Kynodesme
Ein Kynodesme (griechisch: κυνοδέσμη , Übersetzung etwa: „Hundeleine“) war ein elastisches Band oder manchmal ein Lederstreifen, von einigen Athleten im antiken Griechenland und in Etrurien getragen, um die Exposition der Eichel in der Öffentlichkeit zu verhindern. Es wurde eng um den Akroposthion gebunden, den Teil der Vorhaut, die über die Eichel hinausschaut. Das zog den Penis nach oben und bog ihn, um die Taille gebunden oder mit anderen Mitteln fixiert.[1] Vasenbilder und Statuen zeigen häufig nackte Sportler und Komasten (Umzugsteilnehmer), die das Kynodesme tragen.
Die öffentliche Exposition der Eichel wurde als unschicklich und unanständig angesehen, da eine exponierte Eichel mit dem intimen Umstand einer Erektion in Verbindung gebracht wurde.[1] Darüber hinaus ähnelte eine exponierte Eichel der permanent externalisierten Eichel des beschnittenen Penis, wobei die Entfernung der Vorhaut als kastrationsähnlich angesehen wurde.[1]
Die Griechen benutzten den Begriff psolos (ψωλος, wörtlich: "eine Erektion haben"), um einen Mann mit einer entblößten Eichel zu beschreiben.[1] Der Begriff galt nicht ausschließlich für einen Mann, der beschnitten war, sondern konnte sich auf jeden Mann mit einer entblößten Eichel beziehen, sei es durch eine momentane Erektion, oder einen Mann, der an Lipodermos leidet.[2]
Das Koydesme wurde in der antiken griechischen Gesellschaft als Mittel benutzt, um die öffentliche Unanständigkeit einer entblößten Eichel im nackten Zustand zu verhindern.[1]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Hodges FM. The Ideal Prepuce in Ancient Greece and Rome: Male Genital Aesthetics and Their Relation to Lipodermos, Circumcision, Foreskin Restoration, and the Kynodesme [Die ideale Vorhaut im antiken Griechenland und in Rom: männliche Genitalästhetik und ihre Beziehung zu Lipodermos, Beschneidung, Vorhautrestauration und Kynodesme] (Englisch). Bull. Hist. Med.. September 2001; 75(3): 375-405. PMID. Abgerufen am 1. November 2019.
- ↑ (1935) Suidae Lexicon: Lexicographie Graeci. Ada Adler (Hrsg.). Bd. 1. S. 4:849. Leipzig: Teubner.