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PflegeWiki:Zirkumzision

2.777 Bytes hinzugefügt, 21:06, 22. Mär. 2020
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Eine operative Entfernung der Vorhaut nennt man umgangssprachlich Beschneidung, der Fachterminus lautet Zirkumzision (neue Schreibung) oder auch Circumcision. Die Gründe zur Zirkumzision sind neben medizinischen Indikationen häufig kultureller Natur.
Die Zirkumzision ist eine kontrovers diskutierte Operation. Es herrscht innerhalb der Ärzteschaft wachsender Konsens darüber, dass die Zirkumzision negative Auswirkungen auf das sexuelle Lustempfinden und die sexuelle Funktion hat,<ref name="Sorrells2007">{{REFjournal
|last=Sorrells
|first=M.L.
Diese Operation dauert ca. 10-20 min. Der Junge ist während der ganzen Zeit bei vollem Bewusstsein. Die aufgeschnittene Vorhaut wird hinter die Eichel zurückgezogen, so dass die Eichel vollständig frei liegt. Nun wird eine kleine Metallglocke über die Eichel gestülpt und die Vorhaut darüber wieder nach vorn gezogen und an der Spitze befestigt, damit sie nicht mehr nach hinten rutschen kann und straff über die Glocke gespannt bleibt. Dann wird ein Metallring über die Glocke geschoben. Jetzt befindet sich die Glocke unter der Vorhaut, während der Metallring den Penis von außen „festhält“. Die Klemme kann durch eine Stellschraube so angezogen werden, dass ihr Durchmesser kleiner wird und die Vorhaut mit hohem Druck auf die Oberfläche der Glocke gepresst wird. Diesen Zustand muss der Junge ca. 5 min. ertragen – danach ist die Blutversorgung der Vorhaut komplett unterbrochen. Schließlich wird die Vorhaut in Höhe des hinteren Eichelrandes mit einem Skalpell abgeschnitten und die Klemme sowie die Glocke danach entfernt. Mitunter ist nun noch ein weiterer Schnitt erforderlich, um den Rest des Vorhautbändchens an der Unterseite der Eichel zu entfernen. Beschneidung eines Säuglings bei vollem Bewusstsein:<ref name="Phimose-Info"/>
* ==== Beispiel: Gomco-Beschneidung====<gallery>File:Circumstraint-78px.gif|"[[Circumstraint]]" von Olympic (Neologismus aus circumcision (engl für Beschneidung) und constraint (engl. für Fesselung). Ein Fixierungsstuhl für ohne Vollnarkose durchgeführte Operationen an Babies und Kleinkindern. Häuptsächlich in den USA zur Beschneidung von Jungen im Säuglingsalter eingesetzt.
* "[[Circumstraint]]" von Olympic (Neologismus aus circumcision (engl für Beschneidung) und constraint (englFile:Gomco-Zirkumzision-01-120px. für Fesselung). Ein Fixierungsstuhl für ohne Vollnarkose durchgeführte Operationen an Babies und Kleinkindern. Häuptsächlich in den USA zur Beschneidung von Jungen im Säuglingsalter eingesetztgif|Intakter Penis vor der Operation.
* intakter Penis vor der OperationFile:Gomco-Zirkumzision-02-120px.gif|Der Genitalbereich wird mit einer antseptischen Lösung eingerieben.
* Der Genitalbereich File:Gomco-Zirkumzision-03-120px.gif|Die Vorhautöffnung wird mit einer antseptischen Lösung eingeriebenGefäßklemme auseinandergezogen.
* Die Vorhautöffnung File:Gomco-Zirkumzision-04-120px.gif|Bei Säuglingen und kleinen Jungen ist die Vorhaut fest mit der Eichel verklebt. Eine geschlossene Gefäßklemme wird mit einer zwischen die Eichel und die Vorhaut gerammt. Mit der Gefäßklemme auseinandergezogenwird zwischen der Vorhaut und der Eichel rings um die Eichel herum gestochert, um diese Vorhaut von der Eichel abzureißen.
* Bei Säuglingen und kleinen Jungen ist die Vorhaut fest mit der Eichel verklebtFile:Gomco-Zirkumzision-05-120px. Eine geschlossene gif|Mit einer Gefäßklemme wird zwischen die Eichel und ein Bereich zur Hämostase angeklemmt, indem anschließend die Vorhaut gerammt. Mit der Gefäßklemme längs inzisiert wird zwischen der Vorhaut und der Eichel rings um die Eichel herum gestochert, um diese Vorhaut von der Eichel abzureißen.
* Mit einer Gefäßklemme File:Gomco-Zirkumzision-06-120px.gif|Die "Glocke" der Gomco-Klemme wird ein Bereich zur Hämostase angeklemmt, indem anschließend über die Vorhaut längs inzisiert wirdEichel gestülpt.
* File:Gomco-Zirkumzision-07-120px.gif|Die "Glocke" der Gomco-Klemme wird über die Eichel gestülptmit einer Sicherheitsnadel gesichert.
* File:Gomco-Zirkumzision-08-120px.gif|Die gesicherte Glocke der Gomco-Klemme wird mit einer Sicherheitsnadel gesichertGomcoklemme.
* File:Gomco-Zirkumzision-09-120px.gif|Die gesicherte Glocke der Gomcoklemme.Gomco-Klemme wurde vollständig auf den Penis des Kindes angelegt
* Die File:Gomco-Klemme wurde vollständig Zirkumzision-10-92px.gifOberes Bild: Die über die Eichel gepresste "Glocke";<br>Unteres Bild: die komplette Gomcoklemme auf den Penis des Kindes angelegtdem Kinderpenis.
* Oberes BildFile: Die über die Eichel gepresste "Glocke";<br> Unteres Bild: die komplette Gomcoklemme auf dem KinderpenisGomco-Zirkumzision-12-120px* gif|Das Endresultat: Die Eichel blutet. Man beachte, dass die Beschneidungswunde nicht nur die zirkuläre Schnittfläche, sondern die gesamte Eichel umfasst.</gallery>
=== Plastibell ===
}}</ref>
PlastibellTM[[File:Plastibell-540px.jpg|540px|thumb|Plastibell&trade;-Beschneidung]]<br clear="all">
=== Freihand-Beschneidung ===
Die in Europa am häufigsten durchgeführte Technik ist die Freihand-Zirkumzision. Diese besteht in der freihändigen zirkulären Durchtrennung der Haut an zwei vorher markierten Stellen. Auch diese Markierung dient der Festlegung, wie viel Haut abgetragen wird. Danach wird die zwischen den beiden ringförmigen Schnitten liegende Haut abgetragen; die flankierenden Ränder werden zueinander geführt. Danach werden die Wundränder miteinander vernäht. Die Wunde, die nicht nur die zirkuläre Schnittstelle und Naht, sondern auch die gesamte Eichel umfasst, heilt in der Regel innerhalb von zwei Wochen ab.
[[File:Freihand-Beschneidung-540px.jpg|540px|thumb|Freihand-Beschneidung - die "Standard"-Beschneidung in Deutschland]]<br clear="all">
== Indikation ==
== Pflege der Vorhaut ==
Der natürliche Penis bedarf keiner besonderen Pflege. Die kindliche Vorhaut ist, wie die Augenlider, selbst reinigend. So wie es schädlich ist die Augenlider anzuheben und die Augäpfel zu reinigen, ist es schädlich, die Vorhaut des Kindes zurückzustreifen und die Eichel zu reinigen. Ein Bad in gewöhnlichen, seifenfreien Wasser genügt vollkommen um den Penis zu rein zu halten.<ref>{{REFdocument |publisher=[[American Academy of Pediatrics, ]] |title=Newborns: Care of the Uncircumcised Penis: Guidelines for Parents. American Academy of Pediatrics, |location=Elk Grove Village, IL |date=1994.}}</ref> Der weiße Weichmacher unter der Vorhaut wird Smegma genannt. Smegma, entgegen dem landläufigen Vorurteil, ist sauber, heilsam und notwendig. Es befeuchtet die Eichel und hält sie weich und geschmeidig. Seine antibakteriellen und antiviralen Bestandteile erhalten den Penis gesund und rein. Sämtliche Säugetiere produzieren Smegma.
=== Meidung von Seife und des vorzeitigen Zurückziehens der Vorhaut ===
== Verbreitung der Zirkumzision ==
Die Zirkumzision wird in Europa, Südamerika, und im nicht-muslimischen Teilen Afrika selten ausgeführt. Tatsächlich sind nur 15% -25% der männlichen Bevölkerung beschnitten, die große Mehrheit davon ist muslimisch.<ref>{{REFbook |first=S. A. |last=Aldeeb Abu-Sahlieh: |chapter=Jehovah, His Cousin Allah, and Sexual Mutilations. In: |editor=G. C. Denniston, / M. F. Milos, (eds.) |title=Sexual Mutilations: A Human Tragedy. |publisher=Plenum Press, |location=New York |year=1997, S. |pages=41-62.}}</ref>
== Nachteile der Zirkumzision ==
=== Körperliche Nachteile ===
==== Entblößung ====
Abhängig von der Menge an Vorhaut, die abgeschnitten wird, beraubt die Zirkumzision den Mann um mehr als 50&nbsp;% seiner Penishaut. Anhängig von der Länge der Vorhaut, macht die Zirkumzision den Penis um mehr als 25&nbsp;% kürzer. Sorgfältige klinische Forschungen haben belegt, dass durch die Zirkumzision mehr als 1 Meter an Venen, Arterien und Kapillaren, mehr als 70 m Meter an Nerven, und mehr als 20000 [[20.000 Nervenenden ]] irreversibel entfernt werden.<ref name="Bazett1932"/> Das Muskelgewebe, die Drüsen, die Schleimhäutchen und das epitheliale Gewebe der Vorhaut werden auch komplett zerstört.
==== Desensibilisierung, Verlust an sexueller Empfindsamkeit ====
Die Zirkumzision desensibilisiert den Penis. Die Amputation der Vorhaut bedeutet, dass das reichhaltige Netzwerk an Nerven und alle Nervenemdigungen in der Vorhaut abgeschnitten und für immer verloren gehen. Die Zirkumzision, schädigt oder zerstört fasst immer auch das Frenulum. Zusätzlich zum Verlust der Nervenenden, desensibilisiert der Verlust der Vorhaut auch die Eichel und macht deren Nervenzellen zunehmend unbrauchbar. Da die Haut der nun permanent entblößten Eichel nun ständiger Reibung und Reizung ausgesetzt ist, keratinisiert (verhornt) sie und wird dadurch hart und trocken. Die Nervenenden in der Eichel, welche sich beim intakten Penis geradeunter Schleimhaut des inneren Vorhautblattes befinden, werden nun untereiner stetig wachsenden Hornhaut schichten begraben. Die entblößte Eichel nimmt eine matte, gräuliche, lederhautartige Erscheinung an.
==== Behinderung der Sexuellen sexuellen Funktion ====
Die Amputation von zu viel Penishaut macht die verbleibende Haut bewegungsunfähig, und hindert sie daran frei über den Schaft und die Eichel zu gleiten. Dieser Verlust an Beweglichkeit zerstört den Mechanismus, durch den die Eichel normalerweise stimuliert wird. Wenn ein beschnittener Penis erigiert, wird die restliche unbewegliche Haut gedehnt, manchmal so straff, dass nicht genug Haut übrig ist um den Schaft zu bedecken. Behaarte Haut vom der Leistengegend oder dem Hodensack wird so oft den Schaft heraufgezogen, wo normalerweise keine Haare zu finden sind. Die chirurgisch entblößte Schleimhaut der Eichel besitzt keine schützenden, antiviralen oder antibakterielle Enzyme produzierenden Drüsen. Ohne den mechanischen und immunologischen Schutz und die Emollientia (Weichmacher) der Vorhaut, trocknet die aus und wird anfällig für Risse und Blutungen.
==== Äußerliche Veränderung des Penis durch Zirkumzision ====
Die Zirkumzision ändert die Erscheinung des Penis auf drastische Weise. Sie entblößt permanent die Eichel des Penis, die normalerweise ein inneres Organ ist. Die Zirkumzision hinterlässt ein große zirkumferenzielle Operationsnarbe auf dem Penisschaft. Da die Zirkumzision, insbesondere bei Kindern, es nötig macht die Vorhaut von der Eichel gewaltsam zu lösen, können Teile der Eichel mit abgerissen werden, wodurch diese schartig und vernarbt wird. Andererseits können Fetzen der Vorhaut an der wunden Eichel anhaften, sodass lose Hautfetzen oder Hautbrücken entstehen können.<ref>{{REFjournal |last=Klauber GT, |first=G.T. |last2=Boyle |first2=J. |title=Preputial skin-bridging. Complication of circumcision. |journal=Urology |date=1974; |volume=3: |pages=722-3.723}}</ref> Abhängig davon , wie viel Haut entfernt wird und wie sich die Narbe formt, kann der beschnittene Penis permanent verdreht sein, oder sich bei der Erektion biegen oder krümmen.<ref>{{REFbook |first=J. P. |last=Gearhart: |chapter=Complications of Pediatric Circumcision. In: |editor=F. F. Marshall (ed.) |title=Urologic Complications, Medical and Surgical, Adult and Pediatric. |publisher=Year Book Medical Publishers, |location=Chicago |year=1986, S. |pages=387-396.}}</ref> Die Kontraktion durch das Narbengewebe kann den Penisschaft in den unteren Bauchraum gezogen werde. Dadurch wird der Penis faktisch verkürzt oder völlig im Bauchraum begraben.<ref>{{REFjournal |last=Talarico RD, |first=R.D. |last2=Jasaitis JE |first2=J. E. |title=Concealed penis: a complication of neonatal circumcision. |journal=J Urol |date=1973; |volme=110: |pages=732-3.733}}</ref><ref>{{REFjournal |last=Blalock HJ, |first=H.J. |last2=Vemulakonda |first2=V, . |last3=Ritchey ML, |first3=M.L. |last4=Ribbeck |first4=M. |title=Outpatient Management of Phimosis Following Newborn Circumcision. |journal=J Urol |date=2003; |volume=169( |issue=6): |pages=2332-4.2334}}</ref>
==== Unterbrechung der Blutzirkulation ====
Die Zirkumzision unterbricht die normale Blutzirkulation durch das Blutgefäßnetzwerk sowohl der Penishaut als auch der Eichel. Das Blut, welches in die Hauptarterien des Penis fließen sollte, wird von dem Narbengewebe entlang der Einschnittstelle behindert, sodass die arteriellen Verästelungen und das Kapillarnetzwerk nicht versorgt werden, sondern sich ein Rückfluss bildet. So von Blut unterversorgt kann sich die Harnröhrenöffnung zusammenziehen und vernarben, sodass eine [[Meatusstenose ]] enstehen kann.<ref>{{REFjournal |last=Persad |first=R, . |last2=Sharma |first2=S, . |last3=McTavish |first3=J, et al. |etal=yes |title=Clinical presentation and pathophysiology of meatal stenosis following circumcision. |journal=Br J Urol |date=1995; |volume=75( |issue=1): |pages=91-3.93}}</ref> Diese Krankheit, Meatusstenose genannt, bedarf fast immer einer korrektiven Operation. Meatusstenose wird beinahe ausschließlich bei Jungen gefunden, die beschnitten wurden.<ref>{{REFjournal |last=Van Howe RS: |first=R.S. |title=Incidence of meatal stenosis following neonatal circumcision in a primary care setting. |journal=Clin Pediatr (Phila). |date=2006; |volume=45: |pages=49-54. PMID |pubmedID=16429216 doi: |DOI=10.1177/000992280604500108}}</ref>
Die Zirkumzision trennt darüber hinaus die Lymphgefäße auf, unterbricht die Lymphzirkulation und kann in seltenen Fällen ein Lymphödem zur Folge haben, ein äußerst schmerzhaftes, entstellendes Leiden, bei dem die verbleibende Penishaut mit eingeschlossener Lymphflüssigkeit anschwellt.
==== Hygienische und Gesundheitliche Nachteile ====
[[File:Gomco-Zirkumzision-12-400px.gif|400px|thumb|Die Beschneidungswunde ist groß.Sie umfasst nicht nur die zirkuläre Schnittstelle sondern die gesamte Eichel. Schädliche Keime können einfach durch die wunde Eichel, oder noch einfacher durch die Einschnittsstelle selbst in das geschädigte Gewebe und den Blutkreislauf eindringen.]]
Einer der am weitesten verbreiteten Irrtümer ist, die Zirkumzision mache den Penis sauberer oder vereinfache die Intimpflege. Diese Behauptungen gelten als widerlegt. Die künstlich entblößte Eichel und die Harnröhren Öffnung, des beschnittenen Penis sind ständig Reibung und Schmutz ausgesetzt, was den beschnitten Penis unsauberer werden lässt. Der Verlust der schützenden Vorhaut, macht den Harntrakt empfindlich gegenüber eindringenden bakteriellen und viralen Krankheitserregern.
Die Zirkumzisionswunde ist groß. Sie besteht nicht nur aus der kreisförmigen Verbindungsstelle zwischen dem inneren und äußeren Vorhautblatt. Bevor ein Kind beschnitten wird, muss seine Vorhaut von der Eichel gerissen werden, wobei die wortwörtlich Eichel bei lebendigen Leib gehäutet wird. Dies verursacht eine große offene Stelle aus wundem blutenden Fleisch, welches bestenfalls noch mit einer unterentwickelten Schleimhautschicht bedeckt ist. Schädliche Keime können so einfach durch die wunde Eichel, oder noch einfacher durch die Einschnitts stelle selbst in das geschädigte Gewebe und den Blutkreislauf eindringen. Selbst nach der Abheilung der Wunde, sind die entblößte Eichel und die Harnröhrenöffnung dem ständigen widernatürlichen Kontakt mit Urin, Fäkalien, chemisch-behandelten Windeln, und anderen Schad und Schutzstoffen ausgesetzt.
Weibliche Partner von beschnittenen Männern weisen keine niedrigere Rate an Gebärmutterhalskrebs auf.<ref name="Terris1973">{{REFjournal |last=Terris |first=M, . |last2=Wilson |first2=F, . |last3=Nelson Jr, JH |first3=J.H. |title=Relation of circumcision to cancer of the cervix. |journal=Am J Obstet Gynecol |date=1973; |volume=117( |issue=8): |pages=1056-66.1066}}</ref> klinischen In den USA ist die Peniskrebsrate signifikant höher ist als in Dänemark - einem Land, in dem die Zirkumzisionsrate, mit Ausnahme unter Einwanderern aus dem Mittleren Osten, sehr selten unbewöhnlich niedrig ist.<ref name="Frisch1995">{{REFjournal |last=Frisch |first=M et al. |etal=yes |title=Falling incidence of penis cancer in an uncircumcised population (Denmark 1943-90). |journal=British Medical Journal (London), vol. |locationLondon |volume=311, no. |issue=7018 (December 2, |date=1995): pg. -12-02 |page=1471.}}</ref>
Auch verhindert die Zirkumzision weder die Ansteckung noch die Übertragung von Geschlechtskrankheiten. Die USA hat sowohl den größten Prozentanteil von sexuell aktiven, beschnitten Männern in der westlichen Welt wie auch die höchsten Raten von sämtlicher sexuell übertragbaren Krankheiten einschließlich AIDS. Studien belegen, dass beschnittene Amerikanische Männer ein höheres Risiko für bakterielle und virale sexuell übertragene Krankheiten haben, insbesondere Tripper,<ref name="Donovan1994">{{REFjournal |last=Donovan |first=B, . |last2=Bassett |first2=I, . |last3=Bodsworth NJ et al |first3=N.J. |etal=yes |title=Herpes simplex virus type 2 infection of heterosexual men attending a sexual health centre. |journal=Med J Aust |date=1994, |volume=160: |pages=69-70.}}</ref> Harnröhrenentzündung,<ref name="Smith1987">{{REFjournal |last=Smith GL, |first=G.L. |last2=Greenup |first2=R, . |last3=Takafuji ET |first3=E.T. |title=Circumcision as a risk factor for urethritis in racial groups. |journal=Am J Public Health |date=1987; |volume=77: 452-4. S. |pages=452-4.454}}</ref> dem humanen Papillomavirus (HPV),<ref name="Cook1993">{{REFjournal |last=Cook LS |first=L. S. |last2=Koutsky LA |first2=L.A. |last3=Holmes KK |first3=K. K. |title=Clinical presentation of genital warts among circumcised and uncircumcised heterosexual men attending an urban STD clinic. |journal=Genitourin Med |date=1993; |volume=69: |pages=262-4.264}}</ref> Herpes-Simplex-Virus (HSV),<ref name="Donovan1994"/> und Chlamydien-Infektionen.<ref name="Laumann1997"/>
Neue Studien zeigen auf, dass der unbeschnittene Penis einen gewissen Schutz vor diversen sexuell übertragbaren Infektionen bietet.<ref name="Smith1987"/><ref>{{REFjournal |last=Hooykaas |first=C, . |last2=van der Velde FW, |first2=F.W. |last3=van der Linden MM |first3=M. et alM. |etal=yes |title=The importance of ethnicity as a risk factor for STDs and sexual behaviour among heterosexuals. |journal=Genitourin Med |date=1991; |volume=67( |issue=5): |pages=378-83.383}}</ref><ref name="Cook1993"/><ref name="Cook1994">{{REFjournal |last=Cook LS, |first=L.S. |last2=Koutsky LA, |first2=L.A. |last3=Holmes KK |first3=K.K. |title=Circumcision and sexually transmitted diseases. |journal=Am J Public Health |date=1994; |volume=84: |pages=197-201.}}</ref><ref name="Donovan1994GenitourinMed">{{REFjournal |last=Donovan |first=B, . |last2=Bassett |first2=I, . |last3=Bodsworth NJ |first3=N.J. |title=Male circumcision and common sexually transmissible diseases in a developed nation setting. |journal=Genitourin Med |date=1994; |volume=70: |pages=317-20.320}}</ref><ref name="Donovan1994"/><ref name="Tanne1998">{{REFjournal |last=Tanne JH |first=J. H. |title=US has epidemic of sexually transmitteddisease. transmitted disease |journal=BMJ |date=1998; |volume=317: |page=1616.}}</ref><ref name="Michael1998">{{REFjournal |last=Michael RT, |first=R.T. |last2=Wadsworth |first2=J, . |last3=Feinleib |first3=J, et al. |etal=yes |title=Private sexual behavior, public opinion, and public health policy related to sexually transmitted diseases: a US-British comparison. |journal=Am J Public Health |date=1998; |volume=88( |issue=5): |pages=749-54.754}}</ref>
=== Psychische und Neurologische Schäden durch die Beschneidung ===
==== Psychische Schäden ====
Die Beschneidung birgt ebenfalls ein Risiko für bewusste oder unbewusste Operationstraumata. So erklärt Menage, dass Behandlungen im Genitalbereich bei Kindern beiderlei Geschlechts zu einer posttraumatischen Belastungsstörung (kurz: PTBS bzw. PTSD, im ICD-10 als F43.1 codiert) führen können. Entscheidende Faktoren für die Ausprägung einer PTBS sind nach Menage: * (i) Gefühle der Machtlosigkeit und des Kontrollverlusts, * (ii) fehlende Zustimmung, * (iii) fehlende Information darüber, was während der Untersuchung geschehen soll, * (iv) fehlendes Einfühlungsvermögen des untersuchenden Arztes und * (v) die Erfahrung von physischem Schmerz.<ref>{{REFbook |first=Janet |last=Menage: |chapter=Post-Traumatic Stress Disorder After Genital Medical Procedures. In: |editor=G. Denniston: |title=Male and Female Circumcision. Medical, Legal, and Ethical Considerations in Pediatric Practice. (englisch)}}</ref> Die Vermutung, dass ein Zusammenhang zwischen Beschneidung und dem Auftreten einer PTBS besteht, wird von Boyle ''et al. '' (2002) in ihrer Studie bestätigt.<ref name="Ramos2001">{{REFbook |first=S. |last=Ramos & |first2=G.J. |last2=Boyle: |chapter=Ritual and Medical Circumcision among Filipino Boys. In: |editor=G.C. Denniston, F.M. Hodges & M.F. Milos: |title=Understanding Circumcision. A Multi-Disciplinary Approach to a Multi-Dimensional Problem. |year=2001}}</ref><ref>{{REFjournal |last=Boyle GJ, |first=G.J. |last2=Goldman |first2=R, . |author2-link=Ronald Goldman |last3=Svoboda JS, |first3=J.S. |last4=Fernandez |first4=E. |title=Male circumcision: pain, trauma and psychosexual sequelae. |journal=J Health Psychology |date=2002; |volume=7( |issue=3): |pages=329-43343}}</ref> In der besagten Studie wurden 1577 philippinische Jungen im Alter von 11 bis 16 Jahren vor und nach einer Beschneidung (die entweder mit oder ohne Lokalanästhetikum durchgeführt wurde) beobachtet. Vor dem Eingriff wurde sichergestellt, dass nur Jungen in die Studie aufgenommen wurden, die keine PTBS (nach DSM-IV) aufwiesen. Nach dem Eingriff wurde bei 50 &nbsp;%, der medizinisch (mit Betäubung) und 69 &nbsp;% der rituell (ohne Betäubung) beschnittenen Jungen eine PTBS nach DSM-IV Kriterien festegestellt.<ref name="Ramos2001"/>
==== Neurologische Auswirkungen der Beschneidung ====
Die Zirkumzision insbesondere in jungen Jahren beeinflusst die Entwicklung des Gehirns. Studien belegten, dass die Zirkumzision langfristige negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Gehirns hat,<ref>{{REFjournal |first=A. |last=Taddio et al.: |etal=yes |title=Effect of Neonatal Circumcision on Pain Responses during Vaccination in Boy. In: |journal=Lancet. Nr. |volume=345, |date=1995, S. |pages=291-292.}}</ref> und die Wahrnehmungszentren des Gehirn nachteilig verändert werden. Beschnittene Jungen haben eine geringere Schmerzhemmschwelle als Mädchen oder intakte Jungen.<ref name="Taddio1997"/> Der Neuropsychologe Dr. James Prescott legt nahe, das dass die Zirkumzision desweiteren weit tiefergehende neurologischen Schaden in einem viel verstörenderen Ausmaß verursache.<ref>{{REFjournal |last=Prescott |first=J. |title=Genital pain vs. genital pleasure: why the one and not the other? |journal=The Truth Seeker (San Diego) |date=1989; |volume=1( |issue=3): |pages=14-21.}}</ref>
== Risiken und Komplikationen ==

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