidung (die je nach Art der Beschneidung auch als Verstümmelung bezeichnet wird) statt, in der nicht auch die Jungen diesem Ritual unterworfen sind. In vielen Kulturen, welche die männliche Beschneidung praktizieren, gilt der Eingriff und das damit verbundene Ritual als Eintritt in das Erwachsenendasein und zur Heiratsfähigkeit. Die Beschneidung von Jungen stellt objektiv eine körperliche Verletzung dar, die ohne Betäubung starke Schmerzen verursacht und in Ausnahmefällen dauerhafte Schäden oder gar den Tod nach sich ziehen kann.<ref>OLG Frankfurt a.M.: Beschluss vom 21. August 2007, Az. 4 W 12/07, S. 8 der anonymisierten Originalentscheidung</ref> In Ländern der Dritten Welt, etwa in Afrika, Vorderasien und Indonesien oder bei den Aborigines in Australien wird die Beschneidung jedoch in den seltensten Fällen mit Betäubung und sterilisierten chirurgischen Instrumenten vorgenommen. 2008 wurde eine als gemeinsame internationale Kampagne der beschneidungskritischen Gruppen [[NORM-UK ]] (National Organization of Restoring Men) und [[FORWARD ]] (Foundation for Women's Health, Research and Development), die sich jahrelang gentrennt getrennt nach Geschlechtern gegen Beschneidung Minderjähriger engaierenengagierten, die gemeinsame Initiative "[[Genital Autonomy]]" gestartet, die sich gegen jede Art der Genitalbeschneidung von Jungen oder Mädchen richtet, die nicht medizinisch erforderlich ist.<ref>Genders Unite for Genital Autonomy - It's a Personal Choice; London, 3. September 2008 (englisch)</ref></ref>
== Vergleich zwischen weiblicher und männlicher Beschneidung ==
 Die Beschneidung weiblicher Genitalien oder auch Weibliche Genitalverstümmelung wird nach westlichem Verständnis üblicherweise im Kontrast zur Zirkumzision gesehen und klar von dieser unterschieden. Während die Beschneidung des Mannes als kleine, ungefährliche Routineoperation mit vernachlässigbaren Risiken und gesundheitlichen wie sexuellen Vorteilen gesehen wird; , wird die Beschneidung der Frau als riskanter, sowie Gesundheit und Sexualität einschränkender, Eingriff gewertet.<ref name="Darby2007">{{REFjournal |last=Darby |first=R. |last2=Svoboda JS |first2=J.S. |title=A Rose by any other Name: Rethinking the Similarities and Differences between Male and Female Genital Cutting. |journal=Med Anthropol Q |date=2007; |volume=21: |pages=301-23.323}}</ref> Beide Sichtweisen werden zunehmend kritisiert und somit eine klare Abgrenzung beider Eingriffe in Frage gestellt. Entsprechend wird die unterschiedliche politische Positionierung gegenüber beiden Eingriffen kritisiert: während Während die männliche Beschneidung in den meisten westlichen Ländern toleriert und mitunter empfohlen wird , findet eine Kriminalisierung der weiblichen Variante statt. Die unterschiedliche Bewertung wird als Ausdruck einer Doppelmoral und westlich-neokolonialen Haltung kritisiert.<ref name="Darby2007"/><ref>{{REFjournal |last=Tzu-Ying |first=Teresa Lii ( |date=2009): |title=Cultural and Medical Interplay in Shaping Contemporary Views on Circumcision. |journal=Tuftscope Interdiciplinary Journal of Health Ethics and Policy, Vol. |volume=8, No. |issue=2, Volltext}}</ref>
== Rechtslage in Deutschland ==
Gemäß der herrschenden Meinung deutscher Juristen stellt die Zirkumzision ohne zwingende medizinische Notwendigkeit auch bei ausdrücklicher schriftlicher Einwilligung der Eltern eine vorsätzliche Körperverletzung dar.<ref name="Putzke2008">{{REFbook
|last=Putzke
|first=Holm
|chapter=Die strafrechtliche Relevanz der Beschneidung von Knaben. Zugleich ein Beitrag über die Grenzen der Einwilligung in Fällen der Personensorge
|title=Festschrift für Rolf Dietrich Herzberg zum siebzigsten Geburtstag am 14. Februar 2008
|location=Tübingen
|year=2008
|pages=669-709
}}</ref><ref>{{REFjournal
|last=Stehr
|first=Maximilian
|author-link=Maximilian Stehr
|last2=Putzke
|first2=Holm
|author2-link=Holm Putzke
|last3=Dietz
|first3=Hans-Georg
|title=Zirkumzision bei nicht einwilligungsfähigen Jungen: strafrechtliche Konsequenzen auch bei religiöser Begründung
|journal=Deutsches Ärzteblatt
|date=2008
|pages=1778-1780
}}</ref><ref>{{REFjournal
|last=Putzke
|first=Holm
|author-link=Holm Putzke
|title=Rechtliche Grenzen der Zirkumzision bei Minderjährigen. Zur Frage der Strafbarkeit des Operateurs nach § 223 des Strafgesetzbuches
|journal=Medizinrecht (MedR)
|date=2008
.|pages=268-272
}}</ref>
Gemäß der herrschenden Meinung deutscher Juristen stellt die Zirkumzision ohne zwingende medizinische Notwendigkeit auch bei ausdrücklicher schriftlicher Einwilligung der Eltern eine vorsätzliche Körperverletzung dar.<ref>Putzke, Holm: Die strafrechtliche Relevanz der Beschneidung von Knaben. Zugleich ein Beitrag über die Grenzen der Einwilligung in Fällen der Personensorge, in: Festschrift für Rolf Dietrich Herzberg zum siebzigsten Geburtstag am 14. Februar 2008, Tübingen 2008, S. 669–709</ref><ref>Stehr, Maximilian / Putzke, Holm / Dietz, Hans-Georg: Zirkumzision bei nicht einwilligungsfähigen Jungen: strafrechtliche Konsequenzen auch bei religiöser Begründung in: Deutsches Ärzteblatt 2008, S. 1778–1780</ref><ref>Putzke, Holm: Rechtliche Grenzen der Zirkumzision bei Minderjährigen. Zur Frage der Strafbarkeit des Operateurs als Körperverletzung nach § &nbsp;223 des Strafgesetzbuches, in: Medizinrecht (MedR) 2008, S. 268–272</ref> Die Beschneidung als Körperverletzung nach §223 StGB ist auch dann strafbar, wenn die Personensorgeberechtigten der Beschneidung zugestimmt haben. Denn diese Einwilligung ist unwirksam, da der Eingriff nach der deutschen Rechtsordnung nicht dem „Wohl des Kindes“ §1627 §&nbsp;1627 Satz 1 BGB) entspricht, den Personensorgeberechtigten also die Verfügungsgewalt über das Rechtsgut der körperlichen Unversehrtheit fehlt.<ref>Putzke, Holm: Die strafrechtliche Relevanz der Beschneidung von Knaben. Zugleich ein Beitrag über die Grenzen der Einwilligung in Fällen der Personensorge, in: Festschrift für Rolf Dietrich Herzberg zum siebzigsten Geburtstag am 14. Februar 2008, Tübingen 2008, S. 669–709<name="Putzke2008"/ref><ref>{{REFjournal |last=Jerouschek, |first=Günter: |title=Beschneidung und das deutsche Recht. Historische, medizinische, psychologische und juristische Aspekte, in: |journal=Neue Zeitschrift für Strafrecht (NStZ) |date=2008, S. 313–319 |pages=313-319}}</ref><ref>{{REFjournal |last=Herzberg, |first=Rolf Dietrich |author-link=Rolf Dietrich: Herzberg |title=Rechtliche Probleme der rituellen Beschneidung, in: |journal=Juristenzeitung (JZ) |date=2009, S. 332–339 |pages=332-339}}</ref><ref>{{REFjournal |last=Herzberg, |first=Rolf Dietrich |author-link=Rolf Dietrich: Herzberg |title=Religionsfreiheit und Kindeswohl. Wann ist die Körperverletzung durch Zirkumzision gerechtfertigt?, in: |journal=ZIS |date=2010, S. 471 ff. |pages=471ff}}</ref>
Dementsprechend entschied das Landgericht Köln im Mai 2012 in einem vielbeachteten [[Kölner Beschneidungsurteil|Urteil]], dass auch die Beschneidung eines minderjährigen Jungen aus religiösen Gründen den Straftatbestand der Körperverletzung erfülle.[144] <ref>Köln, Urt. vom 07.05.2012 - 151 Ns 169/11</ref> Nachdem daraufhin eine breiten [[Beschneidungsdebatte|breite Diskussion ]] der Zirkumzision aus religiösen Gründen in der Öffentlichkeit ausgelöst wurde, erfolgte eine gesetzliche Regelung im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), die die Zirkumzision Minderjähriger explizit legalisieren soll.<ref>Köln, Urt. vom 07.05.2012 - 151 Ns 169/11</ref><ref>{{REFnews |last=Anonym. |title=Bundestag billigt Gesetz zur Beschneidung. In: |publisher=F.A.Z. |date=2020-12.-12.}}</ref><ref name="BVKJ2012">{{REFdocument |title=Stellungnahme zum Beschneidungs-Gesetz |publisher=Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte |date=2012}}</ref> Seitens Kinderärzteverbänden, Kinderrechtsorganisationen, Humanistenverbänden, Frauenrechtsverbänden, und Verbänden von Missbrauchsopfern wurde diese gesetzliche Regelung scharf kritisiert.<ref>146,0 146,1 Stellungnahme zum Beschneidungs-Gesetz. Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. 2012<name="BVKJ2012"/ref><ref>{{REFdocument |title=Beschneidungsgesetz hebelt Kinderrechte aus - Gesetzgeberischer Schnellschuss mit schweren handwerklichen Mängeln. |publisher=Deutsche Kinderhilfe, Berlin. 10. 10. |date=2012-12-12}}</ref><ref>{{REFdocument |title=TERRE de FEMMES gegen Jungenbeschneidung. Berlin: |publisher=Terre de Femmes. Ee.V. ( |contribution=Dossier zum Thema)}}</ref><ref>{{REFdocument |title=Ein schwarzer Tag für Kinderrechte. Pressemitteilung von |publisher=Terre des Femmes und MOGiS e.V. |date=2012-12. -12. 2012}}</ref></ref><ref>{{REFdocument |title=Kinderrechtskampagne gegen Zwangsbeschneidung gestartet ( |contribution=Sonder-Newsletter) |publisher=Giordano-Bruno-Stiftung. |date=2012-08-22.08. 2012.}}</ref><ref>{{REFweb |url=http://www.pro-kinderrechte.de |title=Webseite zur Zirkumzision und dem Beschneidungsgesetz der |publisher=Giordano-Bruno-Stiftung]}}</ref> Eine breite Mehrheit der deutschen Bevölkerung lehnte die gesetzliche Regelung zur Zirkumzision Minderjähriger ebenfalls ab ab.<ref>{{REFnews |last=Anonym. |title=Mehrheit der Deutschen gegen Beschneidungsgesetz In: |publisher=Spiegel Online. |date=2012-12. 12. 2012</ref>
== Situation in anderen Ländern ==
=== Großbritannien ===
In Großbritannien erschien 1949 im British Medical Journal die Abhandlung "The Fate of the Foreskin " von [[Douglas Gairdner]], die zum ersten Mal die Funktionen der Vorhaut beschrieb und die routinemäßige Beschneidung als überflüssig und nachteilig darstellte. Auch das 1948 gegründete staatliche Gesundheitssystem, der National Health Service, übernahm keine Kosten für routinemäßige Zirkumzisionen. In der Folge sanken die Raten der routinemäßigen Beschneidung in Großbritannien innerhalb kurzer Zeit drastisch von ursprünglich rund 30&nbsp;% in den 1930ern und noch circa 20&nbsp;% Ende der 1940er Jahre auf heute unter 0,5 &nbsp;%. Allerdings gelten Gairdners Werte über die Entwicklung der Zurückziehbarkeit der Vorhaut heute als widerlegt.<ref>{{REFjournal |last=Denniston GC |first=G. C. |author-link=George C. Denniston |title=Gairdner was wrong. |journal=Can Fam Physician |date=2010 |volume=56 ( |issue=10): 986–987 |pages=986-987}}</ref>
1996 ist in den Richtlinien der British Medical Association unter „Beschneidung männlicher Neugeborener“ zu lesen:
<blockquote>„Aus therapeutischen Gründen zu beschneiden, obwohl die medizinische Forschung bewiesen hat, dass andere Methoden zumindest genauso effektiv und weniger invasiv sind, wäre unethisch und unangemessen.“</blockquote>
<blockquote>„In der Vergangenheit, wurde die Zirkumzision von Jungen als entweder medizinisch oder sozial vorteilhaft angesehen, oder zumindest als neutral. Die allgemeine Ansicht war, das dem Kind kein signifikanter Schaden zugefügt werde und deshalb die Beschneidung mit angemessener Zustimmung durchgeführt werden könnte. Die medizinischen Vorteile, die ehemals vorgebracht wurden, wurden nie auf überzeugende Weise nachgewiesen, und es ist nun weithin anerkannt, einschließlich von der BMA, dass dieses chirurgische Verfahren medizinische und psychologischen Risiken mit sich bringt. Es ist essentiell, dass Ärzte männliche Zirkumzisionen ausschließlich in Fällen durchführen, wo es nachgewiesenermaßen im besten Interesse des Kindes ist. Die Verantwortung , nachzuweisen, dass nicht-therapeutische Zirkumzision im besonderen Interesse des Kindes ist, fällt an die Eltern. Die BMA vertritt die Auffassung, dass das Beweismaterial bezüglich gesundheitlicher Vorteile der nicht-therapeutischen Zirkumzision unzureichend ist, um alleine eine Rechtfertigung für diesen Eingriff darzustellen.“</blockquote>
=== Schweden ===
=== Niederlande ===
In den Niederlanden, erklärte 2010 die Royal Dutch Medical Association (KNMG) (dt. etwa Königlich Niederländischer Ärzteverband), dass die nicht-therapeutische Beschneidung von Jungen, dass das "Recht des Kindes auf Selbstbestimmung und körperliche Unversehrtheit verletzt"." Sie riefen Ärzte dazu auf , Sorgeberechtigten, welche die den Eingriff verlangten , über die medizinischen und psychologischen Risiken des Eingriffs und das Fehlen von medizinischen Vorteilen zu informieren. Sie erklärten ferner, dass es gute Gründe für ein Verbot der männlichen Beschneidung gebe, wie bereits für die Beschneidung weiblicher Genitalien besteht.<ref>{{REFdocument |title=Non-therapeutic circumcision of male minors. |location=Utrecht, |publisher=Royal Dutch Medical Association, |date=2010.}}</ref>
* Es gibt keine überzeugenden Beweise, dass die Zirkumzision nutzbrinend nutzbringend oder notwendig sei, was die Hygiene oder Prävention von Krankheiten betrifft.* Teilweise in Anbetracht der Komplikationen, welche während oder nach der Zirkumzision entstehen können, ist die Zirkumzision nicht zu rechtfertigen, außer aus medizinischen oder therapeutischen Gründen. Insofern, dass medizinische Vorteile bestehen, so wie ein mögliches behauptetes reduziertes Risiko der HIV -Infektion, ist es vernünftig , die Zirkumzision auf ein Alter zu verschieben, in welchem dem ein solches Risiko relevant ist, und der Junge /Mann sich selbst für diesen Eingriff entscheiden oder für geeignete Alternativen optieren wählen kann.* Im Gegensatz zudem zu dem, was gemeinhin angenommen wird, bringt die Zirkumzision das Risiko von medizinischen und psychologischen Komplikationen mit sich.* Die häufigsten Komplikationen sind Blutungen, Infektionen, Meatusstenosen, und Herzattacken. Partielle oder komplette Penisamputationen als Folge von Komplikationen der Zirkumzisionen wurden auch dokumentiert, genauso wie psychologische Probleme infolge der Zirkumzision.* Die nicht -therapeutische Zirkumzision von männlichen Minderjährigen steht im Gegensatz zum Grundsatz, dass Minderjährige nur medizinischen Behandlungen unterzogen werden dürfen, wenn Krankheiten oder Anomalitäten Anomalien vorhanden sind, oder wenn überzeugend nachgewiesen werden kann, das der medizinische Eingriff im Interesse des Kindes ist, wie im Falle von Schutzimpfungen.
* Die nicht-therapeutische Zirkumzision verletzt das Recht männlicher Minderjähriger auf Selbstbestimmung und körperliche Unversehrtheit.
* Die KNMG ruft die Ärzte dazu auf, die Eltern/ Sorgeberechtigten, die erwägen , ihre minderjährigen Kinder ohne medizinische Begründung beschneiden zu lassen, explizit über das Risiko für Komplikationen und das Fehlen von überzeugenden medizinischen Vorteilen zu informieren. Die Tatsache, dass die Beschneidung ein medizinisch-nicht notwendiger Eingriff mit einem realen Risiko von Komplikationen ist, macht die Qualität dieser Beratung besonders wichtig. Der Arzt muss die informierte Zustimmung in den medizinischen Unterlagen vermerken.
* Die KNMG respektiert die tiefen religiösen, symbolischen und kulturellen Gefühle, welche die Praktik der nicht-therapeutischen Zirkumzision umgeben.
* Die KNMG ruft zu einem Dialog zwischen Ärzteorganisationen, Experten und religiösen Gruppen auf , um das Problem der nicht-therapeutischen Zirkumzision auf die Agenda zu setzen und es schließlich so stark wie möglich einzuschränken.
* Es gibt gute Gründe für ein rechtliches Verbot der nicht-therapeutischen Zirkumzision von männlichen Minderjährigen, wie es bereits für die weibliche Genitalverstümmelung existiert.
=== Videos ===
* Neugeborenenbeschneidung (Beschneidung mit einer Gomco-klemmeKlemme)
== Hinweise ==

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